LIAM'S SICHT:
Meine Hände zitterten so sehr, dass es nicht gerade leicht war, die richtige Nummer zu wählen. Und als schließlich das gleichmäßige Tuten einsetzte, schlug mein Herz rasend schnell. Was war passiert? Weshalb war Harry nicht mit nach Australien geflogen? Viel zu viele Fragen schwirrten in meinem Kopf umher. Ich begann gerade zu bezweifeln, dass Mia überhaupt ran gehen würde, als sie sich am anderen Ende der Leitung meldete. "Liam?" Obwohl der Empfang mehr als schlecht war hörte ich, wie überrascht und irritiert sie klang. "Eh ja. Hi... Harry meinte ich soll dich anrufen..." Als ich keine Antwort erhielt, dachte ich zuerst die Verbindung sei abgebrochen, doch dann stöhnte Mia genervt auf. "Ich dachte es soll eine Überraschung werden. Der Kerl ist manchmal echt zu doof." Diesmal war ich derjenige, der nicht antwortete. Ganz einfach weil ich kein Wort verstand. "Wer? Und was sollte eine Überraschung werden? Wo bist du überhaupt?" Wieder folgte eine kurze Pause. "Harry, wer sonst? Ich dachte du hättest mit ihm gesprochen?" - "Ja, aber nur weil ich ihn fragen wollte ob du schon zurück in Deutschland bist. Und er hat gesagt, ich soll dich anrufen." Es knackte ein paar mal in der Leitung, doch zum Glück brach die Verbindung nicht ab. "Wieso... wieso sollte ich in Deutschland sein? Ich - " Mia stockte kurz. "Oh. Er hat dir gar nichts gesagt." Jetzt war ich komplett verwirrt. "Nein. WAS hätte er mir sagen sollen? WO bist du, Mia?" Sie seufzte und sagte dann: "Komm am besten zum Flughafen. Dann erklär ich dir alles." Vor Schreck wäre mir fast das Handy aus der Hand gefallen. "Zum Flughafen? Ich BIN am Flughafen." - "WAS? Wieso, ich dachte du bist schon im Hotel..." Was zum Teufel geschah hier grad? "Nein, ich bin gar nicht erst ins Hotel gefahren sondern direkt wieder zurück gekommen.", erklärte ich, was ihre Verwirrung jedoch nur noch zu steigern schien. "Zurück gekommen? Liam... an welchem Flughafen bist du?" - "London natürlich. Wieso?" Die Pause die nun folgte, war länger als jede vorherige. "Du... du bist zurück nach London geflogen?" Das hatte ich doch bereits gesagt... aber vermutlich war Mia einfach nur genauso verwirrt wie ich. "Ja, bin ich." - "Warum?" Sie klang schlichtweg ungläubig und verwundert. Seufzend schüttelte ich den Kopf und ging ein paar Schritte, um nicht mehr mitten auf dem Gang zu stehen. "Warum wohl? Weil ich dich liebe, Mia. Und es ist mir egal, was Jack sagt. Ich war lange genug ein Feigling. Es ist mir auch egal, was das für Folgen haben wird. Alles ist besser, als dich zu verlieren." Mia antwortete nicht, doch ich war mir sicher, dass sie noch dran war. Erst nach etwa einer Minute, murmelte sie: "Liam... ich bin in Australien." Bevor ich etwas erwidern, bevor ich überhaupt reagieren konnte, begann sie schon zu erzählen...
- 12 Stunden zuvor -
HARRY'S SICHT:
Es reichte mir endgültig. Natürlich ging es hier um unseren Erfolg, aber ich würde nicht zulassen, dass mein bester Freund derart an diesem Erfolg zerbrach. Die Fans dachten vermutlich alle, dass ich ebenfalls schon in Australien war, weshalb niemand vor dem Gebäude wartete, was sonst oft der Fall war. Viel war im Büro nicht los, doch Jack war zum Glück anwesend. "Harry.", begrüßte er mich mit hochgezogenen Augenbrauen, als ich unangekündigt in sein Büro platzte. "Dürfte ich erfahren, weshalb du nicht mit den anderen mitgeflogen bist?" - "Ich muss mit dir reden.", war alles was ich sagte. Jack zuckte mit den Schultern und sah mit neugierig an. "Leg los." Obwohl er es mir mit einer Handbewegung anbot, setzte ich mich nicht. "Es geht um Liam. Und seine Freundin." Sofort stöhnte Jack auf und verdrehte die Augen. Doch ich redete trotzdem weiter: "Meinst du nicht, dass sein Leben schon schwer genug ist? Immer wieder habt ihr dafür gesorgt, dass die Presse auf seiner Kindheit herumtritt. Er war immer derjenige, der als schwach dargestellt wurde. Und jetzt, wo er endlich glücklich ist, wollt ihr ihm auch das zerstören?" Jack lehnte sich zurück und kaute nachdenklich auf seinem Stift herum. "Wir wollen nichts zerstören, wir wollen ihn schützen.", behauptete er schließlich. Schnaubend schüttelte ich den Kopf. "Glaub mir, Liam kann sehr gut auf sich selbst aufpassen. Er ist nicht so schwach, wie ihr immer behauptet. Ganz und gar nicht." - "Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?" Sein herausfordernder Blick kotzte mich an. "Ihn ganz einfach in Ruhe lassen. Vergesst den Vertrag, lasst ihn glücklich sein." - "Und wenn nicht?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich nehme an, dann erfährt die ganze Welt bald die Wahrheit über Danielle und Eleanor." Seinem erschrockenen Gesichtsausdruck nach zu urteilen war ihm absolut bewusst, dass ich es ernst meinte. Doch schon bald hatte er sich wieder gefangen. "Willst du mir drohen?" Langsam schüttelte ich den Kopf. "Nein. Alles was ich will, ist dass ihr Liam endlich in Ruhe lasst." Jack hob die Augenbrauen und sah mich prüfend an. "Also gut. Diese... dieses Mädchen muss den Vertrag nicht unterschreiben. Und wir werden auch nichts tun... um der Beziehung im Weg zu stehen. Wenn irgendetwas schief läuft, tragen wir aber auch keine Verantwortung."
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I want you to stay..
FanfictionEigentlich wollte die 17jährige Mia nur endlich nach Hause. Nach ihrem einjährigen Auslandsjahr vermisste sie ihre Familie und Freunde mehr als alles andere. Doch der Rückflug dauert länger als geplant und verändert ihr gesamtes Leben schlagartig. M...