"Wie geht es ihnen heute?" fragte sie und reichte mir eine Glas Wasser. "Den Umständen entsprechend, danke." Ich setzte das Glas an meine Lippen an und trank einen Schluck.
"Ich würde heute gerne über ihren Freund, Tyler, reden." Sie setzte sich ebenfalls und nahm sich einen Block und ein Stift. "Ich würde das lieber verdrängen." Teilte ich ihr mit, aber sie schüttelte nur den Kopf. "Wenn sie es verdrängen, werden sie ihn vergessen. Wollen sie ihn nicht lieber in guter Erinnerungen behalten?" Sie sah mir wieder in die Augen. Natürlich wollte ich ihn in guter Erinnerung behalten und schon alleine die Tattoos sorgten dafür, dass ich ihn nicht vergessen würde, eins hat er mir schließlich selber gestochen und er war der Einzige der sich für mein Tattoo an der Seite, mit dem Songtext interessierte. "Ich werde Ihn nie vergessen, die Erinnerung sind dafür viel zu wertvoll." erklärte ich ihr. " Dann erzählen sie mir nur von ihren Erlebnissen." "Nagut" ich atmete tief durch.
"Naja wir haben uns auf einer Party kennengelernt, wurden Freunde, haben viel getrunken, gelacht und einfach spaß gehabt. Wir haben scheiße gebaut und es trotzdem nur in den seltensten fällen bereut." Bei den aufkommenden Gedanken musste ich lächeln, wir waren so dämlich. "Was für Erlebnisse?" fragte Dr. Shay nach. "Einmal zum Beispiel, hat er mich in eine doofe Situation gebracht und musste versuchen mir Strippoker beizubringen, es war ein Disaster ich kann immer noch nicht Pokern, aber wir hatten Spaß und ich wurde immerhin nicht letzte. Ich hatte wohl ziemliches Glück.Einandersmal, dass ist schon etwas länger her,waren wir mal so Betrunken, dass wir entschieden uns gegenseitig ein Tattoo zu stechen. Ich hatte mir nämlich kurz vorher eine eigene Tattoowiermaschine gekauft und wollte sie oder so mal austesten, ich durfte aber nur zu stechen wenn auch er darf. Es war nicht die schlauste Idee aber es war geil." Ich senkte meine Schultern auf und ab. Dr. Shay lächelte mich mit ihren weißen Zähnen an "Er war ihnen wirklich wichtig, wie nah standen sie sich genau?" Ich blickte auf und sah in ihre braunen Augen, die perfekt zu ihren braunen Haaren passten. "Wir waren einfach beste Freunde, er war immer für mich da, er hätte alles für mich getan und ich für ihn. Wir hätten uns nur drum bitten müssen. Er hätte versucht mich vor allem zu schützen... wie auch in dieser Nacht." Ich schluchzte einmal und versuchte mich wieder zu fangen. " Er ist für mich wie ein Bruder." "Und sie haben nie mehr Empfunden?" Meine Augen weiteten sich und mir stieg die röte ins Gesicht. "Eine Zeitlang schon aber, dass ist lange her. Ich hätte auch nie gedacht das er mal wie ich empfand."
"Sie waren also mal ein Paar?" Ich schüttelte meinen Kopf worauf Dr. Shay mich schräg ansah. "Wir haben es uns beide nie gesagt. Ich habe es erst erfahren als ich schon mit Luke zusammen war und Tyler ein Auge auf eine andere Person geworfen hatte." Ich machte eine kurze Pause. "Wissen sie, manchmal wüsste ich gerne was passiert wäre, wenn wir ehrlich zueinander gewesen wären. Wären wir überhaupt solange ein Paar gewesen oder wären wir keine Freunde mehr? Vielleicht wäre er auch nie gestorben. Es hängt doch alles irgendwie zusammen. Hätte ich ihm von Bradley erzählt, wäre er viel eher auf ihn los gegangen und nicht wütend in ein Auto gestiegen welches ihm letztendlich den Tod brachte. Wäre alles anders Verlaufen, hätte ich alles anders gemacht, wäre er noch am Leben. dann hätte er mich nicht verlassen. Dann könnte ich jetzt mit ihm über meinem Schmerz reden und müsste nicht zu ihnen kommen. Er würde mir halt geben, mich unterstützen und einfach da sein. ich könnte seine Wärme spüren. Sein Lachen, seine fiesen Sprüche, seine Stimme wenn er singt wieder hören. Ich müsste mir nicht seine Nachricht auf der Mailbox anhören, wenn ich ihn vermisse. Nein, er wäre einfach noch hier." Ich musste schluchzen und die Tränen rannen über meine Wangen. Dr. Shay reichte mir eine Schachtel mit Taschentüchern. Ich nahm sie dankend an und wusch mir mit einem Tuch die Tränen weg. " Die Nachricht auf ihrer Mailbox, was genau sagt er dort, könnten sie es vielleicht einmal vorspielen?" Ich kramte mein Handy aus meiner Tasche.
Bei einem Blick auf's Handy musste ich feststellen das Luke mehrmals versucht hat mich zu erreichen, aber ich ignorierte diese Tatsache und zeigte ihr die Nachricht. Wieder hörte man nur Musik, dann beginnt sein Brüllen. Die Musik wird leiser, seine Stimme lauter. Er brüllt mich an, er ist wütend aber plötzlich wird er leiser. Tyler wird unterbrochen. Man hört ein Paar Stimmen und dann ist alles weg. Dann ist er weg. Für immer.
"Wie oft haben sie es sich bereits angehört?" Mir kamen von neuem die Tränen, wie immer wenn ich ihn höre, ich zuckte einfach mit den Schultern. Würde ich jetzt sprechen würde meine Stimme versagen. "Ich verstehe, warum sie sich immer wieder seine Stimme anhören, ich verstehe wie sehr sie Ihren Freund vermissen, allerdings möchte ich Ihnen dazu raten diese Nachricht zu löschen. Sie merken doch selber wie sehr es sie verletzt. Es tut ihnen nicht gut." Ich sah sie mit roten, weit aufgerissenen Augen an. "Grade meinten sie noch ich sollte ihn in guter Erinnerung behalten, und jetzt kommen sie damit?!" meine Stimme war fester als Gedacht doch Dr. Shay blieb ruhig. "Sie behalten ihn doch alleine durch ihr Tattoo und die damit verbundenen Erinnerungen im Gedanken und soweit ich weiß war ich Freund ein Musiker. Sie haben doch bestimmt ein paar Lieder von ihm am Handy. So vergessen sie weder seine Stimme noch sein Wesen." Sie legte ihre Hand ruhig auf meine. ich war kurz davor sie wegzuschlagen. "Ich möchte sie bitten, darüber nachzudenken. Ich glaube fest daran, dass es Ihnen gut tun wird und ich möchte sie ebenfalls darum bitten, sich zu überlegen zum Grab ihres Freund zu gehen. Es wird Ihnen helfen seinen Tod zu verarbeiten, wenn sie sich persönlich von ihm verabschieden können." Sie stand von Ihrem Sessel auf. ich wusste, dass die Zeit jetzt um war und erhob mich ebenfalls. "Ich werde es mir überlegen." Ich schloss die Tür hinter mir und ging aus dem großen Gebäude.
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You change me
FanfictionMein Name ist Vivien und ich bin 16Jahre alt. Auf meiner Schule habe ich den Ruf einer Schlampe es machte mir auch nichts aus. Doch als ich diesen Jungen zum Ersten mal sah sollte sich schnell alles ändern.