Anna lief schnurstracks die Gänge des Palastes entlang, als sie von hinten gepackt wurde und an einen Körper gezogen wurde. Sie keuchte erschrocken auf, spürte dann weiche Lippen auf ihren. Sie erwiderte den Kuss, denn es konnte nur einer sein. Nur Legolas.
"Ich wüsste etwas, das wir tun könnten" raunte er ihr ins Ohr.
"Ohh. Legolas nein..ich kann nicht."
"Was?" fragte er und sah sie irritiert an. Wie konnte sie nur jetzt nicht wollen. Er verstand es nicht. Er verstand so vieles in letzter Zeit nicht.
"Ich muss noch etwas erledigen Legolas. Sei mir nicht böse." sagte sie leise. Sie musste unbedingt zu Thranduil, denn sie war schon eine halbe Stunde drüber. Er wartete nicht gerne, das wusste sie. Sie wollte ihn keinesfalls verärgern.
"Nein...schon gut" seuftzte er. Er wirkte etwas angeschlagen, sei es wegen der Abfuhr von Anna, oder wegen etwas anderem. "Ich geh nach unten, da findet noch eine kleine Mitternachtsparty statt"
Anna nickte und sah Legolas hinterher, wie er nach unten ging. Er war ziemlich angepisst, das merkte sie sofort. Trotzdem eilte sie nach oben und klopfte zögerlich bei Thranduil an. Einmal. Zweimal. Nach dem 4. Mal allerdings trat sie einfach ein. Da sie keine Antwort bekommen hatte, war es wahrscheinlich, dass Thranduil stinksauer war. Allerdings war er gar nicht erst da.
"Das durfte doch wohl nicht wahr sein?!" fluchte sie und trat gegen das Bett. Eine halbe Stunde lief sie in dem Zimmer auf und ab. Da Anna beschlossen hatte, zu warten bis er wiederkam, setzte sie sich aufs Bett.
Sie fand auch eine Zeitschrift im Nachtkasten, allerdings war sie auf elbisch und das verstand sie leider nicht.
Irgendwann später ging die Tür auf. Thranduil trat ein und fixierte Anna. Er knurrte etwas und ging auf sie zu.
"Was tust du hier?"
Anna war aufgestanden und sah ihn an. Er war verdammt hübsch, dieses Gesicht, dieser Teint. Seine Augen bohrten sich eisern in ihre.
"I-ich...ähm habe nur gewartet." erklärte sie. "Es tut mir leid, aber Legolas hatte mich noch aufgehalten."
"Ach. Und was willst du jetzt von mir?"
"A-antworten. Ihr habt gesagt ich soll kommen"
"Ja. Um Mitternacht, nicht einige Stunden später." schnaubte Thranduil.
"Ich war doch da!" verteidigte sich Anna. "Nur eine halbe Stunde zu spät!"
"Werd gefälligst nicht lauter!" zischte er und setzte sich aufs Bett. "Du willst wissen was passiert ist? Es wird dich schockieren."
Anna musterte ihn. Egal wie sehr es sie schocken würde, sie wollte es wissen. Sie wollte wissen.
"Deine Mutter war damals hier, sie.."
"Was?! In Mittelerde? Meine Mutter?!"
"Wenn du mich nicht unterbrechen würdest, könnte ich es dir auch fertig erklären" knurrte er sauer.
"Entschuldigung" murmelte sie.
"Also. Deine Mutter war hier in Mittelerde. Sie lernte einen Mann kennen." er sah Anna unvermittelt an "Deinen Vater."
"M-meinen V-vater...?"
"Ja. Du bist eine Elbin"
"Wer...wer ist mein Vater?" fragte Anna geschockt. Thranduil biss sich auf die Lippe und sah betreten zu Boden.
"Sagt nicht Ihr seit es!!?" Anna sprang auf und starrte ihn entsetzt an.
"Nein!" fauchte er. "Ich weiß nicht wer dein Vater ist aber du bist mit Legolas verwandt!"
Anna starrte ihn an. Legolas war mit ihr verwandt. Sie durften nichts miteinander haben.
"Oh gott nein..beinah.."
Thranduil horchte auf.
"Beinahe was?" Er sah sie an. "Was?! Verdammt was habt Ihr getan?!"
"Nichts..nichts haben wir getan. Aber er wollte heute mit mir schlafen, allerdings wollte ich nicht..."
Thranduil fasste sich ans Herz und schloss die Augen. Er sah aus als würde er gleich einen Herzinfarkt erleiden.
"Ist..ähm..alles in Ordnung?"
"Ja. Schon okay. Deine Mutter ist damals gegangen. Sie hat sich für ihren Mann und ihre Söhne entschieden. Das hier auf Mittelerde hatte keinerlei Bedeutung für sie. Der Elb, dem sie seine Liebe genommen hatte, hatte keinerlei Bedeutung für sie. Es war ihr egal. Ich war ihr egal."
Anna verstummte. Thranduil widersprach sich. Erst meinte er, er war nicht ihr Vater, jetzt meinte er, er wäre ihrer Mutter egal gewesen. Anna verstand nicht.
"Wir waren damals viel zusammen unterwegs gewesen. Ich verliebte mich in sie. Sie brachte mir Legolas. Dann verschwand sie. Irgendwann kam sie wieder. Wir waren zusammen, kurz drauf war sie schwanger. Erst nachdem du auf der Welt warst, offenbarte sich mir, dass du nicht meine Tochter bist. Sie hatte mein Herz gebrochen, und das deines Vaters"
Anna brachte kein Wort mehr raus. Legolas war ihr Stiefbruder. Sie hatte etwas mit ihrem Stiefbruder.
"Kann es sein...kann es sein, dass Ihr deswegen so einen Hass auf mich hattet?"
Thranduil nickte. Er hatte einen Hass auf generell alle Menschen. Mit Aragorn kam er zwar klar, aber er mochte ihn nicht wirklich.
"Als ich deinen Namen hörte, und sah wer du bist, konnte ich es kaum glauben. Ständig brachte Gandalf irgendwelche Menschen mit in unsere Welt. Du kamst von selbst. Nur weil du hier her gehörst. Ich habe dich geschlagen, obwohl du noch so klein warst. Ich sah immer deine Mutter in dir, auch wenn du ihr nicht ähnlich siehst. Du warst so rotzfrech, die Schuld deiner Mutter. Sie hatte dich nicht richtig erzogen, dies machte mich ebenfalls wütend. Ich war so unendlich wütend. Du wolltest mich damals verartzten, weißt du noch? Ich habe dich geschlagen, dich weggeschickt. Ich wollte keinen Körperkontakt mit dir, denn du warst Gift für meinen Körper."
Anna nickte abwesend. Sie verstand die Welt nicht mehr. Alles war zu viel für die, denn sie konnte es einfach nicht glauben. Geschockt darüber, dass es Thranduil so leicht viel, darüber zu sprechen und doch so viel Schmerz in seiner Stimme zu hören war. Er hatte Recht behalten. Hätte er sie damals aufgeklärt, wäre sie ihre Lebtage nicht mehr glücklich geworden.
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Mal ein längeres Kapitel, ich hoffe es gefällt Euch.
Wenn ihr irgendwelche Verbesserungsvorschläge habt, immer her damit. Kritik oder ähnliches ist auch 'erwünscht'.
Einen schönen Tag bei was auch immer wünsche ich euch und bleibt immer schön geschmeidig :D. :) :*
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die Verbindung zweier Welten [[HDR FF]]
Fanfictionein Junges Mädchen lebt in Deutschland und geht dort aufs Internat. Sie ist gerade mal erst 7 Jahre alt, als sie die Verbindung nach Mittelerde findet. Dort angekommen erfährt sie Dinge, die lieber ewig verschollen geblieben wären. Und wie steht es...