Ty i Ja? (I)

-Kapitel 29-

Łukasz P.O.V

Mir ging den ganzen Tag Anias Nachricht nicht aus dem Kopf. Meinte sie das ernst? Empfand sie es wirklich für wichtiger dass ich mich mit Justyna traf? War es überhaupt wichtig mich mit Justyna zu treffen? Ich mochte sie...ohne Frage..auch wenn ich Anfangs eine andere Meinung hatte. Aber so eine Antwort aus Anias Mund hätte ich wirklich bei weitem nicht erwartet. Gerade Ania..sie war diejenige die so schlecht auf Justyna zu sprechen war. Ich konnte sie ja auch auf eine Weise verstehen..aber was ich nicht verstehen konnte war ihre jetzige Reaktion darauf. Warum ich mich mit Justyna traf? Ich fand sie auf eine Art interessant. Sie war hübsch intelligent und auf eine Art geheimnisvoll. Ich wollte sie besser kennenlernen. Wir verstanden uns ziemlich gut auf dem Platz...warum nicht auch außerhalb der Arbeit?

Wie saßen also in meinem Auto und fuhren zu ihren Zuhause. "Warst du schon mal in Clarenberg?" Fragte Justyna an mich gerichtet... ich hatte von dem Stadtteil gehört. Wenn man mal in der Zeitung vom Clarenberg las ging es meinst um Drogenrazien und Ermordungen. Ich will wirklich niemanden zu nahe treten..aber die soziale Stellung dort war mehr als niedrig...Jugendkriminalität und insgesamt Kriminalität wurde dort groß geschrieben. Eine der Punkte warum ich dort nicht unbedingt hin wollte. Irgendwann ist immer das erste mal. "Nein um ehrlich zu sein noch nicht. Ich hatte bis jetzt noch keinen Grund dazu. Bis du kamst" ich drehte mich zu ihr und grinste sie an. Justyna strahlte und legte ihre Hand auf mein Knie. "Ich bin mir sicher dass es dir gefallen wird. Ist schön dort." Ich nickte zur Bestätigung und konzentrierte mich weiter auf den Verkehr. Ich war mir bis jetzt noch nicht ganz soo sicher ob es mir dort wirklich gefallen würde. Denn wie schon gesagt..das was ich bis jetzt gehört hatte klang nicht allzu berauschend.

Ich parkte das Auto und stieg schnell aus um Justyna die Tür zu öffnen. Justyna lächelte mich dankbar an und wartete bis ich das Auto verschlossen hatte. Ganz wohl um mein Auto war es mir nicht unbedingt...wir liefen auf einen riesigen Plattenbau zu. Baujahr..keine Ahnung? 1970? Nicht das was ich gewohnt war.. trotzdem blieb ich cool und ließ mir von meiner Unsicherheit nichts anmerken. "Ich wohne hier seit ich 18 bin..also 5 Jahre. Ich liebe es hier einfach. Tolle Menschen tolle Umgebung..." Naja. Aber wenn es ihr gefällt ist das doch das wichtigste..

Endlich waren wir in ihrer Wohnung angekommen. Ein typischer Weiberhaushalt. Farbige Wände...Fotos mit den Freundinnen... Schminke..Parfüm..Kosmetik alles in unermesslichen Massen vorhanden. Sie hatte einen riesigen Kleiderschrank. Wer weiß wie viel sie Klamotten besaß. Im großen und ganzen war die Wohnung ganz süß. Zwei Zimmer für Justyna allein. Mehr verlagen konnte man von einer Singlewohnung nicht. Mit den Buden von uns Jungs konnte man das natürlich in keinen Maßstab setzten.
Ich stand in ihrem kleinen Wohnzimmer und schaute noch etwas um bis mich Justyna aus meinen Gedanken riss "Willst du was trinken Łukasz?" "Ein Wasser bitte" rief ich zurück und lief mich auf ihr kleines hartes Sofa fallen. Nicht gut für Rücken und Nacken.. Justyna kam mit zwei Gläsern ins Wohnzimmer stellte die auf den Sofatisch und setzte sich nah neben mich. Mich plagten immer noch die Gedanken um Ania... war es ihr gegenüber gerecht? Auf der einen Seite war es ja mein Leben. Wenn ich mich mit einer Frau treffen wollte machte ich das auch. Aber in dem Fall war es ja nicht irgendeine Frau..es war die Frau die Ania nicht mochte.. es war die Frau die sich in ihr Arbeitsleben eingemischt hatte und es war die Frau die Ania tagtäglich so runterzog.. eigentlich war es ganz und gar nicht fair ihr gegenüber. Aber ich wollte Justyna verdammt nochmal näher kennenlernen. Ich konnte nicht nur auf meine Mitmenschen achten.  Ich musste wenigstens einmal an mich denken.. wie lange war ich alleine?  3 Jahre. Jahre in denen ich keine Zuneigung zu irgendjemand verspürt hatte. Und vielleicht würden ein paar treffen mit Justyna etwas helfen wieder Zuneigung zu einer Person zuzulassen? "Über was denkst du nach?" Fragte Justyna nun an mich gewannt. Sie schaute mich besorgt an und ihr Arm ruhte auf meiner Schulter. "Ach nicht so wichtig" spielte ich die ganze Situation runter. "Sicher?!" Hackte Justyna dann nach. "Naja..Ania macht mir etwas Sorgen zur Zeit." Ich wusste nicht ob es gut war Justyna auf Ania anzusprechen..andererseits hatte sie ja nichts gegen ihre Vorgängerin einzuwenden...dachte ich zumindest. "Ach Ania...bist du dir sicher dass es ihr so schlecht geht?" In ihrer Stimme lag Genervtheit vielleicht auch etwas Wut.. auf jeden Fall wusste ich das hier etwas nicht stimmte.. "Warum sollte es ihr denn besser gehen? Sie macht die jetzige Situation schon ganz schön fertig" verteidigte ich sie. "Und warum sehe ich sie dan in der Stadt freudig strahlen mit irgendeinem Typen? Ich glaube sie spielt euch da was vor damit sie Aufmerksamkeit bekommt." Gab Justyna ziemlich abwertend von sich. Ich konnte das überhaupt nicht glauben. Ania..uns was vorspielen? Das hatte sie doch überhaupt nicht nötig. Wir waren doch ihre Freunde..standen immer du ihr und hatten bei gemeinsamen Abenden bei Marco oder bei sonst wem immer viel Spaß.. So wie ich Ania bis jetzt kennenlernen hatte war sie ein zurückhaltender Mensch. Sie war eine junge Frau die es nicht wollte in den Mittelpunkt gerückt zu werden..das passt gar nicht. "Und du bist dir sicher dass es Ania war die du in der Stadt gesehen hattest?" "Ja..hundertprozentig...lass mich überlegen...das war vor..2 Tagen. Genau 2 Tage." Ania ging es soo schlecht. Konnte das überhaupt sein? Für mich stand fest dass ich mit Ania darüber sprechen würde. Vielleicht sogar noch heute Abend. Oder morgen wenn sie eh bei mir ist. Ich müsste ihr dann eh nochmal schreiben...ob ich sie morgen früh abholen soll. Das würde sich schon klären...und wenn sie jemand kennengelernt hatte dann freute ich mich für sie..ernsthaft. Ich wendete ich wieder zu Justyna "Lass uns jetzt einfach das Thema abhacken und über was anderes reden." Versuchte ich zu lächeln. Justyna nickte und begann zu sprechen.

Ein neues Kapitel :) sorry dass es etwas länger gedauert hat..

Was sagt ihr zu Justynas Behauptung? Freue mich über ein paar Kommentare :) Marie ♥