Freitag. Der heiß ersehnte letzte Tag der Woche verging langsam. Viel zu langsam, wie ich fand. Da steht das Wochenende praktisch vor der Nase und man wird immernoch in der Hölle festgehalten. Zumindest war diese letzte Stunde meine persönliche Hölle. Ich saß in der achten Stunde im Klassenraum und zählte die Minuten bis zum Klingeln, während die langweiligen Worte von Mr Black an meinem Ohr vorbei rauschten. Und als wäre das noch nicht genug, saß Lewis Harper, Mr Ich-kann-mir-alles-erlauben, nur einen Meter neben mir, weshalb meine Laune auf dem absolutem Nullpunkt angekommen war.
"Komm schon." Flüsterte ich leise vor mich hin, an die Wanduhr starrend, in der Hoffnung, dass die Zeit damit schneller verging.
"Ich glaub nicht, dass die Uhr dich verstehen kann."
Das Kommentar kam von meinem ach so tollem Sitznachbarn. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und mir sprang ein Grinsen entgegen.
Anstatt auf ihn einzuschlagen, entschied ich mich ihn einfach zu ignorieren und wittmete mich wieder dem Zeiger der Uhr. So ein Idiot, der sollte gefälligst auf seinen eigenen Scheiß achten.
Nur noch zwei Minuten trennten mich von dem erlösenden Klingeln. Ich begann schonmal meine Sachen einzupacken und ehe ich mich versah, hörte ich den Gong und strömte gemeinsam mit den Schülern hinaus. Ich beeilte mich, da ich den Bus rechtzeitig bekommen musste. Meine Mutter arbeitete mal wieder länger, deswegen war es meine Aufgabe Jacob aus dem Kindergarten abzuholen. Schnell verabschiedete ich mich von April und marschierte aus der Schule. Es war schön warm draußen, sodass ich meine Jacke offen ließ. Der Sommer stand vor der Tür und ich wollte einfach nur nachhause.
Aber natürlich wollte mein Schicksal mich nicht einfach so davon kommen lassen und schickte mir den Teufel höchst persönlich als Bestrafung -für was auch immer- zu.
Lewis tauchte urplötzlich neben mir auf. Während er versuchte mit mir Schritt zuhalten, lächelte er sein süßes Blödmann-Lächeln.
"Hey Prinzesschen, hast du vielleicht Lust mit mir essen zu gehen?"
Ich schaute ihn kurz total verwirrt an. Wollte er mich verarschen?
"Hab keine Zeit."
Antwortete ich knapp, doch er ließ sich nicht abschütteln.
"Wieso nicht?"
"Ich muss meinen Bruder abholen und wenn ich meinen Bus wegen deinem dummen Generve nicht kriege, dann schlag ich dir eigenhändig den Kopf ab."
Er schnaubte amüsiert.
"Okay. Wie wärs dann mit morgen?"
Ich blieb wütend stehen und drehte mich zu ihm um.
"Kein Interesse! Und jetzt lass mich einfach in Ruhe."
Wir standen ein paar Meter entfernt von der Bushaltestelle. Gleich würde mein Bus kommen.
"Ach komm schon, ich... Oh... ist das deins?"
Lewis bückte sich und hob ein Silber farbenes Armband auf.
Mein Silber farbenes Armband.
Ich hatte es von meiner Mutter zum Geburtstag bekommen, sie hatte dafür extra Schichten hingelegt, nur um es mir zu kaufen. Ein Herzanhänger baumelte an einer stelle und hatte den Buchstaben "G" eingraviert.
Ich streckte meine Hand danach aus und wollte es ihm wegnehmen, doch er war schneller und zog seinen Arm weg.
"Was soll das Harper?! Gib mir mein Armband!"
Knurrte ich ihn wütend an und machte einen Schritt auf ihn zu, doch er hielt seine Hand hinter seinem Rücken.
"Ich gebe es dir, wenn du morgen mit mir Essen gehst."
"Das kannst du vergessen!"
Ich griff mit meinen Armen um ihn herum, doch er hielt den Schmuck jetzt in die Höhe. Ich hätte beinahe laut aufgeschrien und zu allem Überfluss kam mein Bus gerade an die Haltestelle gefahren. Ich starrte das Gefährt an, dann drehte ich mich wieder zu Lewis, der zufrieden Lächelte und mich erwartungsvoll ansah.
"Gibs mir!"
Wie eine bekloppte sprang ich auf und ab, und versuchte an das Armband heran zu kommen.
"Sag Ja zum Date und es gehört nur dir."
Er grinste und hielt seinen Arm immer noch seelenruhig in der Luft. Im Gegensatz zu ihm fand ich das überhaupt nicht Lustig. Erschrocken stellte ich fest, dass die letzten zwei Schüler dabei waren einzusteigen.
Etwas energischer sprang ich nun in die Luft, doch es reichte nicht, er war einfach zu groß.
Wutentbrannt ließ ich meine Hände auf seine Brust fallen und schaute mit bösem Blick zu ihm auf. Der sah nur verliebt zurück.
"Weißt du eigentlich, wie süß du aussiehst, wenn du wütend bist?"
Sofort entfernte ich mich einen Schritt von ihm und verschränkte beleidigt die Arme.
Jetzt musste ich mich entscheiden. Wenn ich nicht gleich sofort zum Bus sprinten würde, dann würde er mir davon fahren.
"Also?"
"Ja ok, aber wir haben Gottverdammt KEIN Date! Und jetzt- Gib mir mein Armband!" Sagte ich aufgeregt und wie versprochen gab er mir das kleine Kettchen.
"Ich hol dich dann um Sieben ab." Hörte ich ihn noch sagen, denn ich sprintete bereits zum Bus und konnte in letzter Sekunde durch die Tür hüpfen.
Erleichtert setzte ich mich auf einen freien Platz, während ich realisierte, was ich soeben getan hatte.
Dieser Mistkerl, was bildet der sich ein, mich einfach zu erpressen?! Jetzt durfte ich auch noch mit ihm mein Wochenende verbringen- großartig!
Aber er wusste doch nichtmal, wo ich wohnte oder? Wie sollte er mich dann abholen?
Wahrscheinlich hatte er sich irgendwo erfragt, der braucht ja nur mit dem Finger zu schnipsen und der bekam was er wollte.
Ich beschloss, mich nicht länger darüber aufzuregen und mich jetzt erstmal auf andere Sachen zu konzentrieren.
Trotzdem wollte mir Lewis irgendwie nicht mehr aus dem Kopf gehen.
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How To Love A Super(-star)asshole
RomanceAn der Minton High ist das Chaos ausgebrochen. Das Kreischen der Mädchen und das Lästern der Jungen ist überall in den Gängen zu hören und bestimmen den Alltag. Und was steckt hinter dem ganzen Spektakel? Der "ach so süße" und "gutaussehende" Sänger...