-Kapitel 49-

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Mein erster freier Tag seit Wochen. Liebend gern hätte ich noch weiter geschlafen doch die Sonnenstrahlen die durch meine Jalousie gehuscht waren verhinderten das. Sie kitzelten meine Nasenspitze und blendeten mir die Augen.

Widerwillig setzte ich mich auf und rieb mir die Augen. Ein paar Minuten hatte ich nur schlaftrunken durch mein Schlafzimmer gestarrt bis ich mich endlich aufraffen konnte und meine nackten Füße auf das kalte Parkett stellte. Viel zu kalt war es im Zimmer weswegen ich schnell zum angekippten Fenster huschte und es schloss. Ein flüchtiger Blick nach draußen verriet mir dass es über Nacht mächtig geschneit hatte. Die Straßen waren weiß und alle Leute die vorüber gingen waren dick eingepackt.

Die Jungs taten mir ja schon leid. Denn ein Blick auf die Uhr verriet mir dass schon lange das Training begonnen hatte.

Ich tapste in meinem kuscheligen Bademantel in die Küche und bereitete mir Frühstück zu. In der Zeit wo der Kaffee brühte und ich den Tisch deckte lief leise das Radio im Hintergrund. "Driving home for Christmas" Ernsthaft? Ende November? Warn denen die Lieder ausgegangen oder was. Ich müsste mir aber wirklich mal Gedanken darüber machen wo ich das Weihnachtsfest verbringen wollte. Ganz sicher bei meiner Familie in Zabrze. Hier hatte ich niemanden mit dem ich hätte feiern können. Alle waren sie bei ihren Lieben und ihrer Familie. Um dies erleben zu können müsste ich mich wohl in den Flieger setzten. Das könnte ich dann wenn ich eh meine Eltern anrufe gleich klären.

Nachdem ich ausgiebig gefrühstückt hatte verstaute ich alles wieder im Kühlschrank. Ich schloss diesen und genau in dem Moment klingelte mein Telefon. Ich lief schnell in mein Wohnzimmer und nahm das Telefon in die Hand. Nachdem ich abgehoben hatte meldete sich mir eine nur altbekannte Stimme

Ania:"Matuszek?"
Aki:"Watzke hier. Guten Morgen Ania. Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt?!"
Ania:"Guten Morgen. Nein nein. Alles gut. Bin schon eine weile wach. Wie kann ich dir helfen."
Aki:"Ich möchte gar nicht lang stören. Nur habe ich total vergessen dir zu sagen dass morgen doch die Jahreshauptversammlung ist."
Ania:"Muss ich da erscheinen?"
Aki:"Aber natürlich. Du bist Abteilungsleiterin in Sachen Spielerverwaltung. Es ist deine Pflicht"  lachte er freundlich.
Ania:"Na dann werde es ich dort auf jeden Fall erscheinen."
Aki:"Das freut uns."
Ania:"Wann und wo?"
Aki:"Also los geht es um 11 Uhr. Es wäre super wenn du um 10 Uhr an der Geschäftsstelle erscheinen würdest. Wir würden dann gemeinsam zu den Westfalenhallen fahren."
Ania:"Gut. Ich werde da sein"
Aki:"Ich freu mich dass ich so zuverlässiges Personal habe.. zwar nicht mehr lange aber ich genieße es noch so lang es geht"
Ania:"Ich verspreche dir sofort Bescheid zu sagen wenn ich irgendwelche Informationen habe."
Aki:"Das ist nett. So. Ich lege jetzt auf. Schließlich hast du heute frei und sollst dich da auch ausruhen und wenigstens einmal nicht an Arbeit denken. Tschüss und bis morgen"
Ania:"Danke für den Anruf. Bis morgen"

Aki war schon ein toller Chef. Borussia Dortmund ein super Arbeitgeber..trotzdem müsste ich einfach mal neue Wege gehen.

Nervös hielt ich mein Handy in der Hand. Hippelig lief ich meine runden im Wohnzimmer und hoffte das Kasia endlich abnehmen würde. Und dann..

Kasia:"Strzodka?"
Ania:"Kasia? Ich bins..Ania"
Kasia:"Ach dir ist wohl eingefallen dass es da noch jemanden gibt?"
Ania:"Nein..um Gottes Willen. Ich bin nur in letzter Zeit etwas überfordert und wusste nicht wo hinten und vorn bei mir ist. Ich würde dich doch nicht vergessen.."
Kasia:"Sicher?"
Ania:"Ja natürlich."
Kasia"..."
Ania:"Bist du noch dran?"
Kasia:"Hmm"
Ania:"Sei mir bitte nicht böse. Ich mach das wieder gut."
Kasia:"Aha..und wie"
Ania:"Schlag was vor.?"
Kasia:"Willst du morgen zu mir kommen? Meine kleine Schwester ist da"
Ania:"Eine tolle Idee. Ich kann dir nur nicht genau sagen wann ich da sein kann.."
Kasia:"Warum das jetzt wieder?"
Ania:"Weil am Vormittag die Jahreshauptversammlung stattfindet und da ich nicht einschätzen kann wie lange das dauert lege ich mich lieber nicht fest."
Kasia:"Der Job wieder.. gibts euch eigentlich nur noch im Doppelpack?"
Ania:"Nur morgen.. ich verspreche so schnell wie möglich  zu dir nach Scharnhorst zu kommen. Wirklich!"
Kasia:"Jaja ist ja gut. Ich warte einfach mit Emy auf dich. Wir werden ja sehen wann du da bist."
Ania:"Danke''
Kasia:"Ja passt schon."
Ania:"Ich will dich dann nicht weiter nerven..ich wünsche dir noch einen schönen Tag und sag Emy liebe Grüße."
Kasia:"Mach ich. Sie wird sich sicher über deinen Besuch freuen. Ciao..bis morgen"
Ania:"Bis morgen. Ich freue mich."

Besser gelaufen als ich gedacht hätte. Klar sie war enttäuscht...das war auch verständlich. Ich hätte nicht anders reagiert. Jedoch war sie nicht so unverschämt wie Erik es vor zwei Tagen war. Das machte sie aus. Sie war die beste Freundin die ich mir hätte wünschen können.

Mittlerweile war es schon wieder stockdunkel draußen. Mit meinen Eltern hatte ich vorhin noch etwas gequatscht. Sie erzählten von Oma und Opa und ich von mir und Dortmund. Wir hatten auch ausgemacht dass wir dieses Jahr mal zusammen bei mir feiern würden. Meine Eltern und meine Großeltern würden für ein paar Tage zu mir kommen und wir würden die Weihnachtsfeiertage gemütlich verbringen. Ich lag in meinem Bett und blickte auf meine Nachttischuhr. 22:00 Uhr. Langsam müsste ich dann wohl schlafen. Ich könnte dort ja kaum total unausgeschlafen und unausglichen antanzen. Ich deckte mich bis zu meiner Nasenspitze zu und verhinderte somit dass sich die eisige Kälte die draußen herrschte unter meiner Decke breitmachte. Ich war kurz davor einzuschlafen da fiel mir ein dass es ganz geistreich wäre mir den Wecker rechtzeitig zu stellen. 7.30 Uhr würde doch sicher reichen. Ich drehte mich nun wieder weg kuschelte mich in meine Decke und überlegte nun krampfhaft was ich morgen anziehen sollte. Hose? Nein..zu leger... Kleid? zu  aufgetakelt. Am besten den schwarzen Stiftrock einen schweren Blazer und eine farbige Bluse. Passende Schuhe würde ich auch noch finden.

Ich merkte dass ich immer müder wurde und ich immer wieder die Kontrolle über meine Augenlider verlor. Sie klappten unaufhörtbar immer wieder zusammen. Ich gab mich der Müdigkeit hin und schlief dann auch endlich wenig später tief ein.

Ich melde mich mal wieder :) ich hoffe das Kapitel ist nicht all zu langweilig?

@DortmunderGirlReus :) ich revanchiere mich einfach mal dafür
:) Danke dass Ania ein Teil in deiner Geschichte eingenommen hat ♥

Ty i Ja? (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt