MIA'S SICHT:
"Möchtest du darüber reden?", fragte Harry leise, als das Haus außer Sichtweite war. Stumm schüttelte ich den Kopf. Er würde mich vermutlich sowieso nicht verstehen. Liam war sein bester Freund, ich war nur irgendein Mädchen, das er kaum kannte. Harry seufzte, fragte jedoch nicht weiter nach. Nur etwa zwanzig Minuten später, brachte er den Wagen vor unserem Hotel zum stehen. Die Hinfahrt war mir definitiv länger vorgekommen. "Danke, Harry.", murmelte ich. Er schüttelte kaum merklich den Kopf. "Keine Ursache." Ich legte meine Hand an den Türgriff, doch seine Stimme ließ mich innehalten. "Mia?" Etwas verwundert drehte ich mich wieder zu ihm um. "Ja?" Harry zögerte, es schien, als suche er nach den richtigen Worten für das, was er zu sagen hatte. "Egal was da eben zwischen euch vorgefallen ist... du solltest wissen, dass Liam dich wirklich liebt." Überraschung breitete sich in mir aus. Niemals hätte ich gedacht, dass Harry über Liams Gefühle Bescheid wusste. Angebliche Gefühle. Langsam schüttelte ich den Kopf. "Ich brauch einfach... Zeit. Und Abstand. Es ist... kompliziert." Verständnisvoll nickte er. "In Ordnung." Ich warf ihm ein dankbares Lächeln zu, dann öffnete ich die Autotür.
LIAM'S SICHT:
Der Wagen wurde immer schneller, entfernte sich immer weiter von mir. Sie wollte nicht mit mir reden, mich nicht wiedersehen. Ich hatte alles zerstört, nur weil ich zu dumm war um nachzudenken. Aber sie liebte mich. Sie liebte mich. Verdammt nochmal, ich konnte sie nicht einfach gehen lassen. So schnell ich konnte rannte ich zu meinem Wagen. Meinen Autoschlüssel hatte ich zum Glück bei mir. Ich wusste nicht zu welchem Hotel sie fuhren, aber wenn ich mich beeilte, konnte ich ihnen möglichst unauffällig folgen. Tatsächlich schienen sie mich nicht zu bemerken. Das Hotel vor dem Harrys Wagen zum Stehen kam, war nicht weit von meiner Wohnung entfernt. Ich parkte etwas abseits und stieg aus. Vorsichtig beobachtete ich den Wagen. Doch niemand stieg aus. Hatten sie mich doch bemerkt und warteten jetzt bis ich wieder wegfuhr? Oder wieso blieb Mia einfach sitzen? Wenige Minuten später öffnete sich die Beifahrertür endlich. Ohne wirklich nachzudenken lief ich auf Mia zu. Sie sah mich nicht kommen und zuckte demnach erschrocken zusammen, als ich ihr eine Hand auf die Schulter legte. "Liam", hauchte sie und stolperte nach hinten. Sofort hörte ich wie die Autotür auf der Fahrerseite sich öffnete und im nächsten Moment stand Harry neben Mia. "Was zur Hölle tust du hier?", fragte er erstaunt. "Ich... ich muss mit Mia reden." Er hob die Augenbrauen. "Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist." Mia selbst sagte keine Wort, sie schaute mich nur weiterhin erschrocken an. "Fahr nach Hause, Liam.", murmelte Harry leise, doch ich schüttelte den Kopf. "Nein. Bitte Mia, lass es mich erklären." - "Du bist mir keinerlei Erklärung schuldig.", sagte sie und wich nun meinem Blick aus. "Doch! Wir müssen darüber reden." Jetzt trat Harry einen Schritt vor. "Liam- ", protestierte er, wurde jedoch von Mia unterbrochen. "Ist schon gut Harry, ich klär das." Überrascht sahen wir beide sie an. Dann zuckte Harry mit den Achseln und trat ein paar Schritte zurück. "Okay. Ich fahr dann schonmal." Sie nickte und lächelte ihn an. "Danke nochmal. Für alles." Er erwiderte ihr Lächeln und stieg wieder in sein Auto ein. "Was möchtest du, Liam?" Sie klang erschöpft und müde. "Du kannst nicht einfach sagen, dass du mich liebst und dann gehen.", warf ich ihr verzweifelt vor. Sie antwortete nicht, sie sah mich nur schweigend an. Also fuhr ich fort: "Ich verstehe, dass du Angst hast. Aber du kannst mir vertrauen. Ich würde dir niemals weh tun!" Jetzt schüttelte sie ungläubig den Kopf. "So wie du mir vertraut hast?" - "Ich... ich wusste nicht, dass du mich liebst. Ich dachte, du würdest meine Gefühle nicht erwidern und hast mich deshalb... ausgeladen. Um es mir nicht persönlich sagen zu müssen. Hätte ich die Wahrheit gekannt, dann- " - "Dann was?", unterbrach sie mich. "Dann hättest du nicht angenommen, dass ich etwas mit Luke angefangen habe?" Sie hatte Recht. Vermutlich hätte ich genauso reagiert. "Es tut mir leid, Mia!" Wieder schüttelte sie den Kopf. "Hör auf. Such dir am besten einfach ein anderes Mädchen, dem du vertrauen kannst. Eins, dass nicht billig ist." Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging in Richtung Eingang. Sofort hatte ich sie eingeholt und hielt sie am Handgelenk fest. Als ich merkte wie fest mein Griff war, ließ ich sie schnell wieder los. Doch bevor sie weitergehen konnte, nahm ich ihr Gesicht in meine Hände und zwang sie so, mich anzusehen. "Ich will aber dich." Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. "Dazu ist es etwas zu spät.", flüsterte sie. Dann löste sie meine Hände von ihrem Gesicht und betrat das Hotel. Ich blieb stehen und sah ihr hinterher. Erst einige Minuten später setzte ich mich in Bewegung und ging zurück zu meine Auto. Ich hatte keine Ahnung wo ich jetzt hinsollte, aber meine Wohnung kam nicht in Frage. Ich brauchte Ablenkung.
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I want you to stay..
FanfictionEigentlich wollte die 17jährige Mia nur endlich nach Hause. Nach ihrem einjährigen Auslandsjahr vermisste sie ihre Familie und Freunde mehr als alles andere. Doch der Rückflug dauert länger als geplant und verändert ihr gesamtes Leben schlagartig. M...