Am nächsten Morgen klopfte es an der Tür. Anna rieb sich verschlafen die Augen und blickte stumm auf die dunkle Eichentür, die gerade geöffnet wurde. Celeborn streckte den Kopf durch und blickte sie lächelnd an.
"Guten Morgen Kleines. Ich hab dir etwas zum Essen mitgebracht. Du hast sicher Hunger.
Anna blickte ihn weiterhin stumm an. Celeborn trat ein, schloss die Tür hinter sich und ging auf das Bett zu. Das Tablett mit dem Essen stellte er auf das Nachtkästchen. Er beugte sich zu ihr runter und gab ihr ein Kuss auf die Stirn, dann strich er ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Möchtest du mir erzählen, was gestern vorgefallen ist?" fragte er sanft und setzte sich zu ihr aufs Bett.
Anna schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht darüber reden, nicht darüber denken und schon gar nicht darüber ausgefragt werden. Sie wollte im Grunde genommen nur ihre Ruhe und mehr nicht. Aber sie wusste auch, dass sie sie nicht kriegen würde, wenn sie nicht wenigstens etwas preisgab. Also seufzte sie und begann.
"Ich war gestern bei Thranduil.. Ich wollte mich entschuldigen, weil ich ihn doch liebe und ich habe gedacht, vielleicht können wir ja noch mal neu anfangen und ja, er war nicht abgeneigt, er sagte er würde mich auch lieben aber ich müsste wieder gehen. Er hat mich betrogen Celeborn. Betrogen. Kannst du dir das vorstellen?!" die Worte sprudelten plötzlich aus ihr heraus und sie hatte angefangen zu weinen.
Celeborn tat es im Herzen weh, sie so zu sehen, doch er konnte nichts machen. Er war ratlos und wusste sich nicht zu helfen. Unbeholfen nahm er Anna und drückte sie fest an sich. Er wollte sie trösten, wollte ihr nette Worte zusprechen, doch ihm fiel nichts ein. Er wusste, wie sehr ein gebrochenes Herz wehtun konnte. Er war so wütend auf Thranduil. Er hätte etwas mehr Feingefühl von ihm erwartet.
"Er sagt, ich habe unser Baby getötet..." flüsterte sie mit einer herzzerreißenden brüchigen Stimme.
Sie musste durch zu viel Leid gehen in ihrem jungen Leben. Celeborn hatte von Anfang an gesagt, dass es nicht gut ist, Anna zu Thranduil zu geben. Egal wie jung sie war, wie schwer sie zu erziehen gewesen wäre und für wie lange sie dort war. Thranduil erzog sein Kind wie eine Maschine. Bloß nicht zu viel Gefühl und nur nicht zeigen was in einem vorging. Celeborn fand, es wäre schwachsinnig, Kinder so zu erziehen, aber er wurde ja nicht gefragt. Auch er hätte Anna gerne genommen und er hätte sie gewiss anders erzogen. Er hatte damals schon gesagt, man musste nachsichtig mit ihr umgehen. Schließlich wurde sie von heute auf morgen einfach so in eine andere Welt katapuliert. Natürlich, sie war hier geboren, sie gehörte hier her, zu ihrem Vater, aber dennoch hat sie 7 Jahre lang in einer anderen Welt gelebt und hat nie an eine Welt wie diese glauben dürfen. Zu Träumen war ihr verboten worden, man hatte ihr nicht erklärt, wieso sie anders war als die anderen, wieso sie schärfer sehen konnte, besser hören konnte und schneller laufen konnte. Wieso ihre Ohren spitzläufig waren und sie in selbst so jungem Alter so klug gewesen war.
"Du trägst keine Schuld daran mein Kind. Du hast nichts falsch gemacht, du warst zu jung um es besser zu wissen. Es tut mir so schrecklich leid, dass ich nicht für dich da war!" Celeborn zerriss es das Herz. Er wollte so gerne für die da sein, alle seine Fehler wieder gut machen, doch immer wieder kam ein neuer dazu, immer wieder wurde die Last auf seinen Schultern mehr.

DU LIEST GERADE
die Verbindung zweier Welten [[HDR FF]]
Fanfictionein Junges Mädchen lebt in Deutschland und geht dort aufs Internat. Sie ist gerade mal erst 7 Jahre alt, als sie die Verbindung nach Mittelerde findet. Dort angekommen erfährt sie Dinge, die lieber ewig verschollen geblieben wären. Und wie steht es...