-Kapitel 17-

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.."Ich muss unbedingt mit Łukasz reden" brachte ich mit brüchiger Stimme heraus. Jakub schaute mich fragend an trat dann aber einen Schritt bei Seite um mich herein treten zu lassen. Etwas unbeholfen stand ich nun in der Mitte des großen Raumes und sah mich um. Łukasz der gerade aus dem Bad trat lächelte mich freudig an. Als er doch sah wie mein Gesichtsausdruck war wechselte seine Mimik Sekundenschnell in besorgt. "Ania was ist passiert?" Ich stand perplex vor ihm und brachte nur einzelne Brocken heraus.. "Aki..er..ich..nicht...du.." Łukasz nahm mich in den arm und drückte mich fest an sich. "Beruhig dich erstmal..atme tief ein und aus" ich befolgte seinen Rat und sammelte mich erst nochmal bevor ich einen ordentlichen Satz bilden konnte. "Gerade...als ihr den Raum verlassen habt wollte ich euch folgen doch Thomas hat mich zu sich zurück gerufen...ich hab dann halt gefragt was ich für ihm tun kann und da sagte er mir dass er von Zwischenfällen zwischen uns weiß. Ich hab versucht irgendwie vom Thema abzulenken aber das hat nicht geholfen..ab Montag wirst du jemand anderen zur Seite gestellt bekommen." Ich wurde am ende immer leiser. Jakub der sich inzwischen neben uns gestellt hatte sah mich ungläubig an. Łukasz hingegen schüttelte nur mit seinem Kopf. "Dass kann der doch nicht machen. Einfach ohne dich zu fragen jemanden anders deine Arbeit übergeben...ich ruf Aki sofort an." Er hatte seinen Satz noch nichtmal richtig ausgesprochen hatte er schon Akis Nummer gewählt und mir sein Handy in die Hand gedrückt. Da er auf Lautsprecher geschalten hatte konnten Jakub und Łukasz mitverfolgen wie sich wenig später Akis stimme an der anderen Leitung meldete.
Aki:"Watzke?"
Ania:" Ania hier."
Aki:"Schön dich zu sprechen. Was kann ich für dich tun?"
Ania:"Thomas hat mir gerade erzählt dass ich nicht mehr mit Łukasz zusammen arbeiten darf."
Aki:"Ich dachte wir tun dir damit einen Gefallen. Dir ging es ja nicht unbedingt gut dabei."
Ania:"Aber.."
Aki:"Du brauchst ihn nicht zu verteidigen Ania."
Ania:"Möchte ich doch gar nicht. Wir haben uns gestern ausgesprochen. Haben die Probleme die wir hatten aus dem Weg geräumt. Wir haben also perfekte Bedingungen geschaffen um miteinander zu arbeiten.."
Aki:"Oh.."
Ania:"Wie soll ich dass 'oh' jetzt verstehen? "
Aki:"Es wäre vielleicht doch besser gewesen erst mit dir darüber zu sprechen."
Ania:"Das denke ich auch..was machen wir jetzt.?"
Aki:"So leid es mir tut..aber wir können Frau Kosińska nicht einfach kündigen."
Ania:"Warum denn nicht?"
Aki:"Naja wir müssen uns auch den Arbeitsvertrag halten..es tut mir wirklich leid aber ich kann daran nichts mehr ändern"
Ania:"Hmm. Ok. Tschüss."
Sofort legte ich auf. Łukasz der anscheinend kein Wort oder nur wenige Worte verstanden hatte schaute mich fragend an. "Er kann an der Situation nichts mehr ändern. Sie müssen den Arbeitsvertrag einhalten" äffte ich Aki nach. Eigentlich war das ganz und gar nicht meine Art. Nur fande ich es einfach nur rücksichtslos über meinen Kopf hinweg zu entscheiden ob ich nun weiter Łukasz zu Seite stehen dürfte oder nicht. Es enttäuschte mich aber es machte mich auch wirklich wütend.

Nachdem ich Łukasz alles vom dem Telefonat erzählt hatte saß er nun niedergeschlagen auf einen der Stühle. "Aber wir können doch trotzdem was gemeinsam unternehmen außerhalb der Arbeit..und sehen werden wir uns doch auch noch." Ich nickte "Trotzdem ist es nicht das gleiche. Ich werde jetzt wieder häufiger in meinem Büro sitzen. Eure Dateien verwalten..nicht mehr auf dem Platz stehen euch helfen da das ja jetzt Frau Krosicka übernimmt" gab ich genervt von mir. "Mach dir nicht all zu viele Gedanken. Wir regeln dass schon irgendwie. Und aus den Augen verlieren wir uns auch nicht. Versprochen." Lächelte mich Łukasz aufmunternd an und umarmte mich fest. Die Umarmung tat gut. Sie gab mir für einen kurzen Moment wieder Kraft, Geborgenheit und auf eine Art auch Sicherheit. So hatte ich lange nicht mehr gefühlt. Nicht mal bei Erik. Nachdem wir uns wieder aus der Umarmung lösten schaute ich auf meine Armbanduhr und stellte fest dass die Jungs und ich noch rund eine halbe Stunde hatten um sich auszuruhen und sich mental auf das Spiel vorzubereiten. "Ich werde dann jetzt mal auf mein Zimmern gehen. Wir sehen uns ja dann.." damit lief ich und zur Tür öffnete diese und trat heraus.

Ich musste mich unbedingt beruhigen. Ich musste runter kommen...so tun als ob es keinen Zwischenfall gegeben hätte. Dafür hatte ich eine halbe Stunde. Ich lief schnell den Gang vor zu meinem Zimmer in dem ich wenig später auch verschwand. Ich blieb einen kurzen Moment stehen schaute mich um und legte meine Hand an meine Stirn. Zur Zeit lief aber auch wirklich alles schief was nur schief laufen konnte. Erst der Konflikt mit Łukasz. Dann denke ich dass er sich beruhigt hat. Wenig später kommandiert er mich wieder durch halb Dortmund nur um auf dieser blöden Party seine Helferin zu spielen dann tut er so als wenn nichts gewesen wäre. Wir sprechen uns aus alles ist gut..und 12h später erreicht uns die nächste Hiobsbotschaften. Ich will die ganze Sache nicht nochmal aufräumen aber trotzdem hatte sie einen gewaltigen Teil dazu beigetragen. Ich lief schnell ins Bad um zu kontrollieren wie ich aussah. Komischer Weise hatte ich keine einzige Träne vergossen. Dafür war ich aber mehr als durch den Wind. Łukasz hatte recht. Wir könnten uns nach der Arbeit treffen und am Tag würden wir uns sicherlich auch öfters mal sehen. Das klappt schon irgendwie.

Ich war eine der letzten die den Weg in die Lobby gefunden hatten. Thomas hatte schon wieder sein Klemmbrett in der Hand um zu überprüfen wer denn noch alles fehlte. Fünf Minuten später waren immer noch nicht alle da. Um genauere zu sein das Chaoszimmer fehlte. Kevin und Marco. Typisch eben. "Kann sich mal jemand auf den Weg machen und schauen was die beiden denn verhindert ihren Hintern hier her zu bewegen." Schrie Thomas durch den Eingangsbereich des Hotels. Ich meldete mich und rief "Ich mach das schon.''

Oben angekommen klopfte ich am Zimmer der beiden. Nichts. Ich klopfte ein weiteres mal. Wieder nichts. "Jungs macht gefälligst die Tür auf. Wir warten verdammt nochmal nur auf euch. Wir müssen ins Stadion!" Ich hörte leichtes Gepolter und wenig später wurde die Tür von einem verschlafenen Marco schlürfend aufgemacht. "Was willst du?" "Dein Ernst? Ihr müsstet schon lange unten stehen.." jetzt fiel Marco der ernst der Lage auf. "FUCK" schrie er und zog schnell Trainingshose und seinen Borussenpulli drüber. "Kevin aufstehen. Wir müssen los." Kevin riss seine Augen auf sprang in blitzschnelle aus seinem Bett und zog sich ebenfalls an. Ca. 10 Minuten nachdem ich die Lobby verlassen hatte kreuzte ich mit den beiden wieder in der Lobby auf. Endlich konnten wir los. Aber durch war die Sache für Marco und Kevin ganz sicher noch nicht.

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