-Kapitel 82-

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War das wirklich eine so gute Idee? Kuba musste sich doch da nicht mit hinein hängen und es sich mit Erik verscherzen. Ich hatte es mir eh schon mit ihm verscherzt also war es so zu sagen egal was ich sagte oder machte...aber Kuba? Die gute Seele wo man dachte dass er niemanden etwas zu leide tun kann? Der erste Schein trübt...er hatte sich schon mit mehreren angelegt. Und das nicht nur einmal..

"Hinsetzten!" Er drückte Erik auf einen Stuhl verschränkte die Arme und blickte ihn eindringlich an. Ich fande es unnötig mich bis jetzt an diesem Gespräch zu beteiligen. Jakub hatte eh bis jetzt alles geregelt. Ich setzte mich stumm auf mein Bett lehnte mich an die Wand und beobachtete das ganze Spektakel vom weiten. Wenn Ania wüsste was hier vor sich geht..sie würde mich lünschen. Sicherlich dachte sie dass das hier alles von mir ausging. Aber so war ja nicht!

"Weißt du eigentlich was du damit anrichtest?" Kuba blickte so vorwurfsvoll. "Ich weiß nicht von was du redest?" Kuba warf ironisch lachend die Arme in die Luft. "Ich bitte dich. Nur weil du so egoistisch bist zerbricht hier gerade eine große Liebe" wie poetisch Jakub doch sein konnte. "Warum zerbricht bitte wegen mir diese ach so große Liebe?" Wie er da so saß und Jakub nachäffte hatte er schon wieder eine Schelle verdient...aber ich musste ruhig bleiben. "Tu doch nicht so..Ania hat wegen dir eine Beziehungspause eingelegt. Sie will dich nicht verletzten..denkt nicht an sich und an den hier" er zeigte auf mich. "Weißt du wie er sich deswegen hängen lässt. Es nimmt ihn dermaßen mit..er liebt sie und kann nicht ersehen wie Ania andauernd ihre Bedürfnisse hinter die der anderen stellt. Junge wach doch endlich auf!" Er rüttelte Erik an den Schultern und klang mittlerweile ebenfalls ziemlich verzweifel. Erik ließ das jedoch alles ziemlich kalt. Er zuckte mit dem Schultern und guckte unschuldig zu Kuba nach oben. "Ich hab damit nichts zu tun..und wenn Ania den hier wirklich so sehr lieben würde wie du es hier darstellst hätte sie keine Pause eingeleg nech?" Er stand von seinem Stuhl auf klopfte Kuba nochmal provokant auf die Schulter und lief dann zur Tür. "Haut rein Jungs. Wir sehen uns dann" wenig später fiel die Tür zu. War das jetzt wirklich sein ernst gewesen? Ich versuchte ruhig zu bleiben..aufregen würde eh nichts bringen. Ganz im Gegensatz zu mir begann Jakub laut rumzuschreinen..das machte er in solchen Situationen gern mal..anscheinend half ihm das. "Was bildet der sich ein? Dass er der größte ist? Dass ihm alle Frauen zu Füße liegen? Argh ich drehe durch. Der macht mich fertig." Er raufte sich die Haare und lief dann zum Fenster. "Ich hab dir gesagt es bringt nichts. Was willst du verlangen? Er ist blind vor Liebe. Du würdest sicher auch nicht besser sein wenn es um Agata geht. Was wäre wenn ich ebenfalls in Agata verliebt wäre und sie sich deswegen von dir trennt weil sie mich nicht verletzten möchte? " Ich schaute ihn abwartend an...Provokation musste einfach sein. "Ich hatte dir wahrscheinlich schon lange mal die Fresse poliert..andererseits kannst du das nun bei weitem nicht mit deiner Lage vergleichen!" Ich wusste dass Kuba wenn es um Agata ging schnell rasend werden konnte. Er war tierisch eifersüchtig...auch wenn er es nie zugeben würde. Agata und ich wussten es. "Aha? Warum kann man es nicht vergleichen?" "Na weil du nicht der beste Freund von ihr bist.!" Ertappt. Ich hatte ihn. "Siehst du! Erik und Ania stehen in einer ganz anderen Beziehung zueinander wie ich zu Agata. Wenn ich ehrlich bin kann ich Ania ja langsam verstehen..ich wüsste nicht wie ich reagieren würde wenn sich meine nicht vorhandene beste Freundin in mich verlieben würde und ich aber in jemand ganz anderes verliebt und seit kurzem mit dieser zusammen bin" Kuba verdrehte die Augen. "Geschichtenerzähler. Aber ich wüsste genau dass du mehr an dich und deine Liebe denken würdest und vielleicht sogar ein bisschen Egoismus an den Tag legest!" Da war ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher..aber wenn er meinte.

"Wie verhalte ich mich denn jetzt ihr gegenüber? Was wenn Erik in die Quere kommt..wenn er sich jetzt mit Ania über das Gespräch vorhin mit uns austauscht. Ania killt mich. Das hätte sie am wenigsten gewollt!" Kuba sah das alles ganz gelassen. Klar. Er war ja auch nicht betroffen..er konnte alles entspannt von außen betrachten und schlaue Ratschläge geben. Er war ja glücklich mit seiner Agata und den Kindern. "Bleib mal ruhig. Sonst machst du dir oder besser gesagt hast du dir auch nicht so viele Gedanken bei den Frauen gemacht. Du beobachtest still..wenn sie zu dir schaut lächelst du nett und wenn sie irgendwann mit Erik ins Gespräch kommt dann musst du das eben zur Kenntnis nehmen..ändern kannst du eh nichts. In der Ruhe liegt die Kraft. Ich glaube dass du ihr eh am besten zeigen kannst dass du sie liebst indem du ihr ab und an mal schreibst...sie nach ihrem Befinden fragst und es dann wieder lässt. Wenn sie sieht dass du ihr den gewissen Freiraum gibst und vor allem auf sie wartest zeigst du am besten deine Liebe zu ihr." Gestern Abend hatte er das aber noch ganz anders gesagt. "Das klang gestern Abend anders. Da hieß es noch..nur kämpfen ist eine Chance. Sag ihr jeden Tag wie sehr du sie liebst!" Kuba zuckte gleichgültig mit dem Schultern. "Ich hab halt meine Meinung geändert. Kommt vor. Siehst du ja bei Ania. Mach dich jetzt nicht verrückt und denk an das was ich dir gesagt hat. Das wird schon. Du musst mir nur vertrauen" er zwinkerte mir ganz lässig zu und betrat dann mit seiner Trainingstasche den Aufzug. Ich folgte..auch wenn ich nicht spielen würde musste ich die Jungs unterstützen.

Unten in der Lobby angekommen waren schon die meisten da. Nicht alle da wir auch noch etwas Zeit bis zum eigentlichen Treff hatten. Ich blickte durch die Lobby um einen groben Überblick über die Jungs zu haben die schon da waren..weit kam ich nicht denn mein Blick stockte bei Erik der sich genau in dem Moment zu Ania gesellte. Da war es vorbei mit der von Kuba geratenen Gelassenheit. Ich spannte mich sofort an..ein Gefühl von Angst und Eifersucht bahnte sich an und ich musste mich mehr als beherrschen um nicht sofort hinzurennen und ihm den Hals um zu drehen. "Ruhig bleiben Łukasz! Nur das hilft. In der Ruhe liegt die Kraft. Mach das was Kuba dir gesagt hat." Beruhigte ich mich selbst. Wieder gingen mir die Worte von heute Vormittag durch den Kopf.."die einzig sinnvolle Variante" ich hoffte sie traf auch in diesem Fall zu!

Ty i Ja? (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt