Wut

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LIAM'S SICHT:

Obwohl ich eigentlich nicht vorhatte zu schlafen, übermannte mich die Müdigkeit irgendwann. Geweckt wurde ich vom stetigen Klingeln meines Handys. Stöhnend tastete ich danach und ging ran, ohne nachzusehen wer mich anrief. "Hallo?" - "Liam? Was ist passiert?" Harry, natürlich. Mühsam richtete ich mich auf. "Was sollte passiert sein?" Wieso rief er mich überhaupt so früh morgens an? "Letzte Nacht?! Wieso war Mia bei dir und wo ist sie jetzt?" Mia. Mit einem Mal kamen alle Erinnerungen zurück. Gleichzeitig wurde ich panisch. Wo war sie? Das Bett war leer. Im nächsten Moment hörte ich ein Geräusch aus der Küche und entspannte mich etwas. "Sie.. sie ist noch hier.", murmelte ich. "Wieso?" Ratlos zuckte ich mit den Schultern. Bis mir einfiel, dass Harry das nicht sehen konnte. "Ich hab keine Ahnung. Sie war zu betrunken um mir irgendetwas zu erklären. Ich versuch es gleich nochmal." - "Betrunken? Was hast du ihr vor'm Hotel gesagt? Wieso war sie überhaupt so... sauer?", fragte er nach, doch ich hatte absolut keine Lust seine Fragen zu beantworten. "Lange Geschichte. Erzähl ich dir wann anders. Ich melde mich später nochmal." Ohne seine Reaktion abzuwarten, legte ich auf. Erst jetzt, wo ich das gesamte gestrige Geschehen mit etwas Abstand betrachten konnte, wurde mir klar, in was für eine Gefahr Mia sich begeben hatte. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter, als ich an all die Dinge dachte, die ihr hätten passieren können. Und es wäre meine Schuld gewesen. Obwohl ich alles andere als bereits war, ihr gegenüberzutreten wusste ich, dass ich es nicht ewig aufschieben konnte. Langsam stand ich auf und ging in Richtung Küche. Mia stand an der Spüle, ein Glas Wasser in der Hand. Noch immer trug sie mein T-Shirt. "Hey", murmelte sie, als ich den Raum betrat. Ich antwortete nicht. Stattdessen holte ich eine Schüssel aus dem Regal, füllte sie mit Cornflakes und goss Milch hinzu. Dann setzte ich mich an den Tisch und breitete die Zeitung vor mir aus. "Ich... ich hatte Kopfschmerzen und hab mir was zu trinken geholt, ich hoffe das ist okay." - "Welch eine Überraschung.", murmelte ich leise. So viel wie sie offenbar getrunken hatte, würde wohl bei jedem einen heftigen Kater hinterlassen. "Bist du... sauer?", fragte sie schließlich. Klirrend fiel der Löffel in die Schüssel. Mia zuckte erschrocken zusammen. "Ob ich sauer bin?" Unsicher nickte sie. "Es wirkt irgendwie so." Ich schnaubte und stand auf. "Ja, Mia. Ich bin sauer. Mehr als das. Ich bin... rasend vor Wut." Sie wich vor mir zurück, genauso wie gestern im Keller. "Weißt du eigentlich, was dir gestern alles hätte passieren können? Du warst alleine, es war dunkel draußen, du kennst dich hier überhaupt nicht aus und du warst betrunken. Was bitteschön geht in deinem Kopf vor?" - "Ich... es tut mir leid.", stammelte sie und sah mich ängstlich an. "Was tut dir leid? Mia, ich versteh dich nicht. Erst sagst du mir, dass du mich liebt. Kaum eine Minute später sagst du jedoch, dass du mich nie wieder sehen willst und haust ab. Ich fahr dir hinterher, will mit dir reden. Du sagst es sei zu spät. Also lass ich dich in Ruhe. Dann allerdings bekomm ich einen Anruf und erfahre, dass du verschwunden bist. Ich bin stundenlang durch die ganze Stadt gelaufen um nach dir zu suchen. Weißt du eigentlich, was für Sorgen ich mir gemacht hab? Denn wenn dir irgendetwas passiert wäre, was glaubst du wohl, wessen Schuld das wäre? Meine. Weil ich mich absolut idiotisch verhalten hab. Mal ganz davon abgesehen, wie viel du mir bedeutest und wie sehr es mir demnach weggetan hätte, wenn dir tatsächlich was passiert wäre. Und wo finde ich dich schließlich? Vor meiner Haustür. Dann erzählst du mir, dass du dich schon vor Wochen in mich verliebt hast und bittest mich, die Nacht mit dir zu verbringen. Warum Mia? Warum?" Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Als sie mich wieder ansah, glänzten ihre Augen bedrohlich, doch sie weinte nicht. "Ich weiß es doch selbst nicht. Es war alles einfach zu viel. Unser Wiedersehen, deine Reaktion auf Luke, alles was du gesagt hast... ich wollte mich einfach nur irgendwie von all dem ablenken! Und dann hab ich immer mehr getrunken und bin nach draußen gegangen und .... keine Ahnung was ich mir dabei gedacht hab. Ich konnte nicht klar denken. Wieso ich letztendlich hier gelandet bin weiß ich nicht. Aber es tut mir leid. Alles!" Lange Zeit starrten wir uns einfach nur schweigend an. Schließlich seufzte ich und trat näher an sie heran. Dieses Mal wich sie nicht zurück. Vorsichtig legte ich meine Hände an ihre Wangen. "Wieso gibst du mir... uns keine Chance?" Mia griff nach meinen Händen, entfernte sie von ihrem Gesicht, ließ sie jedoch nicht los. "Das habe ich dir doch erklärt." Ich schüttelte den Kopf. "Was die Entfernung angeht... das wäre nicht leicht, ich weiß. Aber es ist nicht unmöglich. Louis und Eleanor, Zayn und Perrie, die kriegen es doch auch hin. Und Mia, ich würde dich niemals verletzen. Das mit Luke... das war ein Missverständnis. Ein bescheuertes Missverständnis. Du kannst mir vertrauen, wirklich. Letzte Nacht... du hättest überall hingehen können. Du hättest Caro anrufen können. Oder Luke, oder sogar Harry. Sie alle wären für dich da gewesen. Aber du bist hierher gekommen, zu mir. Wieso? Und jetzt sag nicht wieder, du wüsstest es nicht. Denn ich glaube wir wissen beide, dass das nicht stimmt."

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vielen danke für die ganzen kommentareeeee :) sehr schön, dass euch der film auch gefallen hat :D und waaaaah liam wird morgen 20 :o das geht alles viel zu schnell :(

I want you to stay..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt