Hilfe

8.8K 373 12
                                    

LIAM'S SICHT:

Dieser Geburtstag wurde überraschenderweise zu einem der besten, die ich je hatte. Aufgrund des starken Unwetters verbrachten wir den ganzen Tag in meiner Wohnung. Langweilig wurde es dennoch nicht. Seit langem hatte ich nicht mehr so viel gelacht. Irgendwann lenkte Harry das Gespräch auf unsere letzte Tour und hatte unglaublichen Spaß daran, alle möglichen Anekdoten zu erzählen, mit Vorliebe auf meine Kosten. Doch auch ich konnte einiges über ihn berichten, was er vermutlich lieber für sich behalten hätte. Die Mädchen hatten ebenfalls vieles zu erzählen. Wie sich heraus stellte, kannten die drei sich schon seit dem Kindergarten. "Einmal in der Grundschule hat Mia einen Liebesbrief geschrieben, an den absoluten Schulschwarm.", erzählte Caro grinsend. Während sie fortfuhr, vergrub Mia ihr Gesicht stöhnend in den Händen. "Sie hat echt Tage lang daran geschrieben und uns immer wieder um Hilfe gebeten. Und dann, als der Brief fertig war, hat unsere Klassenlehrerin ihn gefunden. Und natürlich hat sie ihn laut vorgelesen." - "Das war so peinlich.", stöhnte Mia, grinste jedoch ebenfalls. "Hast du den Brief noch?", fragte ich. Nichts würde ich lieber lesen als einen Liebesbrief, den sie verfasst hatte. Doch zu meiner Enttäuschung schüttelte sie den Kopf. "Nein. Ist auch besser so, glaub mir. Da war ich... 7 Jahre alt oder so." Grinsend zuckte ich mit den Schultern. "Ist doch süß. Wenn du ihn jemals finden solltest, will ich ihn unbedingt lesen!" Erneut schüttelte sie den Kopf. "Ganz bestimmt nicht!" Gespielt wütend kniff ich die Augen zusammen, woraufhin sie mir die Zunge raus streckte. Die anderen verfolgten unser Gespräch schweigend. Ich spürte Harrys prüfenden Blick auf mir und war froh, als Lena wieder zu sprechen begann.

Bis der Kuchen aufgegessen war, dauerte es nicht lange und natürlich hatte Harry hinterher immer noch Hunger. Es war erst früher Nachmittag, zum Abendessen also noch viel zu früh. "Ich guck mal ob ich noch was hier hab.", murmelte ich und stand auf. Dabei kam mir eine Idee. "Hilfst du mir, Mia?" Sie wirkte zwar etwas überrascht, erhob sich jedoch ebenfalls und folgte mir in die Küche. Ziemlich schnell fand ich ein Paket Salzstangen. Ich holte eine Schüssel aus dem Regal und füllte den gesamten Inhalt hinein. "Wirklich anspruchsvoll. Dafür brauchtest du meine Hilfe unbedingt!", sagte Mia grinsend. Mit ernstem Gesichtsausdruck nickte ich. "Wer weiß was ohne deine Hilfe passiert wäre? Vielleicht hätte ich eine Salzstange fallen lassen. Allein deine Anwesenheit hat eine äußerst beruhigende Wirkung auf mich." Ihr Grinsen wurde breiter. "Ach ja, ist das so?" Wieder nickte ich und nahm eine Salzstange in den Mund. Im nächsten Moment griff sie danach, brach über die Hälfte ab und steckte sie sich selbst in den Mund. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich sie an. "Willst du mich verarschen?" Unschuldig schüttelte sie den Kopf. "Nein, ich wollte dir nur helfen. Deshalb bin ich schließlich hier." Ohne Vorwarnung schlang ich meine Arme von hinten um ihren Körper und begann sie zu kitzeln. "Du bist unmöglich!", murmelte ich, während sie vergeblich versuchte, sich aus meinen Armen befreien. "Hör auf Liam, bitteee!", rief sie lachend. "Erst wenn du dich entschuldigst." - "Aber du wolltest doch, dass ich dir helfe." Erneut kitzelte ich sie, bis sie hilflos ihre Hände hob. "Okay, okay. Es tut mir leid." Sofort hörte ich auf, drehte ihren Körper so zu mir um, dass wir uns gegenüber standen und sah sie prüfend an. "Wirklich?" Sie nickte, ihre Mundwinkel zuckten jedoch. "Du bist unmöglich.", wiederholte ich kopfschüttelnd. Doch dann fiel mir auf einmal ein, wieso ich  sie in erster Linie mit in die Küche gebeten hatte. "Oh und nur damit du es weißt: das Angebot... mit meinem Bett steht weiterhin." Mia zuckte mit den Schultern und schien absolut unbeeindruckt. "Das Gästezimmer ist bestimmt auch ganz nett." Überrascht hob ich meine Augenbrauen. Mit dieser Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Enttäuschung machte sich in mir breit, als mir klar wurde, dass ihr offensichtlich nicht so viel an mir lag, wie andersrum. Dann bildete sich jedoch ein kaum sichtbares Lächeln auf ihrem Gesicht. "Es könnte natürlich sein, dass das Bett dort total ungemütlich ist und ich dann nicht schlafen kann..." Langsam nickte ich. "Das könnte in der Tat so sein." Wieder zuckte sie mit den Schultern, drehte sich um und ging in Richtung Tür. Im Türrahmen drehte sie sich noch einmal zu mir um. "Bekomm einfach keinen Herzinfarkt, wenn mitten in der Nacht plötzlich jemand in dein Zimmer schleicht. Das könnte unter Umständen ich sein. Oder ein Einbrecher. Wirst du dann schon merken."

_____________________________

ich sollte euch keine langen teile versprechen. der hier ist schon wieder recht kurz, tut mir leeeeeid. aber besser als nichts, hoffe ich :D

ab morgen hab ich wieder schule, mal sehen ob ich dann weiterhin jeden tag zeit zum schreiben finde :s ich bemüh mich einfach und schreib so oft wie möglich! :)

I want you to stay..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt