-Kapitel 46-

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Ania P.O.V

"Okay..wo fange ich am besten an" druckste ich herum. "Am besten wie du auf diese Idee gekommen bist" Łukasz klang enttäuscht. Er wollte nicht dass ich ging. Zum jetzigen Zeitpunkt hätte ich mir es doch mal lieber besser überlegen sollen. Ich hatte nun aber die Bewerbungsunterlagen verschickt und musste mit Konsequenzen leben. Trotz alle dem könnte ich immer noch absagen..gekündigt hatte ich schließlich noch nicht. Das würde ich aber später entscheiden...dann wenn es soweit war. "Ich spiele schon lang mit dem Gedanken einen neuen Schritt zu gehen." Gab ich leise von mir. Łukasz nickte und erwiderte nichts. Er beugte sich vor zum Sofatisch ergriff seine Tasse Anatol und nahm einen großen Schluck. Erst als er diese abgestellt und sich wieder richtig angelehnt hatte ergriff er das Wort. "Seit wann genau? Und wo willst du hin? Nach Polen in die Ekstraklasa nach England in die Premier League oder nach Russland in die Premjer-Liga.?" Er klang so vorwurfsvoll. Ich schüttelte nur den Kopf. "Nicht? Warum nicht...du könntest mit tollen Spielern zusammen arbeiten. Artur zum Beispiel." Diesmal war ich diejenige die nichts darauf erwiderte. Ich ergriff ebenfalls die Tasse mit dem polnischen Malzkaffee und trank um die Trockenheit aus meiner Kehle zu bekommen. "Ania ich rede mit dir!" Forderte mich Łukasz auf. "Wenn du so mit mir redest will ich aber nicht mit dir darüber sprechen." Erwiderte ich stellte die Tasse ab und stand auf. Ich lief zu meinem Balkon und blickte aus dem Fenster. Lange war es still. Erst einige Zeit später atmete Łukasz laut aus und stand von der Couch auf. Wo er hinging bekamm ich nicht mit. Erst als ich mich wieder umdrehte um nach ihn zu schauen stand er nur einige Zentimeter hinter mir und blickte mich entschuldigend an. "Es tut mir leid Ania. Ich kann es nur nicht verstehen warum du gehen möchtest." "Weil ich die Lust verloren habe. Es war eine scheiß Zeit verdammt nochmal!" Ich war es leid immer und immer wieder erklären zu müssen was die Gründe für meine Entscheidung waren. "Es tut mir leid..aber bitte verrate mir wo du hin möchtest" sprach er nun leise und mit bedachten Worten. "Köln oder Hoffenheim.." gab ich kurz und knapp von mir. "Aha..zu Paweł Sławomir oder Eugen." Łukasz war niedergeschlagen. Das versuchte er auch nicht zu verbergen..wenn er damit aber etwas erreichen wollte konnte er das vergessen. "Wenn du mir Vorwürfen machen möchtest..dort ist die Tür" Ich zeigte auf die Tür und verschwand in die Küche. Mich regte diese Art einfach nur noch auf. 

In der Küche angekommen öffnete ich den Schrank über der Spühle und entnahm diesen ein Glas was ich anschließend mit kalten Wasser füllte. Mal wieder fühlte sich meine Kehle ganz trocken an. Fast schon so als wenn das Schlucken unmöglich sein. Ich nahm das Glas von der Arbeitsfläche und lief zum Küchenfenster. Es war inzwischen schon Dunkel geworden. Wie ich die kalte Jahreszeit doch hasste. Kälte und die Dunkelheit trat viel zu früh ein. Die letzten Wochen des Jahres waren auch die letzten für mich bei Borussia Dortmund..hoffte ich zumindest. Ins Ausland wollte ich nicht. Polen wollte ich auch nicht in Erwegung ziehen da ich mich mehr als wohl in Deutschland fühlte. Ich konzentrierte mich erst mal auf Köln oder Hoffenheim..dann würde ich weiter entscheiden. 

Als ich den letzten Schluck aus meinem Glas getrunken hatte stellte ich es beiseite und ging wieder ins Wohnzimmer. Etwas unerwartet stand ich nun allein in meiner Wohnung. Łukasz war also wirklich gegangen. Ein Zeichen dafür dass er mir wahrscheinlich wirklich nur Vorwürfe machen wollte. Gut zu wissen was ich für eine Stellung bei ihm hatte. Erik hatte ich in letzter Zeit ganz schön vernachlässigt. Vielleicht sollte ich mich mal wieder bei ihm melden. Er würde bestimmt sauer auf mich sein. Ich lief schnell in die Küche schnappte mir ein Glas Wein und pflanzte mich wieder auf das Sofa. Ich prostete mir selbst zu "Auf einen wundervollen Abend" Ironischerweise natürlich. Ich nahm einen großen Schluck und ergriff dann mein Handy um Eriks Nummer zu wählen.

Łukasz P.O.V 

Ich war so deprimiert. Ania sollte nicht gehen..ich hatte es mal wieder so verbockt. Ich musste einfach raus. Ich hatte es nicht ausgehalten. Mir kam es vor als wenn die Luft immer dünner wurde und ich zu ersticken drohte. 

Ich stand nun vor meinem Auto und wusste nicht was ich tun sollte. Nach Hause wollte ich nicht...dort würde mir nur die Decke auf den Kopf fallen. Zu Kuba wollte ich heute auch nicht. Eine seiner Töchter hatte Geburtstag..da würde ich nur stören und die Stimmung verderben. Was blieb übrig. Paweł... ich könnte ihn anrufen. Schnell hatte ich mein Handy aus der Hosentasche gezogen und seine Nummer gewählt.

Paweł:"Olkowski?"
Łukasz:"Ich bins Łukasz."
Paweł:"Oh Łukasz. Wie gehts?"
Łukasz:"Ich bin ehrlich.. nicht all zu gut?"  
Paweł:"Was ist denn passiert?"
Łukasz:"Es geht um Ania.." 
Paweł:"Ach ist das nicht die Kleine die zu uns wechseln möchte?"
Łukasz:"Ja ist es..ich bin an allem Schuld.." 
Paweł:"Was hast du denn damit zu tun?" 
Łukasz:" Das hat alles mit Justyna angefangen.." 
Paweł:"Ach deiner Freundin! Ist ja auch ne hübsche.. da kann man schon mal eifersüchtig werden"
Łukasz:"Exfreundin bitte. Wie sprichst du denn? Ich hoffe einfach mal für dich dass deine Frau nicht in der Nähe ist."
Paweł:"Nene alles gut. Sara ist unterwegs...aber warum Ex? So lange wart ihr doch gar nicht zuammen
Łukasz:"Die hat mich schamlos ausgenutzt und wollte die Freundschaft zwischen Ania und mir zerstören..kurz und knapp..Ania wurmt dass so sehr dass sie weg möchte. Meine Frage jetzt an dich..kannst du was rausbekommen ob euer Chef Intresse an ihr hat? Und wenn ja kannst du sie ihm irgendwie ausreden?"
Paweł:"Puhh..wenn das rauskommt bin ich und du so am Arsch..dann ist Polen offen..aber vom feinsten." 
Łukasz:"Das weiß ich doch..aber ich sehe keinen anderen Ausweg.."
Paweł:"Na wenn das bei uns nichts wird wäre doch immer noch Hoffenheim eine Variante für sie."
Łukasz:"Mit Eugen bekomme ich das auch schon hin. Bitte Paweł!"
Paweł:"Ich versuch mein Glück. Vielleicht bekomme ich etwas raus.."
Łukasz:"Danke.. ich bin dir was schuldig."
Paweł:"Bete lieber dass das nicht rauskommt."  
Łukasz:"Wir schaffen das schon.!"
Paweł:"Ich hoffe doch.." 
Łukasz:"Schreibst du mir dann wenn du etwas rausbekommen hast?"
Paweł:"Jaja mach ich."
Łukasz:"Danke.. ich störe dich dann nicht weiter..sag Sara und deinem Kind liebe Grüße" 
Paweł:"Mach ich.. dir einen halbwegs angenehmen Abend"
Łukasz:"Ich versuche das beste daraus zu machen. Tschüss bis demnächst"
Paweł:"Bis dann"  

Die gleiche Prozedur bei Eugen und ich wäre für eine gewisse Zeit beruhigt. Wie lange würde sich zeigen. Das wichtigste war dass Ania blieb. Und dafür würde ich alles tun..auch wenn es nicht ganz koscher war.

Endlich ist dieses Kapitel fertig. Keine Ahnung aber es hat verdammt lang gedauert es fertig zu bekommen. Ich hoffe es gefällt euch?! :)

Was sagt ihr zu den Mitteln zu den Łukasz jetzt greift? Versteht ihr ihn oder ist es übertrieben..sollte er Anias Entscheidung respektieren und ihr die Freiheit lassen? Marie♥

Ty i Ja? (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt