Verschwunden

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MIA'S SICHT:

Seit langem hatte ich mich nicht mehr derart einsam gefühlt. Selbst inmitten vieler Menschen, wäre dieses Gefühl vermutlich nicht verschwunden. All die Gedanken in meinem Kopf schienen mich zu erdrücken. Im Zimmer angekommen schmiss ich mich direkt auf das breite Doppelbett. Doch dort hielt ich es nicht lange aus. Irgendetwas musste ich tun. Ich musste all diese Gedanken los werden. Sobald mein Blick auf die Minibar fiel, wusste ich, dass die Idee die mir kam, absolut falsch war. Dennoch erschien sie mir als das einzig richtige. Das einzig richtige, um mich abzulenken. Tatsächlich war die Minibar komplett gefüllt. Ich war noch nie ein großer Freund von Alkohol gewesen, vermutlich auch deshalb, weil dieser einen unglaublich starken Effekt auf mich hatte. Aber genau das brauchte ich jetzt.

LIAM'S SICHT:

Ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben, fuhr ich durch die Stadt. Mittlerweile war die Sonne hinter den Dächern verschwunden, was den Verkehr jedoch keineswegs weniger werden ließ. Es war schwer, an etwas anderes zu denken, als an Mia. Wie hatte ich mit diesem einen unnötigen Fehler alles kaputt machen können? Und wieso gab sie mir keine Chance, um es wieder gut zu machen? Irgendwann kam mir die Idee, zurück zu Harry zu fahren. Sein Keller war in letzter Zeit wie mein zweites Zuhause gewesen, was man meinen Fingerknochen deutlich ansah. Doch den Gedanken hatte ich schnell wieder aus meinem Kopf vertrieben. Caro und dieser Luke würden vermutlich noch immer da sein. Mit denen wollte ich mich jetzt auf keinen Fall auseinander setzen. Und mit Harry selbst schon gar nicht. Aber auch in meine Wohnung konnte ich nicht. Dort hätte ich erst recht nichts zutun. Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Die rote Ampel vor mir erlaubte einen Blick auf das Display. Harry, natürlich. Genervt drückte ich ihn weg. Nur wenige Sekunden später schickte er eine Nachricht. Aus purer Langeweile öffnete ich sie.

'Ruf mich an. Es geht um Mia.'

Natürlich ging es um Mia, um wen sonst? Vermutlich wollte er mich nur daran erinnern, dass ich mich von ihr fernhalten sollte. Danke, das hatte ich mittlerweile selbst verstanden. Trotzdem fuhr ich bei der nächsten Möglichkeit auf einen schwach beleuchteten Parkplatz. Erneut griff ich nach meinem Handy und wählte Harrys Nummer. Er ging sofort ran, doch bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, unterbrach ich ihn schon: "Glaub mir, ich lass sie in Ruhe. Sie will mich nicht sehen, ich hab's kapiert." Harry schwieg eine Weile. "Sie ist also nicht bei dir?", fragte er schließlich unsicher. "Nein, natürlich nicht. Sie ist im Hotel." Wieder folgte eine Pause. Dann nur ein einziges Wort: "Nein." Genau dieses Wort ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. "Wo ist sie dann?", fragte ich angespannt. "Ich habe nicht die geringste Ahnung. Caro hat mir gerade eben panisch angerufen, weil Mia weg ist. Wenn sie auch nicht bei dir ist..." Er beendete den Satz nicht. Mia war verschwunden. In London. Alleine. Sie kannte sich hier nicht aus, das wusste ich. "Ich geh sie suchen.", sagte ich entschlossen. Harry wirkte nicht sehr überzeugt. "Wo?" - "Was weiß denn ich? Überall?", rief ich wütend ins Handy und legte dann auf. Ich musste sie finden. So schnell wie möglich.

Seit einer Stunde fuhr ich jetzt bereits durch die Stadt. Es war aussichtslos. Die Straßen waren komplett verstopft. Der Verkehr nahm meine Aufmerksamkeit so sehr in Anspruch, dass mir kaum eine Möglichkeit blieb, nach Mia Ausschau zu halten. Ich musste zufuß weiterhin, etwas anderes blieb mir nicht übrig. Meinen Wagen stellte ich in der Nähe meiner Wohnung ab. Zuerst ging ich in Richtung Hotel. Hoffentlich war sie nicht zu weit gegangen. Doch ich konnte sie nirgendwo ausfindig machen. Aus meiner anfänglicher Angst wurde schiere Panik. Wenn ihr etwas passieren würde, könnte ich mir das niemals verzeihen. Es war meine Schuld, ich hatte sie derart unglücklich gemacht, dass sie jetzt alleine durch die Straßen dieser für sie fremden Stadt irrte. Harry rief mich ein paar mal an, doch ich ignorierte ihn. Wenn er rausfand wo Mia war, würde er es mir auch schreiben, das wusste ich. Also suchte ich weiter. Irgendwann wurden die Straßen leerer, doch noch immer keine Spur von Mia. Irgendwo musste sie sein. Und ich würde nicht aufhören sie zu suchen, bis ich sie gefunden hatte. Als es immer kälter wurde, beschloss ich, kurz zu meiner Wohnung zu gehen, um mir eine Jacke zu holen. Denn so wie es momentan aussah, würde ich noch eine ganze Weile draußen unterwegs sein. Schon von weitem sah ich die Person, die vor dem Hauseingang saß. Super. Entweder ein Paparazzi oder ein Penner. In beiden Fällen einen unnötige Zeitverschwendung. Erst als ich die Haustür fast erreicht hatte erkannte ich, dass es weder ein Paparazzi, noch ein Penner war.

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ICH LIEBE EUCH! echt :D eure Kommentare sind so liiieb und süß und aaaaaah, DANKE! :)))))

I want you to stay..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt