-Kapitel 39-

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"Łukasz ich..ich kann einfach nicht so tun als wäre das alles nicht passiert. Ich kann nicht so tun als wäre Justyna meine beste Freundin..ich kan-"
Łukasz unterbrach mich "Du musst auch nicht so tun als wenn ihr beste Freundinnen seit..aber ich bin jetzt nunmal mit ihr zusammen und das musst du respektieren. Das ist auch kein Grund mir aus dem Weg zu gehen." "Doch..das..genau das ist ein Grund!" Ich raufte mir die Haare und lief an mein Fenster. Ich konnte ihm momentan einfach nicht bin die Augen sehen. Ich brachte das einfach nicht übers Herz. "Was ist denn bitte der Grund.." er wurde immer ungeduldiger. Ich verstand das ja..mich würde es auch ankotzen wenn mich irgendjemand an der Nase herum führte. "Der Grund dafür ist... ach egal. Vergiss es einfach." Ich schnappte meine Jacke von dem Hacken und wollte gerade Richtung Tür laufen als Łukasz sich genau davor stellte und mir den Weg versperrte. Ich blieb einige Zentimeter vor ihm stehen und starrte ihn an. Er blickte auf mich herunter und nahm meine Hände in die seine. "Es ist nicht egal. Verdammt Ania. Ich merke doch dass dich dass alles runterzieht..aber was ist bitte der Grund dafür dass du mir andauernd aus dem Weg gehst. Denkst du mir gefällt das. Du bist mir wichtig und ich will dich doch nicht verlieren. Vertrauen kannst du mir auch. Und das weißt du auch." Ich nickte. "Natürlich weiß ich das. Die Wahrheit würde aber alles kaputt machen. Dein Vertrauen unsere Freundschaft und vielleicht auch mein Leben." Gott war ich theatralisch geworden.  "Bitte..bitte bitte rede mit mir. Bitte Ania." Ich blickte ihm immer noch in die Augen. Ich musste ihn in dem Moment einfach in den Arm nehmen. Ihn umarmen...ihn berühren..seinen Herzschlag fühlen und hören. Er sollte mir Sicherheit geben. Für einen kurzen Moment. Vielleicht das letzte mal für unabsehbare Zeit. "Es liegt nicht an dir Łukasz. Du hast damit eigentlich gar nichts zu tun" ich bemerkte seinen verwirrten Blick "warum lässt du es dann an mir aus? Das macht mich doch auch fertig dich so zu sehen..'' ich unterbrach ihn. "Sssht. Bitte lass mich ausreden..als wir letztens bei Marco waren..oder war es bei Erik...keine Ahnung. Das ist jetzt auch unwichtig. Jedenfalls als Justyna und ich gemeinsam Getränke geholt haben hat sie gesagt dass ich dich in ruhe lassen soll sonst würde es ziemlich ungemütlich für mich werden..ich wollte es nicht riskieren und uns in Schwierigkeiten bringen." Łukasz schüttelte nur den Kopf. "Ania das ist doch lächerlich. Ich bitte dich. Warum sollte sie das machen? Warun ziehst du dir so etwas daher? Fällt dir nichts besseres ein?" Was das jetzt sein ernst? Er glaubte mir nicht. Er stellte mich als Lügnerin dar..dann brauchten wir dieses Diskussion auch nicht zu Ende bringen. "Wenn du mir das eh nicht glaubst dann kannst ja auch gehn..ich ziehe mir das ja eh nur irgendwo daher." Ich schubste ihn zu Seite und machte die Tür auf um ihn deutlich zu machen endlich zu verschwinden. "Du wolltest es so" erwiderte Łukasz schnippig und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Das wars dann wohl..ich schlug die Tür zu und rutschte daran auf den Boden. Ich schlung meine Arme um meinen Körper und versuchte so die fehlende Wärme zu erzeugen. Die Wärme die mir nur Łukasz geben konnte... aber die gab er ja Justyna.

Ich hatte frühzeitig Feierabend gemacht. Ich konnte mich einfach nicht mehr auf das eigentlich wichtige konzentrieren. Immer und immer wieder waren meine Gedanken abgeschweift. Andauernd musste ich an die Diskussion mit Łukasz denken. War ich denn wirklich so unglaubwürdig aus? Sah ich so falsch aus?

Ich war nun auf dem Weg nach Hause...eigentlich. Ich war so verzweifelt dass ich einfach auf den Seitenstreifen fuhr die Handbremse anzog und drauf los weinte. Liebe war scheiße. Besonders eine unerwiederte. Früher war ich immer die die den Jungs den Korb gab da ich einfach nichts von ihn wollte. Heute war es anscheinend andersherum. Das war der Dank dafür. Das Karma trat mal wieder ein. Aber lieber sagte ich den Typen sofort was Sache war als erst Wochen später in denen ich ihnen nur unnötig Hoffnung gemacht hätte. Die Tränen rollten ununterbrochen über meine Wangen. Es war absolut kein Land in Sicht. Wahrscheinlich war ich schon ein halber Panda. Die Schminke war mit Sicherheit schon mehr als verlaufen. Mein Kopf lehnte gegen das Lenkrad und ich schlug immer wieder auf das Amaturenbrett um Frust Wut und Verzweiflung aus mir heraus zu lassen. Ich schlug...bis ich selbst dazu keine Kraft mehr in mir hatte. Ich starrte nur noch in die Ferne. Ich beobachte die vorbeiziehenden Vögel..vorbeifahrende Autos Busse LKWs einfach um auf andere Gedanken zu kommen...nur leider funktionierte das auch nicht.

Ich habe wirklich keine Ahnung wie lange ich da auf dem Seitenstreifen stand. Irgendwann beschloss ich dann doch meinen Weg weiter fortzusetzen Richtung eigene vier Wände. Die Fahrt zog sich mal wieder ins unermessliche. Andauernd rote Welle...irgendwelche Staus oder Unfälle. Schrecklich. Heute war mal wieder so ein Tag an dem mir wirklich gar nichts in die Karten spielte. Ein richtig Scheißtag. Alles das was schief gehen konnte ging auch schief. Ich hoffte einfach das ich mich Zuhause so schnell wie möglich hinlegen und schlafen konnte. Für ein paar Stunden alles vergessen. Alle Sorgen über Bord werfen und in meiner Traumwelt sein. Dort wo ich allein..nur ich bestimmte was passierte und was aus meinen Gedanken verbannt wurde Voraussetzung dafür war aber erstmal einschlafen zu können. Was in meiner Situation schwer war. Ich kannte mich schließlich. Alle paar Sekunden würde ich wieder an Łukasz denken..oder an Justyna..an die Diskussion oder noch besser..daran dass er mich vorhin als lächerlich bezeichnet hat. Ich würde mal sagen dass dies die perfektesten Bedingungen für einen sorgenfreien Schlaf waren.

Ania hat es ihm nicht gesagt. Ich wette dass viele von euch jetzt etwas enttäuscht deswegen sind..aber keine Angst..lang müsst ihr nicht mehr darauf warten :)

Wie gefällt euch das Kapitel? :) Marie♥

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