A C H T U N D V I E R Z I G

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Vier Tage sind vergangen. Meine Mutter ist zurück geflogen und nun saß ich in diesem Zimmer und lag zusammengeknüllt im Bett.

Mein Leben ist gerade echt für'n Arsch. Ardy macht dauernd Rückzieher und jetzt hatte er einen kompletten gemacht.

Er redete nicht mit mir, trug wieder seinen Mundschutz, siezte mich und nannte mich nur noch Tj. Ich durfte ihn auch nur noch Addam nennen, sonst war er sauer. Und das wollte ich nicht. Dafür liebe ich ihn zu sehr.

Mein Herz war schon immer nur ein Klumpen der mich am Leben hielt, aber mittlerweile war mein Herz so zerbrochen.

Mein Herz schlug langsam und mein Puls war niedrig. Generell war ich etwas im Arsch. Ich hatte es jetzt Wochen ohne Alkohol oder Zigaretten geschafft, aber dieses Mal war es anders.

Das ganze Zimmer roch nach Qualm und stank nach Alkohol. Eine leichte graue Schicht hatte sich im Raum verbreitet und die Fenster hatten schon leicht graue stellen am Glas.

Das Fenster öffnete ich eh nie, weil ich keine Lust hatte und generell ließ ich mich einfach gehen.

Mein Haare waren nicht mehr im Zopf sondern irgendwie durcheinander. Ich lag die ganze Zeit in Boxer auf dem Bett. Das einzige was ich noch machte war duschen.

Ich aß auch nichts.

Ardy kümmerte es nicht. Er lebte weiter sein tolles Leben, während ich innerlich starb.

Normal wäre ich jetzt kalt, hätte mich unter Kontrolle, aber dieses Mal nicht.

Ardy hat mich endgültig gebrochen und sich seinen Namen förmlich auf mein Herz tätowiert.

Ich konnte ihn nicht gehen lassen, aber ich musste. Morgen hätten wir wieder einen Auftrag und heute würden Ardy und ich in den Club gehen, weil dort Geschäftsleute sind.

Da ist es so voll und stickig, dass es nicht auffallen würde, wenn wir dort verhandeln.

Langsam stand ich von meinem Bett auf, drückte den Joint im Aschenbecher aus und begab mich in Boxer runter.

Mir war es egal, wie ich aussehe.

Ich ging runter, an der Küche vorbei, zum Garten. Hier würde mich eh keiner sehen, weil es hier kein Nachbarn gab.

Ich setzt mich aufs Gras. Meine offenen Haare wehten im leichten Sommerwind. Es wird eh bald kalt, also warum nicht die schöne Zeit hier genießen?

Ich atmete die frische Luft ein. Es war so ungewohnt, wenn man sich vorstellt, dass ich ganze Zeit im Raum voller Rauch war.

Der Himmel war blau und die Sonne schien auf meine müde Haut.

Ich fühlte mich besser.

Aber nur wenig, denn wirklich besser würde es mir nur gehen, wenn Ardy bei mir wäre.

Ich war in Gedanken versunken, aber Schritte holten mich aus den Gedanken.

,,Tj, Sie müssen sich fertig machen. Wir müssen los.", sagte Ardys schöne Stimme. Doch ich reagierte nicht, was ihm auffiel. ,,Allerdings, wenn sie keine Lust haben, dann gehe ich alleine.", fügte er hinzu.

Ja, er redet wieder so wie damals zu mir und dieses allerdings verletze. Dieses Wort erinnerte mich einfach an die Zeit, wo ich Ardy hasste.

Warum ist es nicht so geblieben?

Es ist zu Tardy | Tardy FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt