Anna verstand die Welt nicht mehr. Sie hatte Legolas doch nur einen freundschaftlichen Kuss auf den Mund gegeben. Sie hatte das schon oft gesehen und im Kindergarten auch schon ab und zu mal gemacht. Anna stieß sauer einen Topf um und schmiss sich ins Bett.
"Das ist so unfair!"
Unten ging das Theater erst mal richtig los. Thranduil und Legolas saßen am Esstisch, Legolas weitaus kleiner, als er eigentlich wirklich war.
"Ada bitte es war nicht mit Absicht!"
"Halt den Rand Sohn! Du weißt genau was ihr da gerade getan habt!!"
"Jaah aber sie weiß es nicht. Tu ihr das nicht an, sie kann doch nichts dafür."
Thranduil sagte kein Wort mehr. Ihm war Anna vollkommen egal. Er wollte sie nur erziehen und so schnell wie nur irgendwie möglich wieder loswerden.
Legolas allerdings wollte genau das Gegenteil. Dieses kleine Ding namens Anna hatte ihm vollkommen den Kopf verdreht. Er wusste nicht wie, und wusste nicht wann, aber er wusste, dass es so war. Und er wusste ebenso, dass sein Vater ihm den verdrehten Kopf abschlagen würde, wenn er es ihm erzählen würde.
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"Komm raus aus deinem Bett jetzt! Noch einmal sag ich das nicht!!"
Anna schlug die Augen auf und sah in eiskalt blitzende blaue Augen.
"Morgen" gähnte sie. "Habe die Ehre"
Thranduil sah sie kurz verwirrt an, dann fasste er sich wieder. Anna war inzwischen im Bad verschwunden und machte sich fertig. Nach einigen Minuten kam sie frisch geduscht und komplett angezogen wieder raus.
"Was gibts?" fragte sie ihn.
"Komm. Du bekommst Unterricht von mir!"
Mit diesen Worten ging er voran und schritt die Treppe runter. Auf der Mitte der Treppe blieb er stehen und bellte:
"Beweg dich jetzt!"
Anna sprang nach unten zu ihm und riss ihn fast von den Füßen, weil er nicht schnell genug war. Draußen im Garten angekommen, ließ Thranduil sich im Gras nieder. Anna machte es ihm gleich und setzte sich wie er im Schneidersitz auf die Wiese.
"Heute wirst du die Ruhe der Natur kennenlernen. Danach bring ich dir Manieren und richtiges Benehmen bei!"
"Ist in Ordnung" meinte Anna.
"Schließ die Augen und spüre die Natur. Werde eins mit ihr!"
Thranduil schloss die Augen und nach ein paar Minuten konnte man sehen, wie alle Anspannung von ihm abfiel und er vollkommen ruhig war. Anna jedoch fiel etwas anderes auf. Sie kniete sich hin, legte eine Hand auf Thranduil Oberschenkel ab und streckte ihre Hand nach seinem Ohr aus.
"Mädchen was wird das"
"Wieso sind Ihre Ohren spitz, Sir?"
"Weil ich ein Elb bin, deswegen, und jetzt setz dich hin und mach was ich dir gesagt hab!"
Anna nickte, setze sich hin und strich ihre Haare hinter ihre Ohren. Zum ersten mal konnte auch Thranduil ihre, für Menschen ausergewöhnlichen, Ohren anschauen.
"Bist du eigentlich sicher, dass du ein Mensch bist?"
"Ja! Was denn sonst!" fauchte Anna.
Thranduil zuckte mit den Schultern und betrachtete sie ausgiebig. Er wusste, sie war kein normaler Mensch.
"Ach und noch was. Ich bin ein König. Könige spricht man nicht mit 'Sie' oder so ähnlich an, sondern mit 'Ihr'!"
"Verstanden Sir Ihr König"
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die Verbindung zweier Welten [[HDR FF]]
Fanfictionein Junges Mädchen lebt in Deutschland und geht dort aufs Internat. Sie ist gerade mal erst 7 Jahre alt, als sie die Verbindung nach Mittelerde findet. Dort angekommen erfährt sie Dinge, die lieber ewig verschollen geblieben wären. Und wie steht es...