Nachdem Erik gestern meine Wohnung verlassen hatte bin ich sofort ins Bett. Das wollte ich ja eh tun aber da Erik unverhofft vor meiner Tür stand hatte er mir damit einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich lag noch lange wach und dachte mal wieder über mich nach. Warum nahm mich die ganze Sache so verdammt mit? Was beschäftige mich daran so sehr. Und vor allem seit wann war ich so verdammt schwach? Seit wann ließ ich berufliche Dinge so verdammt nah an mich ran. Ich kannte das gar nicht von mir. Ich war eigentlich die die Arbeit und Privates sehr gut von einander trennen konnte. Davon war nun aber keine Rede mehr. Ich schleppte meine Probleme von zu Hause auf Arbeit und von der Arbeit wieder zurück nach Hause. Und genau diese Tatsache machte mir so zu schaffen wie es schon lang nicht mehr der Fall war.
Ich saß nun in meinen Auto und versuchte durch den Berufsverkehr zu kommen. Das war so verdammt schwer um diese Uhrzeit. Dank meines neuen Job musste ich nun früher am Arbeitsplatz erscheinen. Und der Verkehr am Morgen in der Nord-Stadt rund um den Borsigplatz war das reinste Chaos. Lauter umhereilende Menschen. Lautes Gehube der Autos und anstrengender Stau. Ekelhaft. Und das beste daran war: Ich durfte dass nun jeden verdammten Morgen miterleben. Was war ich zur Zeit nur für ein Glückspilz.
ENDLICH am Trainigsgelände angekommen parkte ich mein Auto nahm meine Tasche und lief instinktiv auf das große Fußballfeld. Erst als ich noch niemand von Team finden konnte und mich einige Momente umgeschaut hatte fiel mir auf dass ich hier falsch war. Meinen Job hatte ja jetzt Justyna. Ich schleppte mich also in das große Bürogebäude um in mein Büro zu gelangen. Da ich dieses ja davor auch schon besaß war das keine all zu große Umgewöhnung. Wenigstens ein was positives bis jetzt. Ich setzte mich also in den großen Bürostuhl und blickte mich im Zimmer um. Obwohl das schon immer 'mein' Zimmer war kam mir alles so befremdlich vor. Das war nicht die Arbeit die ich wollte oder liebte. Wenn ich daran denke wie viele tausende von Menschen jeden Tag auf Arbeit gehen nur um Geld zu verdienen mit dem was ihnen gar kein Spaß machte wurde es mir ganz anders. Ich war nun auch so eine Person. Obwohl ich eigentlich nicht so enden wollte. Das hatte ich mir geschworen. Aber das war nun auch in die Hose gegangen.Ich drehte mich mit meinem Stuhl nun Richtung dem großen Panoramafenster und schaute ein weiteres mal über Dortmund. Mal wieder für einen kurzen Moment abschalten... das wäre jetzt toll. Aber da es das Schicksal momentan ja nicht all zu gut mit mir meinte klopfte es in diesem Moment und eine Kollegin betrat mein Zimmer. Sie steckte den Kopf durch die Tür und lächelte mich an "Guten Morgen Ania. Kann ich kurz reinkommen?" "Morgen. Ja klar. Was kann ich für dich tun?" Lächelte ich gezwungen. "Ich soll dir nur schnell den Papierkram von Herrn Watzke vorbei bringen. Er sagte das du ab jetzt die Verantwortung dafür tragen würdest." Sie legte mir einen großen Stapel von Heften Ordnern und losen Zettel auf den Schreibtisch. Meine Geschocktheit versuchte ich so gut wie möglich zu vertuschen. "Danke. Kann ich noch was für dich tun Clara?" Sprach ich sie nun an. "Nein nein..das wars. Einen schönen Tag dir" ich merkte sofort dass sie überlegte mich etwas zu fragen. Es war dir richtige Entscheidung es nicht zu tun. Ich weiß nämlich nicht wie darauf reagiert hätte. "Danke. Ebenfalls" sagte ich nur noch halbherzig ohne den Blick von meinem ersten Hefter zu wenden. Auf ins Vergnügen.
Nachdem ich endlich nach 6 Stunden Feierabend hatte entschloss ich mich kurzfristig nochmal bei der letzten Trainigseinheit der Jungs vorbei zu schauen. Natürlich um zu sehem was Thomas gerade durchführte und um meine bezaubernde Nachfolgerin mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Einige Zeit beobachte ich sie stillschweigend und stellte fest dass sie nun wirklich gar keine Ahnung von irgendwas was sich hier gerade auf dem Platz abspielte hatte. Sie hing mit den Augen die ganze Zeit an den Jungs. Sie zog sie förmlich mit ihren Blicken aus. Merkten die dass den gar nicht oder ließen sie sich das gefallen. Ich hatte wahrscheinlich recht und es ist nur ein billiges Fangirl. Anscheinend ist die Auswahl an polnisch-deutschen Bürgern in Dortmund sehr beschaulich wenn sie die gerade für dieses Job auserwählt haben. Die war ja mit ihren Gedanken überhaupt nicht bei der Sache. Alles war wichtiger das das Geschehen auf dem Platz. Ihr Motto war eher 'Gesehen und Gesehen werden' als mal ordentlich zu arbeiten. Ich konnte mir das nicht länger mit ansehen. Das was einfach nur peinlich und verletzend dass sie so jemanden auf die Jungs loslassen und mich dafür abschieben. Sie wollten natürlich nur das beste für mich. Lächerlich. Ich drehte mich um und lief zum Parkplatz um in mein Auto zu steigen und endlich nach Hause zu fahren und einen ruhigen zu machen. Drücken wir alle Daumen die wir haben dass ich heute endlich mal dazu komme.
Zuhause angekommen schlüpfte ich aus den engen Arbeitsklamotten und zog mir schnell meine lockere Hose und meinen extra großen Pulli an. Ich schminke mich ab band meine Haare zu einen lockeren Dutt und schmiss mich anschließend mit Handy Süßigkeiten und Tee auf die Couch. Heute wollte ich niemanden mehr sehen. Einfach Frustfressen und in die Klotze schauen. Nach einiger Zeit in der ich schon zwei Tüten Gummibärchen aufgegessen hatte und nun schon mein dritter Tee vor mir stand klingelte es an der Tür. Ich beschloss einfach nicht aufzumachen. Die würden auch schon wieder gehen. Nach weitern klingeln bei denen ich immer noch nicht reagierte wechselte dies nun in radikales Sturmklingeln. Ich stand entervt von meiner Couch auf und lief zur Tür. Dort bestätigte ich den Summer und wartete auf die verrückten die soeben die Klingel vergewaltigt hatten. Jeder der mir jetzt unter die Augen tritt ist tot. Das wusste ich. Einmal nur einmal einen ruhigen Tag haben wollen. Immer aber auch immer kam irgendwas dazwischen. Das regte mich tierischst auf. Das war eine Frechheit. Ich öffnete die Tür und wusste wenn ich mein Vorhaben in die Tat umsetzte habe ich ein gewaltiges Problem mit Thomas.
Meinigen? ♥
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Ty i Ja? (I)
FanfictionI. Teil Sie hat den Traumjob schlecht hin..liebt es jeden Tag auf Arbeit zu gehen. Doch als ihr neuer 'Schützling' ankommt, vergeht ihr die Liebe zum Job immer mehr..wendet sich alles noch zum positiven und findet sie die ECHTE LIEBE wieder zurück? ...