-Kapitel 103-

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Wir waren gerade am Flughafen eingetroffen. Die Fans standen Schlage und warteten auf ihre Autogramme und Fotos. Wirklich in Stimmung war ich nicht. Naja..eigentlich gehörte es nie zu meinen Lieblingsaufgaben. Ich hasste die Öffentlichkeit. Natürlich war ich den Fans dankbar für alles aber ich tat andere Sachen um einiges lieber. Ich lebte lieber unter Ausschluss der Öffentlichkeit. So lebte ich eindeutig ruhiger und konnte auch meine Familien besser schützen. Dazu kam natürlich auch noch die Sache mit Ania. Ich hatte bis jetzt einfach noch nicht die Chance bekommen mit Michael zu reden. Groß mit Ania hatte ich heute auch noch nicht gesprochen. Sie saß im Bus mit beim Trainerteam was eigentlich ziemlich selten vorkam. Aber was sollte ich schon machen?

Endlich waren wir in der Aufenthaltshalle angekommen in die die Fans keinen Zugang mehr hatten. Ich war erleichtert dass ich es halbwegs überstanden hatte. Ich hatte den Fans die Möglichkeit gegeben und hab versucht ein halbwegs nettes Lächeln aufzusetzen. Es war schwer aber ich hatte es geschafft. Und jetzt? Ich saß auf einen der Stühle mit einem Kaffee in der Hand und den Kopfhörern auf. Ich hatte kein Interesse daran mich mit irgendjemand zu unterhalten. Ich wollte meine Ruhe mich nur auf mich konzentrieren und mental auf das Trainingslager vorbereiten.

Als jedoch Michael auf mich zukam und sich neben mich setzte war ich dann doch gezwungen meine Kopfhörer abzusetzen. Ich schaute neben mich und sah ihn leicht lächeln. "Warum sitzt du denn hier so allein Piszczu?" Ich zuckte gleichgültig mit meinen Schultern und richtete meinen Blick wieder nach vorn.  "Ist das nicht komisch für dich?" Fragend schaute ich wieder zu ihm. "Was denn?" "Naja..du kannst mir nicht erzählen dass das spurlos an dir vorbei geht dass Ania mit mir nach Białystok fährt." Białystok? Was wollte Ania denn bitte mit Michael dort. "Was ist denn dort?" Michael war zwar etwas stutzig antwortete aber trotzdem. "Naja..wegen dem Angebot. Die wollen doch Ania verpflichten. Die haben einen deutschen Spieler gekauft und brauchen einen Übersetzter. Ania ist ihnen wahrscheinlich aufgefallen. Kein Wunder bei ihrer Arbeit. Aber naja..wir werden sehen was morgen rauskommt." Verpflichten? Ania? In Białystok? Das waren doch mehr als 1000 Kilometer von hier entfernt. Von mir entfernt. Das konnte doch nicht wirklich ihr ernst sein. Sie überlegte wirklich nach Polen zu gehen? Mir kein Wort davon zu erzählen?. Hatte sie so wenig vertrauen in mich? "Achso..eh..ja.ist nicht so toll. Muss dann aber wohl mit leben" Michael nickte stumm klopfte mir auf die Schulter uns erhob sich dann. Jetzt war ich also wieder allein. Konnte über das gerade geschehene nachdenken und auch damit klar kommen. Ich setzte also meine Kopfhörer wieder auf und versank vollkommen in meinen Gedanken.

"Łukasz! Hallo. Ihr müsst los" Ania rüttelte an meiner Schulter. Ich setzte meine Kopfhörer ab und sah sie enttäuscht an. "Ihr müsst los..ich sollte dich von Michael aus holen." Ich nickte stumm erhob mich von dem Stuhl und schmiss noch kurz den Kaffeebecher weg. Ohne auf sie zu warten lief ich zu den anderen die nur noch auf mich warten.

Kurz bevor wir uns dann zum Flugzeug begaben drehte ich mich dann doch nochmal um. Ania stand bei Michael und blickte in die Runde. Ich stellte meinen Koffer ab und lief ein letztes mal zu ihr. "Viel Spaß in Zabrze! Grüß deine Eltern von mir.!" Ich drückte ihr einen lieblosen Kuss auf die Lippen und wollte gerade wieder verschwinden als sie sich zu Wort meldete. "Łukasz ich..ich muss dir was sagen" ich wank ab und setzte mich in Bewegung. "Ich weiß dass du nicht nach Zabrze fährst. Białystok also.." ich nickte nur wissend. Ich warf ihr noch einen letzten enttäuschenden Blick zu und verschwand dann mit der Mannschaft in Richtung dem Flugzeug. Meine Stimmung hatte mehr als den Tiefpunkt erreicht. Das sie mit dem Gedanken nach Białystok zu wechseln spielte war ein Stich ins Herz. War ihr unsere Beziehung denn wirklich so bedeutungslos? War ich ihr so unwichtig dass sie einfach so nach Polen wechseln konnte. Hatte ich mich erneut so getäuscht?  Eigentlich konnte das doch gar nicht sein. Das zwischen mir und Ania war doch keine Lüge. Es war von Anfang an etwas anders gewesen. Etwas besonderes. Meine Gedanken überschlugen sich sodass ich keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen konnte.

Ganze sechs Stunden hatte ich mit niemanden auch nur ein Wort gewechselt. Meine Gedanken hingen die ganze Zeit bei Ania. Ich stellte mir vor wie sie bei den Chefs in Białystok saß und den Vertrag unterschrieb. Würde sie das wirklich machen? Würde sie wirklich mich und ihr Leben was sie sich in Dortmund so hart aufgebaut hatte wirklich für Polen aufgeben? Ich war mit dieser Vorstellung völlig überfordert.

Verschlossen schnappte ich mein Koffer und wartete ungeduldig auf die anderen Jungs. Ich wollte wirklich nur noch auf das Zimmer um mich ins Bett zu hauen und versuchen die ganzen schlechten Gedanken mit Schlaf zu verdrängen. Ich wollte endlich auf andere Gedanken kommen da ich mich in dem Zustand in dem ich mich jetzt befand kein bisschen mich auf das Trainingslager konzentrieren konnte. Thomas und die anderen wären enttäuscht von mir und vor allem ich wäre enttäuscht von mir. Es war wirklich zum verzweifeln. Nein Quatsch! Ich war schon verzweifelt. Immer und immer wieder hatte ich mir gewünscht die Wahrheit über Anias verhalten zu erfahren. Jetzt wollte ich es einfach nur noch rückgängig machen und wäre lieber bei dem Glauben geblieben dass Ania wirklich zu ihren Eltern mach Zabrze fährt. Nur konnte man leider die Uhr nicht zurückdrehen. Es war so gekommen und da musste ich jetzt auch mit fertig werden..irgendwie.

Ty i Ja? (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt