hin und weg

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"Wie wärs mit Kino. Ich muss heute ausnahmsweise mal nicht auf Jacob aufpassen." Ich hatte das Gefühl, dass ich den ganzen Tag breit grinste, so wie jetzt, als ich neben Lewis auf dem Weg zu mir Nachhause neben ihm im Auto saß.
Doch er lächelte nicht, sondern seufzte nur enttäuscht.
"Ich.. ich würde so gerne wirklich. Es ist nur so, dass ich heute Abend nach Kalifornien fliege und erst Samstag wieder komme. Ich drehe das Musikvideo für meinen neuen Song."
Langsam bremste er das Auto ab und hielt vor dem kleinem Steinweg der zu meinem Haus führte.
Meine gute Laune verpuffte allmählich.
Drei Tage ohne Lewis? Und gerade jetzt?
"Oh...tja, dann müssen wir das wohl verschieben."
Wir schnallten uns ab und stiegen aus seinem Wagen.
Ich war nicht wirklich deprimiert oder traurig... es ärgerte mich nur ein kleines bisschen.
"Wenn du willst, können wir es gleich am Samstag nachholen. Und danach können wir essen gehen oder zu mir. Es tut mir so Leid."
Ein breites Lächeln zierte meine Lippen.
"Es muss dir wirklich nicht Leid tun. Es sind nur drei Tage, die überlebe ich schon."
Lewis Hände griffen nach meinen und verpassten mir leichte Stromschläge, die von seinen Fingern aus durch meinen ganzen Körper gingen.
"Es ist nur so schade, gerade jetzt, wo du mich mal nicht gleich wegstößt."
Ich musste kichern.
"Ja und ehrlich gesagt, bin ich mir nicht so sicher, ob ich dich am Samstag immer noch leiden kann."
Diesesmal war es Lewis, der lachte. Seine Augen wanderten durch mein Gesicht und obwohl die Sonne von grauen Wolken verdeckt war, glänzten sie im Tageslicht.
"Also dann, ich muss los."
Ich nickte verständnisvoll. Seine Arme schlangen sich um meinen Körper und drückten mich in eine lange Umarmung. Ich vergrub mein Gesicht an seinem Hals, während ich den Moment einfach genoss. Es fühlte sich so gut in seinen Armen an, dass ich mich nur schweren Herzens von ihm lösen konnte, als er ins Auto stieg und mir davor noch einen Kuss auf die Stirn drückte.
Während ich ihm so nachschaute, wünschte ich mir, ich wäre mit ihm ins Auto gestiegen. Die letzte Unarmung eben hatte so gut getan und sich so schön angefühlt, dass mein Körper jetzt mehr davon verlangte. Ich wünschte, ich hätte ihn geküsst.
Das Bild seiner perfekt geformten Lippen erschien in meinen Gedanken, wie sie sich bewegten, wenn er redete und wie sie leicht glänzten, wenn er mit seiner Zunge darüber leckte.
Schnell kniff ich meine Augen zusammen und schüttelte meinen Kopf in der Hoffnung, dass meine verführerischen Gedanken weggingen. Doch als ich die Haustür öffnete, meine Schuhe auszog und in mein Zimmer schlurfte kamen die Vorstellungen wieder in meinen Kopf. Ich erinnerte mich an den gestrigen Nachmittag, wo ich mich ordentlich zum Affen gemacht hatte. Aber den Gedanken verdrängte ich, stattdessen tauchte Lewis vor meinem innerem Auge auf. Er war so bestimmt und ruhig und hatte alles unter Kontrolle. Er hatte mich unter Kontrolle. wie er mich zappeln hat lassen, weil er genau wusste, was ich wollte und wie er mich schwach machen konnte. Die Art, wie er mir die Haare nach hinten strich und ich seinen Atem an meinem Ohr spürte.
Sag es, dann küsse ich dich.... so lange du willst und wo du willst
Es verpasste mir Gänsehaut am ganzem Körper, wenn ich nur an seine raue Stimme dachte.
Okay! Das musste aufhören!
Ich öffnete meine Augen und rieb mir über meine mit Gänsehaut bedekten Arme.
Wenn ich mich jetzt weiter hineinsteigerte, dann würde ich die nächsten zwei Tage nicht überstehen ohne verrückt zu werden.
Ich musste mich ablenken und ich wusste auch schon genau wie.
Fix schnappte ich mir mein Handy und rief meine beste Freundin an. Ich musste mich wenigstens für morgen mit April verabreden. Danach hatte ich noch den restlichen Samstag vor mir und am Abend würde Lewis wieder da sein. Das war auszuhalten, nur zwei volle Tage.
Oh gott, ich benahm mich, als wäre ich eine Drogenabhängige und er wäre meine Droge. Dabei waren wir nichteinmal zwei Tage zusammen.
Zusammen
Das Wort brachte mich zum Lächeln.
Trotzdem wollte ich es. Ich wollte endlich spüren wie das war, das aufregende Kribbeln auskosten und Zeit mit der Person verbringen, in die ich verliebt war. Und die in mich verliebt war. Es erschien mir immer total unreal dass das mal passieren würde und jetzt war es so weit. Und dann, ausgerechnet jetzt, muss diese Person nach Kalifornien.

How To Love A Super(-star)assholeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt