-Kapitel 25-

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Die ganze Fahrt über sprachen wir recht wenig. Łukasz konzentrierte sich aufs fahren und ich starrte aus dem Fenster und beobachtete das vorbeiziehende Dortmund. Die Stille war aber keineswegs erdrückend oder unangenehm. Sie tat gut. Es war ein gutes Gefühl eine Person bei sich zu haben die einen mochte die einem eine gewisse Geborgenheit spendete. Und das war gerade bei Łukasz der Fall. Ich erhaschte einen Blick in seine Richtung um ihn etwas genauer zu betrachten. Ein attraktiver Mann war er..ohne Frage. Die Haare lagen perfekt. Sein leichter Bart machte sein Gesicht etwas markanter. Sein Gesicht hatte perfekte Konturen. Man konnte sagen er hatte alles was eine Frau wollte. Gutes Aussehen. Toller Charakter. Charmant und Aufmerksam. Es war schwer meinen Blick wieder von ihm abzuwenden aber es musste klappen..nicht dass er mich noch erwischte wie ich ihn anstarrte.

In Höchsten (Stadtteil von Dortmund) angekommen fuhren wir in seine Einfahrt. Er parkte das Auto und stieg schnell aus. Er lief um seinen großen Audi herum und öffnete mir die Tür. Ich stieg aus und lächelte ihn dankbar an "Danke" Łukasz lächelte ebenfalls "Kein Problem." Er knallte die Autotür ran und lief mit mir Richtung Haustür. Es war ein Einfamilienhaus mittlerer Größe. Nicht zu groß nicht zu klein. Trotzdem fragte ich mich warum man als alleinstehender Mann so ein Haus besaß. Eine einfache Wohnung würde ja eigentlich auch reichen. "Warum wohnst du allein in so einem Haus?" fragte ich. "Naja. Mir hatte es auf Anhieb gefallen. Jakub wohnt nur vier Häuser weiter und wenn ich mal eine Frau kennenlerne erspare ich uns die Suche nach einem angemessenen Haus." Lächelte er. Ich nickte nur zur Bestätigung. Die Jungs waren reich. Sie konnten sich ohne weiteres mal ein großes Haus kaufen. Trotzdem waren es für mich ganz normale Menschen. Sie waren alle kein bisschen abgehoben. Waren bodenständig und sympathisch. Genau das sagte mir dass ich auch normal mit ihnen umgehen kann. Das führte zu einer wundervollen Freundschaft zwischen den Jungs und mir. Diese wollte ich auch gegen nichts auf der Welt wieder eintauschen. "Ania? Bist du noch da? Ich wollte dir das Haus zeigen" lächelte Łukasz und fuchtelte mit seinen Händen vor meinem Gesicht herum. "Ehh..ja. gern" lächelte ich. "Du bist zur zeit ganz schön oft mit den Gedanken woanders oder?'' Lachte Łukasz. "Ach das kommt immer mal vor" wank ich ab und beendete damit dieses Thema auch.

Łukasz hatte mir sein ganzes Haus gezeigt. Er war wirklich modern eingerichtet. Überall das neuste vom neuen. Trotz alle dem behielt er seine Herkunft im Hinterkopf. Er hatte eine große Fotowand in seinem Arbeitszimmer stehen. Auf ihr waren Familienbilder Baby- beziehungsweise Kinderbilder zu sehen. Desweitern Bilder von ihm in dem Trikot seines Heimatvereins. In der Glasvitrine standen einige Pokale die er im Laufe seiner fußballerischen Karriere gewonnen hatte. Unteranderem stand ein großer Pokal der Polnischen Jugend
A-Nationalmannschaft darin. Weitere kleine Pokale und mehrere Medaillen ebenfalls. Nicht schlecht Herr Piszczek.

''Wollen wir dann beginnen?'' Fragte ich als wir wieder in seinem großen hellen Wohnzimmer amkamen. "Ja warum nicht?" Lächelte er und verschwand in seine geräumige Küche. "Möchtest du auch etwas trinken?" Rief er aus der Küche zu mir. "Ein Kaffee wäre toll" rief ich zurück. Kurz danach kam er mit zwei großen Kaffeetassen zurück in das Wohnzimmer und setzte sich zu mir an den großen Esstisch an der langen Fensterfront. "Gut dann fangen wir mal an."

Nach zwei Stunden schaute ich das erste mal auf die Uhr. Ich war wirklich erschrocken dass wir jetzt schon so lang saßen da mir es viel kürzer vorkam. Aber es hatte Spaß gemacht. "Wollen wir für heute aufhören?" Lächelte ich. "Ja ich glaube heute bekomme ich nichts mehr in meinen Kopf hinein" lachte er worauf ich einstimmte. Wir packten die Bücher zusammen und legten sie auf eine Kommode im Wohnzimmer. "Willst du noch mit essen oder soll ich dich jetzt schon nach Hause fahren" "Also wenn es dir nichts ausmacht bleib ich gern noch etwas" lächelte ich irgendwie unsicher. "Ich habe gehofft das du das sagst" zwinkerte er mir zu. "Also entweder koche ich oder wir bestellen was" fragte er an mich gewant. "Naja ich kann deine Kochkünste nicht beurteilen" "Gut dann bestellen wir was. Ich will dich nicht beim ersten mal vergiften" grinste er. "Dann kochen wir das nächste mal zusammen" schlug ich vor. "Klingt wirklich gut" nickte ich zustimmend. "Gut..dann Italienisch Asiatisch oder eher Polnisch?" "Asiatisch" lachte ich. "Gut dann ruf ich schnell an und bestell" lächelte er und verschwand kurz in der Küche.
Wenig später kam er zurück und pflanzte sich auf die große weiße Ledercouch. Er klopfte neben sich und zeigte mir somit dass ich mich neben ihn setzten sollte. Ich setzte mich also neben ihn und atmete erstmal tief durch. Es war ein harter Tag gewesen...aber schön. "Geht's dir eigentlich wieder besser?" "Mir gings schon immer gut." Lachte ich. Ich geb zu dass es gespielt war aber dass musste er ja nicht wissen. Łukasz schaute mich durchdringend und kritisch an "Ania...ich bitte dich. Auch wenn du immer stark tust..ich merke doch dass es dir mit der ganzen Sache nicht gut geht." Verdammt. Jetzt musste ich wohl auch ihn einweihen. Vertuschen konnte ich es ja jetzt nicht mehr. "Ja..es macht mich schon ein bisschen fertig." Atmete ich laut aus. "Sicher dass es dich nur ein bisschen fertig macht" "Naja..vielleicht auch ein bisschen sehr" sagte ich verlegen und schaute auf meine Hände. "Hey. Das muss dir nicht peinlich sein. Ich versteh dass. Aber wenn ich dann durch dich deutsch kann ist Justyna auch Gesichte. Und heute war sie außerdem gar nicht soo schlimm. Fanden die Jungs auch. Naja bis auf Mats" lachte er. "Trotzdem hat sie mir den Job weggeschnappt.." wehrte ich mich. "Du musst aber auch zugeben dass ich einen Teil Schuld daran trage dass das alles so gelaufen ist." 'Gab er niedergeschlagen von sich. "Ich gebe dir daran aber kein bisschen die Schuld. Wir hatten anfangs Startschwierigkeiten gehabt..haben diese geklärt und damit hat sich die Sache." Lächelte ich ihn an. "Weißt du was das ganze Problem ist.?" "Nein was denn" fragte ich hellhörig "Du bist manchmal viel zu gut für die Welt. Vielleicht solltest du dich mal mehr wehren." Damit beendete er das Gespräch und stand von seiner Couch auf da es zur gleichen Zeit an seiner Haustür geklingelt hatte. Anscheinend der Lieferservice. Łukasz hatte aber Recht. Ich wollte immer dass es gerecht zuging und kein Streit entstand. Mich wehren fiel mir öfters schwer. Ich hatte zwar meine Meinung die auch niemand ändern konnte..nur haperte es meistens am aussprechen. Das musste geändert werden..und das so schnell wie möglich.

Der nächste Teil. :) Ich hoffe er gefällt euch. Marie ♥

Ty i Ja? (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt