Was ist eigentlich schiefgelaufen...?

Part 79 - Enge Räume

Knapp anderthalb Stunden später höre ich eine Tür aufgehen. Nicht, dass das jetzt etwas so Besonderes ist, schließlich leben hier relativ viele Menschen auf engem Raum. Eigentlich würde ich überhaupt nicht reagieren, aber von meinem Platz hier auf dem Sofa, habe ich einen recht guten Blick auf den kleinen Flur, wenn man es denn so nennen kann, und sehe sofort, wenn sich etwas tut. Man könnte meinen, dass ich gerne andere Leute stalke, aber so ist es nicht. Mr Morrison fände das bestimmt super, da er ja will, dass ich alles im Blick habe. Weil in einer geschlossenen Suite auch so viel passieren kann. Genau!

Leider bin ich dennoch ein sehr neugieriger Mensch, weshalb ich meinen Blick kurz vom Handy, das ich in der Hand halte, hebe. Vielleicht hat mich auch das klebrige Schmatzen von Füßen auf dem Parkettboden dazu gebracht, aufzusehen.

Anstatt etwas Angenehmen, sehe ich jedoch einen spärlich bekleideten Logan, der sich seinen Weg zur kleinen Küchenzeile macht, ohne mir auch nur ein bisschen Beachtung zu schenken. Natürlich, ich bin wahrscheinlich unter seinem Niveau, da kann ich nicht erwarten, dass er sich mit mir noch mehr abgibt, als er es ohnehin schon machen muss, da ich bei ihnen wohne.

Ergreift nach der Schranktür, hinter der sich Gläser befinden und ich wende meinen Blick wieder ab. Es ist jetzt nichts Außergewöhnliches,das ich nicht verpassen will. Wenn ich mir überlege, dass irgendeiner ihrer Fans alleine deshalb wahrscheinlich schon Schnappatmung bekommen hätte...na ja. Normal können diese Fans sowieso nicht sein, sonst wären sie keine Fans von diesem Haufen.

Als ich mich gerade wieder meinem Handy zuwenden will, sehe ich, wie die Zimmertür, aus der Logan gerade herausgekommen ist, einen Spalt breit offen steht.Durch die kleine Öffnung kann ich eine, ebenso leicht bekleidete Schminkpuppe erkennen. Normalerweise würde ich mich daran nicht aufhalten, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass etwas nicht stimmen würde. Warum sollte Logans neue Errungenschaft halb nackt durch den Raum schleichen, in dem lediglich Reiseutensilien herumliegen?

Ich setze mich auf,um eine bessere Sicht zu erlangen. Was macht sie da? In ihren Händen kann ich ein Handy erkennen. Wow, dass sie bei diesen Fingernägeln überhaupt noch einen Touchscreen bedienen kann, grenzt an ein Wunder. Würde mich nicht wundern, wenn sie regelmäßig das Display ersetzen lassen müsste, weil sie es so zerkratzt hat, dass es nicht mehr verwendbar ist.

Vorsichtig, um weder Logans, noch die Aufmerksamkeit des Schminkpüppchens, zu wecken,stehe ich auf und nähere mich leise der offenen Zimmertür. Wow,wenn ich mit diesem Job hier fertig bin, kann ich mich als Privatdetektiv selbstständig machen.

Was ich dann erkennen kann, verschlägt mir die Sprache. Sie durchwühlt Logans persönliche Sachen und macht mit ihrem Handy immer mal wieder ein Foto. Wie kann Logan nicht gemerkt haben, dass sie nur auf der Suche nach einem Skandal, oder etwas dergleichen, ist? Jeder weiß doch,dass man bei diesen Schminkpüppchen aufpassen muss!

„Bespannst du mich?!", reißt mich die schrille Stimme von eben diesem Püppchen aus meinen Gedanken. Ihr Gesicht spiegelt Wut wider und von der Arroganz ist kurzzeitig nichts zu sehen. Ganz klar, sie hat Angst,dass ich sie erwischt haben könnte. Tja, ausnahmsweise liegt sie gar nicht mal so falsch. Vielleicht ist sie ja auch so berechnend, dass sie sich immer so dumm stellt, damit ihr keiner zutraut, so einberechnendes Miststück zu sein.

Durch die ruckartige Bewegung, die sie gemacht hat, als sie sich zu mir gedreht hat, schwankt ihre Oberweite gefährlich und ich habe die Befürchtung, sie gleich völlig nackt vor mir stehen zu haben, wenn sie sich noch weiter so aufregt. Nicht wirklich etwas, auf das ich es anlegen möchte, wenn ich ehrlich bin.

„Was machst du da?", beschließe ich ihre Frage zu ignorieren. Es ist jetzt wichtig, sich nicht von ihr ablenken zu lassen, sonst kann das hier böse enden. Falles irgendein Bild oder Foto hier herausschaffen würde, das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, bin ich die längste Zeit arbeitend gewesen.