How To Love A Super(-star)asshole

Lewis Harper überall

Mein einziges Ziel war es, diesen Schultag so schnell wie möglich zu überstehen.
April war die gesammte Zeit über total hibbelig. Nun ja, eigentlich war sie immer ein laufendes Energiebündel, aber was mich heute daran störte war, dass es bei ihrem Gerede die ganze Zeit um Mr Obercool ging. Nicht nur unsere Gespräche, sondern die von der gesammten Schülerschaft waren über ein und die selbe Person.
Lewis Harper hier, Lewis Harper dort. Wieso war ich die einzige, die nicht auf diesen Schwachsinn hereinfiel? Okay, vielleicht war ich auch ein bisschen voreingenommen. Ich meine, ich hatte Lewis schon ein paar mal im Fernsehen gesehen und auch von ihm gehört, aber richtig was über ihn wissen, tat ich nicht.
"Du hast mir ein Autogramm versprochen! Bitte Grace!"
Ich seufzte und nickte dann. Was tut man nicht für seine beste Freundin? Ausserdem wollte ich wissen, wie dieser Kerl mit den ganzen Mädchen redete.
Der Mittelpunkt der Schule saß in der Cafeteria an einem der Holztische und erzählte etwas, während sich um ihn herum eine Truppe Mädchen und Jungen gebildet hatte. Zum Glück war es nicht ganz so voll wie noch heute Morgen, sodass wir uns gut dazustellen konnten.
"...Und die Anlage war danach Komplett im Eimer. Deswegen musste das Konzert verschoben werden."
Gierige Blicke wurden ausgetauscht und immer wieder wurde ein "Ist ja krass" oder ein " Oh gott." Eingeworfen, begleitet von einem Kichern oder einem erschreckendem Seufzer.
Sobald ich einen Moment zugehört hatte, wollte ich sofort wieder gehen. Doch April hatte andere Pläne. Selbstbewusst wie sie war, drängelt sie sich einfach nach vorne und da sie mein Handgelenk umklammerte, wurde ich ungewollt mit gezogen. Gleich darauf standen wir beide dann vor dem sitzendem Superstar und während ich versuchte,mit meinen imaginären Kräften die Zeit vorzuspulen, grinste meine Freundin sich nervös den Arsch ab.
"Ähm entschuldige, dass wir einfach so stören, aber könntest du mir vielleicht ein Autogramm geben?"
Ihre Stimme war ungelogen zwei Oktaven höher als sonst.
Mr Obercool begünstigte sie mit eines seiner äußerst charmanten Lachen und nahm ihr den Edding aus der Hand.
"Selbstverständlich. Wo darf ich unterschreiben?"
April stellte ihren rechten Fuß auf die Tischkante. Ihre weißen Sneaker wurden daraufhin mit einem hässlichem Krickelkrackel gezeichnet, zumindest sah es für mich danach aus. April lächelte dankend und stellte ihren Fuß wieder ab.
Ich wartete ungeduldig, bis meine Freundin ihren Stift wieder hatte, doch den bekam sie garnicht. Stattdessen schaute Lewis an ihr vorbei und musterte mich grinsend.
"Und darfs fürs Prinzesschen auch was sein?"
Ich schaute ihn böse an.
Was war das denn bitte? Prinzesschen? Der hatte sie doch nicht mehr alle.
"Ein Flugticket in ein anderes Land, bitte, weil ich so weit wie möglich von dir wegkommen muss."
Gab ich mit einem falschem Lächeln von mir, drehte mich um und zog April hinter mir her, als ich wütend aus der Cafeteria stapfte.

"Was fällt dem ein?! Ich meine, der denkt auch, der kann sich alles erlauben, nur weil er ein paar mal im Fernsehen aufgetreten ist."
Genervt stellte ich am Nachmittag die Nudeln für meinen kleinen Bruder auf den Tisch. April saß daneben und stocherte in ihrem Teller bereits herum. Sie kam öfters mal mit zu mir nachhause, weil sie bei sich immerzu mit ihrer Schwester alleine war.
"Ich finde du übertreibst ein bisschen. Du kannst froh sein, dass er dich nicht hasst, nachdem was du ihm heute schon alles ins Gesicht geworfen hast."
Jetzt setzte auch ich mich an den Tisch und schaufelte genervt die Nudeln in mich hinein.
"Tss... das regt mich nur noch mehr auf, dass er immernoch nett bleibt... Hey Jacob! Nein!"
Schnell versuchte ich die Hände meines Bruders festzuhalten, bevor sie noch weiter in seiner Mahlzeit herum patschen konnten. Ich gab ihm einen bösen Blick, doch er kicherte nur vor sich hin. Anscheinend fand er es ziemlich Lustig, das seine Sauerei mich aufregte.
"Weißt du was, mach doch was du willst."
Ich stellte ihm den Teller wieder hin, woraufhin er mit seinem Spielchen fortfuhr.
"Aufjedenfall denke ich, dass du viel entspannter werden muss, was Lewis betrifft."
April stellte ihren leer gegessenen Teller in die Spüle.
"Und mal ganz ehrlich, er ist schon ein echtes Schnittchen." Sie grinste mich provozierend an, doch ich runzelte nur die Stirn.
"Da gibt's besser." Erwiderte ich uninteressiert, worauf hin sie nur ein unglaubwürdiges "hmh." rauslies.
Doch ihre Worte brachten mich dazu, mir noch einmal Lewis Harpers Gesicht vor Augen zu führen.
So was besonderes war er jetzt nun wirklich nich. Seine Augen waren vielleicht ein wenig anziehend - was ich niemals zugeben würde- aber sonst nichts.
Mit diesem Gedanken steckte ich mir zufrieden die letzte Nudel in den Mund.