MIA'S SICHT:
Sobald ich mich einigermaßen beruhigt hatte, begann ich zu überlegen. Liam und ich waren im Prinzip erst seit heute Morgen zusammen. Der Tag war so lang gewesen, dass es mir komplett unwirklich erschien. Doch erst heute Morgen hatte ich eingewilligt, dem ganzen eine Chance zu geben. "Eh Liam?", fragte ich deshalb etwas verwirrt. "Hm?" - "Wann genau hast du das Armband machen lassen?" Es war unmöglich, dass er es erst heute Morgen in Auftrag gegeben hatte. Liam schwieg. Irgendwann seufzte er und sagte: "Vor ungefähr drei Wochen." Ungläubig sah ich ihn an. "Aber... aber da hab ich dich doch... du weißt schon. Ausgeladen und so." Dumm, dümmer, Mia. Wäre er damals zu mir gekommen, hätte es das ganze Drama um Luke vermutlich nie gegeben. "Noch davor. Nachdem du mir in Deutschland gelandet bist und mir geschrieben hast, dass ich trotz allem kommen soll und du dir bis dahin über deine Gefühle klar werden willst." - "Und dann hab ich dich angerufen und abgesagt.", murmelte ich und wich beschämt seinem Blick aus. In der Woche hatte ich echt nur Mist gebaut. "Tut mir leid..." Es war nur ein Flüstern, doch ich wusste, dass er mich verstand. Liam hob zärtlich mein Kinn an, sodass unsere Augen wieder auf einer Höhe waren. "Das ist vorbei. Vergangenheit. Okay? Jetzt sind wir hier. Zusammen. Das ist alles, was zählt. In Ordnung?" Langsam nickte ich. "Gut. Dann lass uns jetzt das Thema wechseln, bevor du wieder in Tränen ausbrichst." Ich verdrehte die Augen, aber natürlich hatte er Recht. Ich weinte in seiner Anwesenheit unnormal oft. "Du meintest ihr seid bald wieder auf Tour. Wo genau fliegt ihr hin?", fragte ich und kam damit seinem Wunsch nach einem Themawechsel nach. "Ehm... Australien. Da endet unsere Tour." Aus irgendeinem Grund wirkte es so, als hätte er ein Problem mit diesem Thema. Vielleicht weil Australien wirklich ziemlich weit weg war. Aber noch war er ja hier. "Wann geht es denn los?" Liam antwortete nicht. Stattdessen sah er auf seine Hände, mit denen er einen Grashalm zu knoten schien. "Liam?", fragte ich unsicher nach. "Ich... ich wollte es dir sagen. Aber dann hättest du mir niemals eine Chance gegeben." Jetzt war ich komplett verwirrt. "Was wolltest du mir sagen? Wann fliegt ihr?" Er seufzte und sah mich endlich wieder an. "Samstag. Wir fliegen Samstag nach Australien." Mein Atem stockte, mein Herz schien für einen Schlag auszusetzen. "Diesen... Samstag?" Liam nickte. Er wirkte äußerst angespannt. Und ich war zu überrumpelt, um überhaupt reagieren zu können. "Für wie lange?", fragte ich schließlich mit monotoner Stimme. "Bis Ende des Monats." Das waren drei Wochen. Ich würde ihn drei Wochen lang nicht sehen. Andererseits... die letzten drei Wochen hatten wir überhaupt keinen Kontakt. Wegen mir. Weil ich absolut bescheuert gehandelt hatte. Liam hingegen machte nur seinen Job. Zögernd griff ich nach seiner Hand. "Kannst du mir etwas versprechen?" - "Alles.", antwortete er ohne zu zögern. Automatisch musste ich lächeln. "Bitte verlieb dich nicht in irgendein surfendes, braun gebranntes Mädchen. Das wäre irgendwie... doof." Seine Augen weiteten sich überrascht. "Du bist nicht sauer?" Lächelnd schüttelte ich den Kopf. "Es sind drei Wochen. Versprich mir einfach, dass du mich nicht vergisst und dich wenigstens ab und zu bei mir meldest, ja?" Er nickte, während sich ein erleichtertes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. "Ich ruf dich jeden Tag an und das meine ich ernst."
Eine halbe Stunde später, begannen wir langsam alle Sachen einzupacken. Mittlerweile war es stockduster, nur Liams Taschenlampe spendete uns Licht. Als eine Kältewelle meinen Körper durchzuckte, reichte Liam mir sofort seine Jacke. "Aber dann frierst du doch!", protestierte ich, woraufhin er nur die Augen verdrehte. Also zog ich die Jacke über und sofort wurde mir wärmer. Auch innerlich. Nicht nur, dass die Jacke kuschelig warm war, sie roch auch verdammt gut. Liam nahm meine Hand und führte mich zurück zum Auto. Wie auch schon vorhin, hielt er mir wieder die Tür auf. Ich kletterte auf den Beifahrersitz, zog meine Schuhe aus und stellte meine Füße mit auf den Sitz. Während Liam den Motor startete, entwich mir ein lautstarkes Gähnen. "Wo fahren wir jetzt hin?", fragte ich und lehnte meinen Kopf müde an die Lehne. Er zuckte mit den Schultern. "Zum Hotel?" Hotel. Er würde mich also zum Hotel bringen. Und dann weiter zu sich fahren. "Es sei denn", fuhr er fort und sofort wurde ich wieder etwas wacher, "Es sei denn, du möchtest lieber mit zu mir kommen." Ich wollte dem gerade zustimmen, als mir ein nicht so schöner Gedanke kam. "Ist Danielle nicht bei dir?" Er runzelte die Stirn. "Ja... ist das ein Problem?" - "Keine Ahnung.", murmelte ich. Ich wusste es wirklich nicht. Ich wusste nicht wie sie auf meine Anwesenheit reagieren würde und wie Liam das ganze erklären wollte. "Wahrscheinlich schläft sie sowieso schon. Sie muss morgens immer ziemlich früh los.", erklärte er und warf mir ein Lächeln zu, bevor er wieder auf die Fahrbahn schaute. "Okay... dann fahren wir wohl zu dir.", stimmte ich zu. Er löste seine linke Hand vom Lenkrad und griff damit nach meiner. Eine eigentlich kleine Geste, die meinen Herzschlag zum stocken brachte.
_______________________________________
aaaah ich schreib morgen philo und ich kann das echt gaar nicht :( aber hatte trotzdem viel mehr lust 'n teil zu schreiben als zu lernen :b naja, irgendwie schaff ich das schooon. votes/comments wären wieder mal überaus reizend. ihr könnt auch gerne bei meiner zweiten fanfiction vorbei schauen, wenn der link über die app nicht funktioniert geht einfach auf mein Profil, das wird die auch angezeigt :) http://www.wattpad.com/story/8236963-dark-turns-to-light
DU LIEST GERADE
I want you to stay..
FanfictionEigentlich wollte die 17jährige Mia nur endlich nach Hause. Nach ihrem einjährigen Auslandsjahr vermisste sie ihre Familie und Freunde mehr als alles andere. Doch der Rückflug dauert länger als geplant und verändert ihr gesamtes Leben schlagartig. M...