V I E R U N D Z W A N Z I G | Lesenacht

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Zwei Tage sind vergangen und ich und Luna würden leider für eine Woche getrennt sein.

Sie sucht in L.A Andre, Jan und Cengiz, damit wir uns treffen könnten.

Sie waren immer noch enge Freunde von mir.

Ich war also alleine mit Ardy. Was mit dem anderen ist?

Er ist ebenfalls Weg. Was ein Zufall.

Er ist im Las Vegas und kümmert sich dort um andere Kooperationen, während ich hier mit Ardy alle vorbereite.

Ich lief gerade ins Wohnzimmer, als ich Ardy sah.

Doch...

Er trug keinen Mundschutz.

Er schaute zu mir und es schien ihm egal. Ich musterte stirnrunzelnd sein Gesicht.

Dieses Gesicht und vor allem dieser Name.

Das kenne ich doch woher.

Egal.

,,Hab' ich was im Gesicht, oder warum starrst du so in mein Gesicht?", fragte er und lachte sarkastisch mit einer kalten, arroganten Miene.

,,Seid wann läufst du ohne Mundschutz rum?", fragte ich.

,,Schicksal.", sagte er und verschwand in der Küche.

Komischer Typ.

,,Taddl, komm nochmal her.", sagte Ardy und ich lief in Richtung Küche.

,,Was ist?", fragte ich.

,,Setzt dich mal gegenüber von mir.", sagte er. Ich tat was er befahl, doch sah ihn mit einem fragenden Blick an.

,,Egal was ich jetzt mache, schau' mich an.", sagte er und schaute mir gezielt in die Augen.

Seine grün-blauen beobachteten mich. Durchleuchteten meine Augen.

Sie waren so vertrauet, bekannt. Faszinierend.

,,Erkennst du mich denn nicht Taddl? Bist du so blind?", fragte er. Ich schaute ihm weiter in die Augen.

Was meinte er?

Das Auge ist das Fenster zur Seele.

Hörte ich Luna sagen in meinem Kopf. Das hatte sie mir mal gesagt um mir zu erklären, dass ich deshalb immer kalt schauen soll. Kalt und emotionslos, damit man so wenig wie möglich in meinen Augen lesen kann.

Und ich glaube sogar etwas verborgenes in den Augen von Ardy zu sehen. Ich sah etwas gebrochenes. Verletztes.

Strahlten sie ernsthaft Kummer aus? War das Einbildung?!

Augen lügen doch nicht.

Ich fing an unkontrolliert zu zittern.

,,Damals hat ein Mann mir gesagt: ,Egal was ist, du darfst keine Emotionen zeigen. Sei kalt und dein Leben wird einfacher.'"

Zum ersten Mal machte mich die Anwesenheit einer Person derart nervös.

,,Taddl, warum so nervös. Erinnerst du dich?", fragte er.

Filmrisse entstanden.

Ardy kommst du jetzt endlich?

Bitte tu' mir nichts.

Wieso suchst du einen Schlafplatz?

Ich riss meine Augen auf und stand auf. Ardys Blick war weich, nicht kalt. Zum ersten Mal betrachtete ich sein Gesicht genauer und erkannte das des jungen.

Des hilflosen jungen, dass damals auf dem Boden lag und weinte. Aus der Schule deprimiert rausging. Das einen Schlafplatz suchte.

Er hatte sogar die Jacke von damals an.

Die blaue mit den weißen Streifen an den Armen.

Er war es die ganze Zeit.

Der eigentlich hilflose, erbärmliche junge, der jetzt dealt.

Ich muss hier raus.

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6/8

Es ist zu Tardy | Tardy FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt