Kapitel 36

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Ludmilas Sicht

Nach der ersten Stunde hatten wir 'ne kleine Pause. Ich war gerade auf der Toilette und schminkte mich. Als ich gerade meinen Lippenstift auftragen wollte ging die Tür auf. Fede kam herein.

I:"Was machst du hier? Soweit ich weiß bist du kein Mädchen!"

Fede sagte nichts und humpelte auf mich zu. Ich drehte mich wieder zum Spiegel und versuchte den Drang zu widerstehen ihn zu küssen. Ich sah uns beide im Spiegel. Ich stand verunsichert da, während Federico hinter mir stand und die Hände um meine Taille schlang. Wir standen ganz eng aneinander und ich drohte zum dahinschmelzen.

Fede: "You don't know you are beautiful...."

Er gab mir einen Kuss auf die Wange.

Fede:".... Because you are not!"

Musste das jetzt sein?!?! So ein schöner Moment und er zerstört ihn mit einen seiner dummen Sprüche. Es hat mich verletzt, was er gesagt hat, weil ich wusste er meinte es ernst.

Ich drehte mich zu ihn um und sah ihn in seine wunderschönen braunen Augen.

I:"Warum hasst du mich eigentlich so?"

Fede: "Ich hasse generell alles und jeden, aber vor allem dich, süße!"

I:"Warum?"

Fede: "Schau dich an und du weißt den Grund."

Mit diesen Worten verließ er den Raum und lies mich allein mit gebrochenem Selbstwertgefühl stehen. Ich starrte auf die Tür. Spürte wie tausend Tränen von meinem Gesicht auf den Boden tropften. Es fühlte sich so an, als würde mein Herz in Millionen Scherben zerbrechen. Und ich wälzte mich in diesem Scherbenhaufen. Jämmerlich sank ich zu Boden und heulte. Ich heulte und wollte nicht mehr aufhören. Warum musste er mich nur so hassen? Das was damals geschehen ist doch schon längst vergessen. Selbst Diego ist über seinen Schatten gesprungen und ist mit Violetta zusammen und die beiden sind glücklich. Warum darf ich nicht glücklich sein? Warum??? Hatte ich jemals etwas so schlimmes getan, das ich es schlichtweg nicht verdiente? -Nein.

Erneut ging die Tür auf und ich hoffte, dass es keiner von den Jungs war, dann hätten sie einen neuen Grund mich aufzuziehen. Im Augenwinkel konnte ich zwei braune Stiefel erkennen, die auf mich zu stöckelten. Cami setzte sich neben mich und legte ihren Arm um mich.

Cami: "Hey? Was ist los? Wir haben dich schon überall gesucht, wir müssen gleich wieder in den Unterricht."

I:"Wusstest du das sich zusammenflicken 10mal länger dauert, als zu zerbrechen?"

Cami: "Hat die große Ludmi etwa Liebeskummer?"

Ich zuckte mit den Schultern.

Cami: "Wer hat dich zum Weinen gebracht?"

I:"Ich will nicht darüber reden, können wir einfach wieder zurück in den Unterricht gehen?"

Cami: "Wenn du meinst. Aber ich würd mir zuerst das Gesicht waschen, dein Mascara ist überall in deinem Face verteilt."

Ein kurzes Lächeln huschte über mein Gesicht. Als ich damit fertig war, mein Gesicht wieder auf Vordermann zu bringen, gingen wir gemeinsam in die Klasse zurück. Während des Unterrichts starrte ich aus dem Fenster heraus und dachte nach. Mein Leben wäre viel einfacher wenn ich Federico einfach hassen könnte, doch so leicht war das nicht. Immer wenn ich dachte mein Leben wäre perfekt, haut mir das Schicksal eine rein. Ich schätze ich werde ihn immer lieben, egal wie sehr er mich hasst. Ich liebe ihn. Manche Menschen machen die Welt besonders, indem sie einfach nur da sind. Ich wüsste nicht was schlimmer ist. Wenn Fede mich ignorieren würde, oder mich, wie jetzt, verachtet.

Unmögliche Liebe - Violetta Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt