-Kapitel 13-

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Weinend standen wir nun wieder in den großen Hallen des Flughafens. Zu wissen dass ich meine Familie in unabsehbarer Zeit wiedersehen würde brach mir innerlich das Herz. Die Zeit in Zabrze war einfach unvergesslichen. Die Abende mit meiner Familie. Die Familienausflüge und einfach über die Kindheit und über vergangenes zu reden und zu lachen. Sie hat mir wieder neue Kraft geschenkt. Kraft zum durchhalten...kraft zum weiterkämpfen...die Geduld dass es doch iwann besser wird und Łukasz sich unauffällig und ordentlich benimmt. Ich lag nun in den Armen meiner Familie bis uns der Aufruf "Bitte alle Fluggäste des Flugs C128 zum CheckIn." unterbrach.  Es war nun Zeit loslassen. Wieder meine eigenen Wege zu gehen...allein zu gehen. Ohne familiäre Unterstützung. Ich hatte schon Unterstützung nur war diese fast 1000km von Dortmund entfernt. Das machte den Abschied auch nicht viel einfacher. "Ich muss dann wohl. Danke für die schönen Tage. Ich werde euch vermissen." "Wir haben zu danken. Pass auf dich auch Kochanie. Wir werden dich auch vermissen" sprach mein Vater mit brüchiger Stimme. Ich nahm sie ein  letzte mal in den Arm drückte ihnen allesamt einen Kuss auf die Wange und nahm dann letztendlich mein Koffer. Ich trat den Weg Richtung CheckIn an. Kurz bevor ich an meinem Ziel war drehte ich mich ein letztes mal um wank meiner Familie und schickte noch einen Luftkuss auf den Weg in ihre Richtung. Nach der gewöhnlichen Prozedur mit CheckIn und Sicherheitskontrollle ließ ich mich in einen Sessel fallen um noch einen Kaffee zu trinken bis mein Flug aufgerufen wurde.

Nach zwei stunden Flug war ich mehr als froh wieder festen Boden unter meinen Füßen spüren zu können. Deutschen Boden. Dortmunder Boden. Und mit dem Boden war Arbeit und Stress verbunden. Ich würde das schon irgendwie schaffen. Ich verließ nach ewigen warten auf meinen Koffer das große Flughafengebäude. An meinem Auto angekommen verstaute ich meinen Koffer schmiss meine Tasche auf den Beifahrersitz und startete den Wagen. Ich steuerte nach einigen überleben meinen Wagen nach Brackel. Ich wollte nochmal mit Aki reden wann ich morgen mit arbeiten anfangen konnte... ja morgen. Ich hätte eigentlich noch das Wochenende. Aber ich wollte nicht weiter Zuhause sitzen. Mir würde die Decke auf den Kopf fallen und ich hätte eh nichts zu tun. Nach ca. 20 min. fuhr ich die Einfahrt hinein um auf den Mitarbeiterparkplatz parken zu können. Ich schloss mein Auto zu und schaute mich um. Die Autos der Jungs standen da. Das hieß dass Thomas wohl gerade eine Trainingseinheit mit den Jungs durchführte. Ich entschloss mich erstmal dazu 'Hallo' sagen zu gehen. Ich lief auf den Platz zu Thomas. Er sah mich schon von weiten und lächelte mich freundlich an "Ania schön dich zu sehen. Wie geht es dir?" "Danke mir geht es sehr gut. Der Urlaub bei meiner Familie war wirklich schön. Und euch? Wie war das Training die Woche?" "Uns geht's doch immer gut. Die Jungs haben gut mitgemacht. Wird schwer diese Woche zu entscheiden wenn wir aufstellen." Lachte er. Ich nickte zur Bestätigung und schaute den Jung bei ihrem Trainingsspiel zu. Sie hatten mich anscheinend noch nicht mitbekommen. Deshalb rief ich ein "Jungs das könnt ihr aber besser" zu ihnen rüber. Wie auf Knopfdruck schnellten ihre Köpfe in meine Richtung. Ich grinste sie an und lief ihnen entgegen. Erik lief als erstes auf mich zu. "Hey. Wie wars?" Lächelte er und umarmte mich. "War wundervoll." Erwiderte ich sein lächeln "Ich wollte eigentlich nur schnell Hallo sagen da ich zu Aki wollte." Inzwischen waren schon einige Jungs bei uns angekommen.
Viele umarmte ich noch und beantwortete noch eininge fragen. Es waren die typischen Fragen "Wie war der Urlaub?" Oder "Hast du dich gut erholt." Nach einiger Zeit rief ich ihn dann zu "geht jetzt wieder trainieren..ihr müsst schließlich am Wochenende gewinnen. Und ab morgen bin ich eh wieder da..da können wir genug quatschen" ich lächelte noch mal und verließ dann den Platz Richtung Bürogebäude. Mir fiel auf dass Łukasz gar keine Anstalten gemacht hatte mir iwie auf die Pelle zu rücken. Mal was ganz ungewöhnliches nach der letzten Zeit.

An Akis Büro angekommen klopfte ich kurz und wartete bis ein "Herein" seinerseits kam. Nachdem dies der Fall war öffnete ich die Tür und steckte meinen Kopf durch die Tür. "Hallo. Stör ich?" "Ania!. Schön dich zu sehen. Komm rein und natürlich störst du nicht" ich betrat Akis Büro und begrüßte diesen erstmal mit einer Umarmung. "Setz dich doch. Möchtest du etwas trinken?"  Ich lächelte ihn dankbar an und nahm auf einen der Stühle Platz. "Nein danke. Ich wollte nur kurz fragen wann ich morgen anfangen kann zu arbeiten?" Lächelte ich. "Sicher dass du schon bereit bist? Ich kann dir auch noch eine Woche drauf geben" "Nein ich möchte wieder arbeiten. Die Zeit bei meiner Familie hat mir neue Kraft gegeben und Zuhause würde mir sicher die Decke auf den Kopf fallen. Ich brauch Arbeit und Beschäftigung" sagte ich selbstbewusst und bestimmend. Aki sah mich skeptisch an. "Und was ist mit den Artikel in den Ruhrnachrichten? Hast du den nicht gelesen.?" Der Artikel...den hatte ich schon wieder vergessen. Ich wollte ja auch mal mit ihm darüber reden. "Doch ich habe ihn gelesen und ich habe mir auch vorgenommen mit ihm mal ehrlich über die ganze Situation zu reden. Ich fühle mich stark genug dafür." Lächelte ich selbstbewusst. "Aber doch nicht alleine?" "Doch alleine. Und außerdem wird er nicht so ein schlechter Mensch sein. Ich hoffe doch dass du normal mit ihm umgehst?" "Ja natürlich. Ich bin sein Chef der wird von mir keine Benachteiligung erhalten" lächelte er. "Gut dann ist das ja geklärt. Also wann kann ich morgen anfangen?" Langsam war es etwas nervig dass sie mich so schwach darstellen. Ich war schließlich niemand den man mit Samthandschuhen anfassen muss. Ich konnte mich wehren. Das würde ich ab jetzt auch tun. "Wenn du dir wirkloch sicher bist dass du morgen schon wieder arbeiten willst dann kannst du morgen zum Abschlusstraining kommen so um 8.30 Uhr...bring aber bitte gleich deine Sachen mit. Wir werden danach sofort zum Flughafen fahren." Übermorgen war Auswärtsspiel...gegen Mainz. Es war auf jeden Fall machbar." Ich nickte und stand dann auch. Ich umarmte Aki nochmal und ging dann zur Tür. "Dann bis morgen" lächelte ich und schloss die Tür hinter mir. Morgen geht der Arbeitsalltag also wieder los...ich freute mich wirklich drauf. Ich würde das mit Łukasz klären und dann wird das schon. Es war auf der einen Seite naiv aber auf der anderen Seite wusste ich dass ich dies schaffen würde. Alleine. Ohne jegliche Hilfe.!

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