Part 93 - Schock

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Es ist mir noch immer ein Rätsel, wie wir es geschafft haben, nur von einigen, wenigen Fans erkannt zu werden. Also die Jungs. Mich hat niemand wirklich erkannt, aber woher auch. Wobei es mich wundert, dass es noch niemand mitbekommen hat, nachdem ich schon bei einigen Konzerten der Jungs randalierende Mädchen nach draußen befördert habe und auch schon in Städten mit ihnen gesichtet worden bin.

„Dieser Hundertwasser-Typ ist ja schon ziemlich schräg drauf", meint der Pumuckl und lässt sich mit Schwung auf eines des Sofas in unserer Suite fallen. Entgegen meiner Erwartung quietscht es nicht. Es hat schon Vorteile, wenn man genügend Kleingeld hat, um sich die besseren Hotels leisten zu können.

„Im wahrsten Sinne des Wortes!", wirft Ashton ein und wirft sich lachend auf das zweite Sofa, das ebenfalls nicht quietscht. Qualitätsmöbel.

„Normal kann jeder!", wirft Miri ein. Na ja, nicht so wirklich. Gemeinsam mit Lucy setzt sie sich ordentlich auf das dritte Sofa. Mason geht an den Kühlschrank und schüttet sich ein Glas Saft ein. Dave und Logan quetschen sich zum Pumuckl auf das Sofa und Mason nimmt neben Ashton Platz.

„Ich hätte mir irgendwie mehr erhofft", sagt Matt und setzt sich ebenfalls neben Ashton. Ja, auch wenn ich mit Matt nicht gut klarkomme, muss ich ihm innerlich leider zustimmen. Wahrscheinlich werde ich mich nie wirklich für irgendwelche Sehenswürdigkeiten interessieren, denn spannend fand ich es nicht. Klar, der Stephansdom war schon beeindruckend und das Schloss ... ist nun einmal ein Schloss. Gut, die Blumen waren ganz nett. Die Jesuitenkirche ist garantiert auch etwas Besonderes, aber eben auch irgendwie nur wieder eine Kirche. Das Interessanteste war dann doch das Hundertwasserhaus, einfach, weil mal etwas ganz anderes war. Das war es dann auch wieder.

„Wen wundert es?", meint Logan spöttisch. „Wir haben unseren Anstandswauwau ja aussuchen lassen, wo es hingeht!" Er verschränkt die Arme vor der Brust und rutscht mit dem Hintern ein Stück zum Rand des Sofas.

„Wenn du deinen fetten Arsch mal hochbekommen hättest, hätte dir von Anfang an freigestanden, eigene Vorschläge einzubringen!", fahre ich ihn an.

„Josy, meinst du nicht, dass du das auch hättest freundlicher sagen können?", fragt Mason und ich könnte ihm dafür an die Gurgel gehen. Allerdings komme ich nicht dazu, ihm zu antworten, da Logan das natürlich nicht auf sich sitzen lassen kann.

Du musst ja mal gar nichts sagen!", er springt auf und will auf mich zugehen, doch die anderen merken das sofort, sodass der Pumuckl und Dave aufspringen, um ihn davon abzuhalten, auf mich loszugehen. Ist vielleicht besser so, obwohl ich mich durchaus wehren kann. Ich bin nicht umsonst hier als Personenschützer angestellt worden.

„Hey, beruhigt euch!", sagt Dave, bei dem ich jedes Mal wieder überrascht bin, wenn er redet, da er das so selten tut, dass man gar nicht mehr damit rechnet. Vielleicht hat er deshalb auch eine größere Autorität, wenn er denn mal spricht. „Ihr habt mehr als deutlich gemacht, dass ihr euch nicht leiden könnt. Haben wir das dann jetzt zur Genüge geklärt?"

Stille.

„Gut." Damit dreht er sich um und verlässt den Raum, ohne sich noch einmal zu uns umzudrehen. Seltsamer Typ. Kein Wunder, dass Logan mit ihm befreundet ist. Auch die anderen verschwinden, sodass am Ende nur noch Lucy und ich zurück bleiben. Wir haben schließlich kein Zimmer im oberen Stockwerk, in das wir uns verkriechen können.

„Ich gehe dann auch mal ...", meint Lucy unsicher und deutet auf unsere Zimmertür. Ich nicke nur. Toll! Lasst mich doch alle einfach so dämlich stehen. Man könnte meinen, dass alleine ich Schuld an der aktuellen Situation bin, aber Logan hat ja wohl auch einen großen Teil dazu beigetragen.

Was ist eigentlich schiefgelaufen...?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt