-Kapitel 42-

1.1K 74 5
                                    

Łukasz P.O.V

Entnervt kam ich spät am Abend bei mir zu Hause an. Nachdem Streit mit Ania hatte mir auch noch Marco Vorwürfe gemacht. Ich dürfte doch nicht so mit ihr umgehen.. sie wäre ja so schon mental angegriffen und von wegen man dürfte dann nicht so mit ihr umspringen. Marco kannte sie schon etwas länger.. trotzdem hatte er nicht das Recht mir solch eine Moralpredigt zu halten. Ich konnte und wollte es einfach nicht glauben was Ania da erzählte. Was sollte Justyna denn damit erreichen? Sie war meine Freundin und ich liebte sie.. eigentlich hatte sie alles was sie brauchte und musste deshalb nicht unnötig jemanden drohen. In den Fall Ania. Ich gab ja zu dass das alles etwas komisch gelaufen ist damals mit dem Job und das Ania so abgefertigt wurde und sie ohne ihre Zustimmung einfach in einen anderen Abteil zugeteilt wurde. Trotzdem hatte sie keines Falls das Recht gegen Justyna zu hetzen und Lügengeschichten zu erzählen und das was sie im jetzigen Moment abzog hatte ich ihr beim besten Willen nicht zugetraut.

Noch lange lag ich schlaflos in meinem Bett und starrte Löcher in die Luft. Mich machte diese Situation zwischen mir und Ania mehr fertig als mir lieb war. Mit Justyna konnte ich darüber auch nicht mehr reden da sie schon schlief als ich nach Hause kam. Ich war in dem Moment vollkommen mit dem Problem alleine gelassen. Ich wollte doch gar kein Streit mit ihr. Ich hatte ihr so viel zu verdanken. Sie hat mir immer geholfen.. obwohl ich anfangs so ein Idiot ach was sag ich Arsch zu ihr war. Sie hat mich immer in Schutz genommen. Wenn ich daran denke.. an dem Abend vor meiner ersten Pressekonferenz. Als ich mir bei Eriks Geburtstagsfeier mir die Kante gegeben habe und nur durch Anias Hilfe in mein Bett gekommen bin. Wäre sie nicht gewesen hätte ich meine Vorstellung verpasst. Sie hatte sich extra noch eine Ausrede für mich einfallen lassen nur damit ich keinen Ärger vom Chef bekomme. Unser Anfang war schwer.. aber es hatte sich zu hundert Prozent gelohnt. Wie unsicher sie bei unserer Aussprache damals war.. das war ja schon echt niedlich. Da dachte man jetzt beginnt man von neu und schon am Morgen danach bekam sie die Hiobsbotschaft dass alles vorbei war. Ich merkte immer mehr wie sehr ich sie doch als Freundin und Arbeitskollegin vermisste. Sie war einfach perfekt.. man konnte mit ihr lachen und Spaß haben aber im Ernstfall stand sie immer hinter einem und setzte sich für jeden von uns ein.

Irgendwann war ich dann doch eingeschlafen. Total übermüdet wachte ich am nächsten Morgen auf und drehte mich zu der anderen Bettseite. Sie war leer.. das hieß dass Justyna schon auf war. Ich raffte mich nach ein paar Minuten dazu auf aufzustehen. Ich zog mir schnell das T-Shirt von gestern Abend über und lief dann Richtung Flur. Als ich hinunter in die Küche gehen wollte hörte ich wie Justyna telefonierte.. ich ging stark davon aus da ich nur ihre Stimme wahrnehmen konnte. Eigentlich war ich nicht Typ der seine Freundin kontrollierte und bei ihren Telefonaten zuhörte. Als ich aber den Namen Ania wahrnahm wurde ich hellhörig. "Ja ich weiß doch auch nicht.. auf jeden Fall war er gestern bei Marco. Angeblich sollte dort ein Männerabend stattfinden." ... "Ja hat es aber nicht." ... "Na weil ich mitbekommen habe wie Marco mit einigen der Jungs darüber geredet hat wie sie am besten Ania und Łukasz dazu bringen sich an einen Tisch zu setzen um vernünftig miteinander zu reden" ... "Ich bitte dich. Woher soll ich das bitte wissen. Ich war leider nicht dabei als die sich getroffen haben. Ob die beiden sich überhaupt getroffen haben weiß ich auch nicht.. da Łukasz aber sehr spät nach Hause kam würde ich behaupten dass sie beide bei Marco waren" ... "Wie schon gesagt.. ich war nicht dabei.. Also kann ich auch schlecht sagen ob sie sich ausgesprochen haben oder nicht" ... "Ich weiß dass wir jetzt so planen müssen und vom schlimmsten Fall ausgehen müssen" ... "Ich bin mir nämlich auch ziemlich sicher dass sie sich wieder vertragen haben.." ... "Wir brauchen jetzt einen Plan.. irgendwas was uns in die Karten spielt aber Ania ruiniert." ... "Na die arbeitet jetzt im Büro" ... "Die verwaltet irgendwas.." ... "Ich weiß es nicht genau verdammt. Ist das nicht eigentlich auch uninteressant?" ... "Das ist eine gute Idee.. am besten hat sie etwas internes an die Öffentlichkeit gegeben." ... "Das kostet sie ihren Job.. und das Vertrauen der Jungs und besonderes das von Łukasz ist sie somit los-"
Das reichte mir. Ich musste sofort eingreifen. Ich stampfte die Treppen runter ins Wohnzimmer. Anscheinend hatte sie mich trotz meiner Lautstärke noch nicht wahrgenommen. "Pass nur auf dass du bei der ganzen Sache nicht erwischt wirst.. das könnte wirklich böse ausgehen" unterbrach ich sie. Justyna drehte sich ruckartig zu mir um und schaute mich erschrocken an "Ich muss Schluss machen" sprach sie in ihr Handy und legte dann auf. "Łukasz.." brachte sie stockend hervor. "So wie er leibt und lebt" erwiderte ich gespielt nett. "Ehmm.. was hast du alles mitbekommen?" fragte sie angespannt. Ich hatte vor sie etwas zu ärgern.. so wie sie die ganze Zeit mich an der Nase herumgeführt hatte konnte sie ruhig das gleiche durchleben. "Was soll ich den mitbekommen haben?" Fragte ich gespielt unschuldig. "Naja.. nach deiner Bemerkung gerade eben denke ich viel.." Sie war sichtlich angespannt. Genau dass wollte ich. "Welche Bemerkung? Hast du Halluzinationen Schatz?" Oh Gott widerte mich dieses Wort gerade an. "Du hast mich doch gerade etw... ach vergiss es einfach. Wahrscheinlich habe ich mir das nur eingebildet." strahlte sie erleichtert und kam auf mich zu. Gerade als sie Ihre Arme um mich schlingen wollte ging ich einen Schritt zurück und schaute sie strafend an "Raus.. sofort!" schrie ich. Justyna hingegen schaute mich nur fragend an "Was ist denn jetzt auf einmal los. Gerade war doch noch alles gut?!" Für wie blöd hielt sie mich eigentlich?! "Stellst du dich nur so an oder bist du wirklich so blind?" fragte ich. "Was meinst du?" Jetzt war im wahrsten Sinne des Wortes 'Polen offen'! "Ich habe das ganze Gespräch mitbekommen. Damit schadest du nicht nur Ania.. nein.. diesmal schadest du dir ganz allein. Hol deine Sachen und lass dich hier nie wieder blicken." Justynas Blick wechselte von verwirrt in arrogant. "Wenn du meinst!" Sie tackelte nach oben und kam wenig später mit ihrer Tasche wieder ins Wohnzimmer. "Das wird ein Nachspiel haben Łukasz! Das kannst du mir glauben!" Ja das würde es.. aber für dich meine Liebe.. sicherlich nicht für Ania mich oder jemand anderen aus der Mannschaft. Ich erwiderte darauf nichts und hörte nur noch wie die Tür laut ins Schloss fiel. Ich musste das unbedingt mit Ania klären. Ich musste mich bei ihr entschuldigen.. ihr von den Intrigen erzählen und reinen Tisch machen. Hoffentlich würde sie mir noch eine letzte Chance geben und mir verzeihen..

Hier das versprochene Kapitel :) Ich hoffe es ist mir gelungen. Jetzt ist es also endlich raus dass Justyna eine reinste Lügnerin war. Wurde aber auch mal Zeit oder? ;D Morgen wird ein weiteres Kapitel kommen. Ob ich mehrere schaffe kann ich jetzt leider noch nicht sagen da ich noch einiges für die Schule machen muss. Einen schönen Abend noch :** Marie ♥


Ty i Ja? (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt