S E C H S U N D F Ü N F Z I G

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Ich öffnete meine Augen blitzartig und spürte einen weichen Untergrund. Ich setzte mich auf und sah mich um.

Schwarze Möbel standen überall, genauso schwarze Fliesen, die den Boden bedeckten. Ich schaute neben mich und sah Luna und einen Zettel.

Ich nahm ihn in die Hand und las ihn.

Wenn ihr aufgewacht seid, kommt runter. Meine Gang ist auch hier.

Tausend Fragezeichen bildeten sich in meinem Kopf.

Langsam setzt ich mich auf und sah an mir runter. Ich hatte nur eine Boxer an und einen Knutschfleck an meiner V-Linie. Woher kommt der jetzt?

Verwirrt suchte ich mir eine Jogginghose, die ich auch fand. Sie roch nach One Million, Vanille und noch was anderen.

Ich öffnete die Tür und sah raus. Ich vernahm Gelächter von Männern von unten. Ich tapste leise über den kalten schwarzen Fließboden.

Ich hatte meinen Oberkörper nicht bedeckt, weil ich kein Oberteil fand.

Ich lief die Treppen runter und was ich sah schockte mich.

Auf der Couch saß eine Horde an Männern. Alle schwarz bekleidet und alle lachten über etwas außer einer und das war Ardy, der seinen Mundschutz trug.

Mein Atem stockte, aber mein Blick bleibt kalt. Sein Gesicht war ebenfalls ein Pocketface.

Alle Blicke lagen auf mir.

,,Ach Tj. Schön sie hier zu sehen. Habe mir erhofft, dass sie bald aufwachen.", sagte er und schaute mich an. ,,Ist ihnen nicht kalt, so oberkörperfrei?", fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. ,,Nein."

,,Dann ist ja gut. Ich würde ihnen gerne meine Crew vorstellen. Das sind Shirin, Manuel, Julien, Tommy, Melina, Jan,Cengiz und Andre aber die kennen Sie ja.", sagte er und holte kurz Luft. ,,Ich kenne die Apes schon länger als Sie. Ich hoffe ihre Frage ist damit beantwortet. Dort sitzen Adam, Dner und Rewi. Das sind meine vertrauten.", sagte er und kam näher zu mir. Er stellte sich vor mich und sah mir in die Augen.

Ich sah seine Sehnsucht in den Augen.

,,Es war mutig von Ihnen, was sie mit der Polizei abgezogen haben, allerdings war es nicht schlau.", sagte er.

Ich schaute runter auf die schwarzen Fliesen.

Sie wirkten wir poliert.

,,Gefällt Ihnen mein Boden? Sie wissen ja, dass ich Fliesen bevorzuge.", sagte er kalt.

Ich schaute auf und betrachtete die Gruppe, die mich interessiert musterte.

,,Ich glaube wir müssen mal reden, Herr Blakk.", sagte ich kalt und gab Ardy ein Zeichen mir zu folgen.

Er nickte und so verschwanden wir die Treppe hoch und das Gerede hinter uns wurde wieder lauter.

Wir verschwanden in einem Zimmer und ich hörte wir Ardy die Tür abschloss.

,,Ardy, was soll das hier werden? Wie hast du mich überhaupt gefunden?", fragte ich ihn.

Er zog sein Mundschutz ab und sah mich an.

,,Naja. Nachdem du weg bist, habe ich natürlich den Weg nachhause über dich nachgedacht. Als ich zuhause war und die Zeitung las, stand da, dass sie dich suchen. Sie waren dir dicht auf den Fersen.", sagte er und machte ein Schritt auf mich zu.

,,Als ich das gelesen habe, habe ich meine gesamte Mannschaft gerufen und ihnen erzählt, wir würden unsere Gegner verfolgen. Das war allerdings gelogen.", sage er und kam noch einen Schritt näher.

,,Wir waren die ganze Zeit in eurer Nähe, in deiner und Lunas. Ich wusste, dass sie euch erwischen würden. Wir haben euch nie aus den Augen gelassen und manchmal wenn du aus dem Haus gegangen bist, bin ich dir hinterher und habe den anderen gesagt, sie sollen auf dich aufpassen.", flüsterte er und stellte sich ungemein nahe an mich.

,,Ich habe immer zugehört, wie du gerappt hast, wie sehr du mich vermisst. Die Texte waren wunderschön. Ich habe dir beim Rauchen zugesehen und mir gewünscht dich in den Arm nehmen zu können.", raunte er und schaute mich nun liebevoll an.

Doch in mir brodelte die Wut.

,,Du Missgeburt, warst die ganze Zeit da, kommst aber nicht auf die Idee zu mir zu kommen?! Du Arschloch! Ich habe jeden beschissenen Tag gehofft, dass du bei mir bist und dabei warst du es sogar! Und leider liebe ich dich, du Wichser! Fick dich!", schrie ich ihn an.

Ich schnaubte schon vor Wut.

Doch er lächelte, legte seine Hand in meinen Nacken und zog mich zu sich runter um seine Lippen auf mich zu legen.

Mein Herz machte einen Satz und schien das erste Mal seid einem Monat wieder zu schlagen.

Seine Arme legten sich um mein Nacken und meine um seine Taille.

,,Ich liebe dich, Taddl.", flüsterte er.

Langsam lösten wir uns wieder und sahen uns an.

,,Du Ardy?", fragte ich. ,,Ja?"-,,Woher ist eigentlich dieser Knutschfleck?", fragte ich ihn.

Er lachte leicht.

,,Ich habe dich ins Bett getragen und dich ausgezogen und dann als du da so vor mir lagst, konnte ich mich nicht zurück halten und habe einen Knutschfleck hinterlassen.", sagte er und kratzte sich am Hinterkopf.

,,Gehörst du jetzt mir?", fragte ich und sein Gesicht wurde schlagartig weiß.

Es ist zu Tardy | Tardy FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt