Part 45 - Immer dieses Gepäck

439 23 8
                                    

Hallöchen :D

heute ein etwas kürzeres Kapitel, da ich momentan nicht viel zum Schreiben komme :) kaum zu glauben, wie viel man zu tun hat, wenn man nichts mehr machen muss :D

Was denkt ihr über Lucys Verhalten am Schluss? Oh und am Anfang ;) Wie sie auf Josys Verschlossenheit reagiert.

Wie immer freue ich mich über Votes und Kommentare :D Viel Spaß beim Lesen!

Eure Nadine :)

„Josy“, flüstert eine Stimme vorsichtig neben meinem Ohr. So nett bin ich seit der Grundschule nicht mehr geweckt worden. Eine Welle des Behagens überkommt mich und ich fühle mich gleich viel besser. Und das, obwohl ich aus meinem wohlverdienten Schlaf gerissen wurde. „Josy, wir müssen und beeilen. In einer halben Stunde wollen wir frühstücken gehen“, setzt die freundliche Stimme fort und mir wird wieder klar, wo ich hier bin. Und zwar nicht in meinem sechsjährigen Ich, dass gleich wieder Buchstaben lernen darf, sondern in meinem siebzehnjährigen Ich, das von der Schule geflogen ist und sich nun mit einem Haufen Quälgeistern rumplagen muss und schon viel Mist gebaut hat. Warum hat sie mich bloß wecken müssen?!

Auf einen Schlag kommen alle Erinnerungen von letztem Abend wieder hoch. Natürlich nicht so heftig und außer Kontrolle, dafür habe ich ja die Beruhigungstablette genommen, aber das heißt ja nicht, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann. Ich komme mit der Erinnerung im Moment klar, mehr nicht.

Grummelnd öffne ich meine Augen und sehe verschlafen in Lucys Gesicht, die mich nett anlächelt. Und mal so gar nicht verschlafen aussieht. Bestimmt ist sie ein Morgenmensch und schon seit Stunden wach. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, so zu leben. Denn da gibt es ja diese total abartige und logische Konsequenz des auch früher-ins-Bett-Gehens. Und das ist eher weniger meins.

„Gut, dass du wach bist, Josy. Du musst noch deine restlichen Sachen zusammenpacken“, meint sie dann. „Geht es dir wieder besser? Ansonsten kann ich dir auch helfen. Ich...“, plappert sie plötzlich los. So viele Wörter um diese Uhrzeit können auf keinen Fall gesund sein. Zumindest nicht für mich, denn spätestens nach dem zweiten Satz habe ich keine Aufnahmekapazitäten mehr.

„Ich schaff das schon“, unterbreche ich sie, sodass erst mal Ruhe entsteht. Angenehme Ruhe... „Danke“, setze ich aber noch hinterher, da ich ja nicht zu unfreundlich sein möchte. Vielleicht bin ich ja mal auf ihre Hilfsbereitschaft angewiesen. Außerdem habe ja auch ich irgendwo, tief in mir drinnen, ein Gewissen. Auch, wenn mir das keiner zutraut.

Lucy nickt und geht wieder auf die andere Zimmerseite, wo sie ihr Bett macht. Stirnrunzelnd setze ich mich auf. Wozu macht sie jetzt ihr Bett so ordentlich? Das wird doch eh gleich noch neu bezogen. Eine Weile lasse ich die Beine aus dem Bett baumeln, damit mir nach dem Aufstehen nicht gleich schwarz vor Augen wird. Eigentlich finde ich das immer ganz lustig, wenn man die ersten paar Meter noch was sieht, man schon genau weiß, gleich wird alles schwarz, dann wird es tatsächlich schwarz und dann sieht man wieder alles und der ganze Körper fängt an zu kribbeln. Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber eigentlich finde ich es wirklich witzig, weil man so ein bisschen an seine Grenzen kommt und es doch so berechenbar ist.

Halb blind durch den Schlaf in den Augen greife ich nach der Tüte mit meinen Arbeitsklamotten und nehme mir wieder ein T-Shirt heraus. Die Jeans vom Vortag kann ich ja noch tragen. Im Bad putze ich mir als erstes die Zähne, da ich ja gestern aus unerfindlichen Gründen nicht mehr dazu gekommen bin. Dann fahre ich mir mit der Bürste noch schnell durch die Haare und mache mir einen Pferdeschwanz. Einen ordentlichen Pferdeschwanz, wohl gemerkt, damit ich nicht wieder einen Anschiss bekommen wegen meinem unpassenden Auftreten oder etwas in der Art. Wie gesagt, mit Mr Morrisons Stimmungsschwankungen lege ich mich lieber nicht an.

Was ist eigentlich schiefgelaufen...?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt