How To Love A Super(-star)asshole

besser als geplant

"Ich finde übrigens, dass du in dem Kleid sehr hübsch aussiehst."
Ich hatte gerade den letzten Schluck meiner Sprite getrunken und das Besteck ordentlich auf mein Teller gepackt, als ich seine Stimme hörte.
Ich schaute zu ihm auf und so warm wie sich meine Wangen anfühlten, mussten sie wohl auch einen rötlichen Farbton angenommen haben. Das wahrscheinlich daran lag, dass es in dem Raum ziemlich warm war.
Und vielleicht auch ein bisschen wegen dem Kompliment, dass Lewis mir soeben gemacht hatte. Ich würde das niemals laut zugeben, aber ich wusste, dass es stimmte.
Das hing zu 100% auch daran, dass mir noch nie ein Junge so direkt ein Kompliment gemacht hatte. Ehrlich gesagt, hatte ich auch noch nie wirklich meinen ersten richtigen Kuss und schon garkeinen richtigen Freund.
Während ich mir so meine Gedanken machte und damit beschäftigt war, die Röte aus meinem Gesicht zu bekommen, bezahlte Lewis die Rechnung. Erst als er schon längst aufgestanden war und meinen Namen sagte, realisierte ich, dass es Zeit zum Gehen war.
"Ich wusste garnicht, dass das Prinzesschen auch mal ganz ruhig und schüchtern werden kann, sobald man ihr Komplimente macht."
Säuselte er beim Laufen in meine Haare, da er dicht hinter mir lief.
So ein Mist, ich hatte zwar meine Röte gut unterkontrolle bekommen, jedoch dafür kein einziges Wort rausgebracht.
Das würde sich ändern, irgendein guter Konter würde mir gleich einfallen und er würde sehen, dass er keinen Einfluss auf mich hatte.
Doch leider, leider blieben mir die Worte einfach im Hals stecken und leider, leider war die Behauptung, dass er keinen Einfluss auf mich hatte, gelogen. Ich musste mir eingestehen, dass ich von ihm, doch nicht so unberührt worden war, was mich auf mich selbst wütend machte. Und noch wütender machte es mich, dass ich immer noch wie ein kleines Mädchen neben ihm herlief und keinen Ton sagte. Allein, dass er mich wieder einmal Prinzesschen genannt hatte, musste mich doch irgendwas tun lassen. Ein Schrei, oder ein böses Wort vielleicht.
Wo war die Selbstbewusste Grace, wenn man sie mal brauchte?
Nichts half, es war, als hätte mich Lewis letzter Satz total gelähmt.
Während ich weiter mit mir rung, stiegen wir wieder ins Auto.
Der Abend war im großem und ganzem eigentlich garnicht mal so schlecht gewesen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Er hat mich sogar zwei mal zum lachen gebracht und eine vernünftige Unterhaltung war sogar auch dabei rausgekommen. Nein, so unerträglich war es wirklich nicht gewesen.
Bis auf jetzt.
Meine plötzliche Schüchternheit und Ruhe machte es für mich unerträglich. Und selbstverständlich entgingen mir Lewis unauffällige Seitenblicke und sein amüsiertes Grinsen, während der Autofahrt, nicht. Ich wollte nicht, dass er denkt, er hätte mich in der Hand.
"Also ich finde, dass das Date wiederholungsbedarf hat."
Als er vor meinem Haus hielt, schaute er mich grinsend an.
"Erstens war das kein Date und zweitens, mir hat das eine Mal gereicht."
Danke Gott, dass ich wieder sprechen konnte.
"Da hat jemand seine Stimme wieder gefunden." Sein provozierendes Lächeln machte mich diesesmal nicht wütend, sondern einfach nur nervös.
"Ich hatte einfach keine Lust zu reden." Antwortete ich mit dem schlechtestem Argument der Welt und einer etwas unsicheren Stimme.
Lewis sagte nichts dazu, sondern grinste sein übliches Grinsen.
Der Junge war einfach viel zu fröhlich.
Wir stiegen aus dem Wagen und blieben vor dem kleinem Steinweg zur Wohnungstür stehen.
"Auch wenn du wahrscheinlich nicht so viel Spaß hattest, für mich war es der schönste Abend der Woche."
Fast wäre ich auf seinen Unschuldigen netter-Junge Blick reingefallen. Nur fast.
Okay vielleicht hatte ich ihm doch ein bisschen länger in seine blauen Augen geschaut, als nötig.
"Bis Montag. Und diesesmal weiß ich ja, wie ich dich ruhig zu stellen kriege."
Seinen letzten Satz flüsterte er direkt neben mein Ohr, bevor er sich grinsend von mir entfernte und mit seinem Auto wegfuhr.
Wow. Das Letzte hatte echt gesessen. Meine Wangen waren immer noch ganz heiß und ich schüttelte den Gedanken, dass das allein Lewis Schuld war, ab.
Schnell machte ich mich auf den Weg ins Haus, als ich auf meine Handyuhr schaute und feststellte, dass es bereits 9 Uhr war. Pünktlich zurück zum Babysitten.