MIA'S SICHT:
"Verehrte Fluggäste. Im Namen des Kapitäns möchte ich Sie erneut um Verzeihung bitten. Die Reparaturen sind nun abgeschlossen, es gibt jedoch noch ein paar Dinge bezüglich der neuen Landeerlaubnis zu klären. Dies könnte noch eine Weile dauern, danach sind wir sofort bereit zum Weiterflug. Was die Anschlussflüge von London aus betrifft, wenden Sie sich bitte dort an das Bodenpersonal." Typisch. Das nannte man Service. "Das nächste Mal wenn ich irgendwo hin muss nehme ich euren Privatjet, okay? Der fliegt ja sonst eh nur leer durch die Gegend." Liam zuckte mit den Schultern. "Meinetwegen. Der steht sowieso grad in London, du kannst ihn also gerne in Beschlag nehmen falls du deinen Flieger verpasst." Was für ein Witzbold er auf einmal war. "Oh ja. Vielleicht schaffe ich es dann noch pünktlich zum Treffen mit Barack Obama." Etwas irritiert hob er die Augenbrauen. "Ich meinte das eigentlich ernst." Bestätigend nickte ich. "Ja, ich auch. Der ist bestimmt sauer, wenn ich nicht pünktlich komme." - "Wow, du kannst ja richtig witzig sein.", stellte er grinsend fest. "Kann ich nur zurück geben." Sofort verschwand sein Grinsen. "Ich meinte es immer noch ernst." Oh. Er wollte mir also seinen Privatjet ausleihen. Kleiner Dienst unter Freundin halt. Nein warte. Wir waren keine Freunde. "Eh, danke aber ich komm schon klar." Wieder zuckte er mit den Schultern. "Okay." Aus irgendeinem Grund musst ich lächeln. "Liam, wegen vorhin. Du bist wirklich nicht schwach oder feige. Du bist... nett." Kopfschüttelnd erwiderte er mein Lächeln. "Ich schätze, dass ist das größte Kompliment was man von dir bekommen könnte, oder?" Nachdenklich nickte ich. "Ja, vermutlich schon. Du solltest dich damit zufrieden geben." - "Das tu ich. Und jetzt lass uns das Thema wechseln." Interessiert richtete ich mich auf. "Noch mehr Insider-Geschichten?" Sein Lächeln verschwand. "Nein." Vermutlich hatte er Recht. Dies bezüglich hatte ich es echt vermasselt. Doch kurz darauf war sein schiefes Grinsen wieder da. "Jetzt bist du dran, mit erzählen." - "Was möchtest du wissen?", fragte ich skeptisch. "Hm... erzähl mir was über deine Familie." Verwundert runzelte ich die Stirn. "Das könnte langweilig werden." Er schüttelte lächeln den Kopf. "Mich würde es interessieren." Das würde er noch bereuen. "Gut. Aber auf deine Verantwortung. Und dann begann ich zu erzählen.
LIAM'S SICHT:
Sie faszinierte mich. Vermutlich könnte ich ihr ewig zuhören. Zwar hatte sie Recht, sonderlich spannend waren ihre Erzählungen nicht, doch die Art und Weise, wie sie sämtliche Familienausflüge und -reisen schilderte machte das ganze einmalig. Dass das Flugzeug irgendwann wieder startete bekam ich fast nicht mit, so vertieft war ich in ihre Mimik und Gestik. Nach gut einer Stunde drehten wir das ganze um, jetzt war wieder ich dran mit erzählen. So offen und ehrlich wie bei diesem Gespräch war ich lange nicht mehr gewesen. Ich erzählte ihr sogar von meinem sechzehnten Geburtstag. Meine Eltern hatten mir geholfen alles perfekt vorzubereiten und am Ende war niemand gekommen, obwohl mehrere Leute zugesagt hatten. Zwar war in vielen Zeitschriften davon berichtet worden, aber Mia war die erste Person, die alle Einzelheiten von mir persönlich erfuhr. Und sie hörte zu. Sie wirkte nicht gelangweilt und dieses Mal urteilte sie nicht. "Du hättest mich einladen sollen. Ich wäre gekommen.", war alles was sie dazu sagte. Nach und nach wurde es ruhiger um uns herum und nach einer Weile ging das Licht aus. Das viele Reden und Zuhören hatte mich müde gemacht, doch ich wollte jetzt nicht schlafen. Ich wusste, dass ich Mia nach diesem Flug nie wieder sehen würde, deshalb musste ich diese wenigen Stunden noch ausnutzen. Doch auch sie war müde uns setzte sich jetzt wieder gerade hin. Allerdings klappte sie die Armlehne hoch, die unsere beiden Sitze trennte. "Ist das so okay für dich? Ich find das Ding ungemütlich." - "Klar, kein Problem.", entgegnete ich. Ich hatte absolut nichts dagegen, dass unseren Arme sich jetzt leicht berührten. Was das alles bedeutete, darüber wollte ich mir überhaupt keine Gedanken machen.
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I want you to stay..
FanfictionEigentlich wollte die 17jährige Mia nur endlich nach Hause. Nach ihrem einjährigen Auslandsjahr vermisste sie ihre Familie und Freunde mehr als alles andere. Doch der Rückflug dauert länger als geplant und verändert ihr gesamtes Leben schlagartig. M...