Part 94 - Das Ende

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Es war schon spät, als ich gestern Abend wieder ins Hotel gekommen bin. Mir ist niemand mehr begegnet, worüber ich sehr froh bin. Zum Glück hat Lucy schon geschlafen, als ich ins Bett gegangen bin, sonst wäre ich die Nacht wohl gar nicht mehr zum Schlafen gekommen.

„Josy, du bist wirklich spät dran!", stürmt Lucy plötzlich ins Zimmer und reißt mich damit aus dem Land der Träume. Obwohl dies heute eher schwarz war. Ich werfe einen Blick auf den kleinen Wecker, der neben dem Bett steht. Kein Wunder, dass meine Träume eher nonexistent waren, bei gerade einmal fünf Stunden Schlaf.

„Hmhm", grummel ich zurück und schlage die Augen auf. Das Zimmer ist noch dunkel. Lucy war freundlich genug, mich nicht mit strahlendem Sonnenschein aus dem Bett zu schmeißen. Ich sollte daran denken, mich später bei ihr zu bedanken. Jetzt ist sie allerdings schon wieder verschwunden.

Ich setze mich auf und will mir automatisch mit beiden Händen den Schlaf aus den Augen reiben, bis ich von einem unangenehmen Pochen im linken Arm gestoppt werde. Stimmt ja, fast hätte ich es vergessen. Langsam lege ich den eingegipsten Arm wieder ab und krame mit der gesunden Hand auf dem Nachttisch nach den Schmerztabletten, die man mir gestern im Krankenhaus noch mitgegeben hat. Ich hatte Glück, dass nur beide Unterarmknochen gebrochen, aber nicht verschoben waren, sonst hätte ich operiert werden müssen. Es ist zu bezweifeln, dass das keine Probleme mit Mr Morrison bereitet hätte.

Nachdem ich die Tabletten gegen die Schmerzen genommen habe, ziehe ich mich schnell um und streife mir Sweatshirtjacke über, damit der Gips nicht sofort auffällt. Ich habe nämlich keine Ahnung, was ich den anderen sagen soll, wenn sie fragen. Wenn die anderen herausfinden, dass Logan dafür verantwortlich ist, trauen sie mir doch gar nichts mehr zu.

Das funktioniert auch ganz gut. Der einzige, der mir immer mal wieder einen kurzen und vor allem skeptischen Blick zuwirft, ist Logan, doch das ignoriere ich gekonnt. Auch, wenn es mir ein wenig unangenehm ist, aber er ist doch selbst daran schuld, dass es so gekommen ist.

Gemeinsam machen wir uns auf den Weg in den Speisesaal des Hotels. Wie immer ist er geräumig gestaltet und mit einem Buffet versehen, bei dem wahrscheinlich jeden Tag so viel übrig bleibt, um zwei Großfamilien durchzufüttern. Wir haben einen kleineren abgesperrten Bereich im hinteren Teil des Raumes, sodass man uns von außen hin auch nicht sofort sehen kann. Wahrscheinlich würden die Angestellten des Hotels massiven Ärger bekommen, wenn es irgendwelche Fans schaffen würden, uns zu belästigen.

Um meinen linken Arm möglichst unauffällig zu schonen, nehme ich mir nur eine Schüssel mit Müsli, statt Brot oder anderes Gebäck, das ich erst noch schneiden müsste. Aufgrund meines recht einfachen Frühstücks bin ich als Erste wieder an unserem Platz. Nach und nach trudeln auch die anderen ein und der Geräuschpegel am Tisch steigt.

Mein Hauptaugenmerk liegt beim Essen jedoch darauf, nicht mit dem Kopf in die Schüssel zu fallen, weil ich vor Müdigkeit eingeschlafen bin. Die Tage sind einfach zu anstrengend, als dass ich einfach mal ein paar Stunden Schlaf wegkürzen kann. Und der gebrochene Arm verbraucht bestimmt auch noch ordentlich Energie.

Heute ist einfach nicht mein Tag.

„Kleiner Tipp, Josy", meldet sich Asthon plötzlich zu Wort. An seinem Tonfall lässt sich schon erkennen, dass er wohl einen Scherz auf meine Kosten machen wird. So gut kenne ich die Jungs mittlerweile. „Nachts zu schlafen ist besser, als tagsüber. Glaube mir, ich spreche aus Erfahrung!" Dabei grinst er mich an.

Mein Gehirn ist noch immer auf Schlafmodus, weshalb ich nicht in der Lage bin, eine anständige Antwort zu geben, woraufhin Ashton auflacht. Vielen Dank für die Rücksichtnahme!

Was ist eigentlich schiefgelaufen...?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt