Die Frage aller Fragen

11.9K 587 37
                                    

Nachdem wir unsere Hausaufgaben dann doch noch gemacht hatten, legten wir uns wieder ins Bett. Mein Kopf auf seiner Brust, er hatte einen Arm um mich gelegt und seine Finger strichen sanft meinen Oberarm auf und ab, sodass ich eine angenehme Gänsehaut bekam.
Niemand sagte etwas, wir schauten einfach in die Leere, aber es war kein unangenehmes Schweigen, im Gegenteil - es fühlte sich gut an, so ruhig bei einander zu liegen. Seinen Herzschlag zu hören, der mich ganz schläfrig machte.
Plötzlich leuchtete der Bildschirm meines Handys auf, das neben uns auf der Matratze lag. Ich spürte, wie Lewis seinen Kopf etwas reckte, um darauf schauen zu können.
"Deine Mom."
Seine Hand strich über meine Haare und ich seufzte etwas verärgert.
"Ich will nicht gehen." Murmelte ich grimmig.
Er schaute lächelnd auf mich herunter, ließ seine Hand wieder meinen Oberarm runter gleiten, bis zu meiner Taille und strich dort über meine Rippen, was mir noch mehr Gänsehaut bescherte.
"Ich fahre dich." Sagte er und ich sah zu ihm auf.
"Wenn ich mein eigenes Auto hätte, könnte ich auch selbst fahren." Bemerkte ich trotzig. Aber das würde nie passieren, denn wir würden nie genug Geld dafür haben.
Aufeinmal hörte Lewis auf mit dem Streicheln, er zog die Augenbrauen zusammen und schien zu überlegen.
"Ja... das ist eine gute Idee.." murmelte er mehr zu sich, als zu mir.
Ich blickte ihn fragend an, doch er lächelte nur, gab mir einen Kuss auf den Kopf und stand dann auf.
Wiederwillig folgte ich ihm nach unten, wir zogen unsere Schuhe an und traten aus dem Haus.
Er verschränkte die Finger mit meinen, als wir aufs Auto zu liefen. Aus dem Augenwinkel nahm ich einen Blitzschlag war, dabei regnete es nicht einmal. Doch dann bemerkte ich, dass es echter Blitz war, sondern das grelle Licht eines Fotoaparates.
Ein Paparazi.
Ich sah, wie Lewis dem weg laufendem Man böse hinterher schaute.
"Tut mir leid... deswegen wollte ich nicht dass-"
"Hey!" Schnitt ich ihm das Wort ab. "Es ist mir egal. Ich kann damit leben, solange wir zusammen sind."
Lewis lächelte breit, küsste mich kurz und fuhr mich nachhause.

Ich machte mir nicht weiter Gedanken über die Paparazis oder irgendwelchen anderen Leuten. Es gehörte zu seinem Leben dazu und das akzeptierte ich.
Aber nach ein paar Tagen änderte sich meine Meinung doch etwas. Es wurden mit der Zeit immer mehr, sie lauerten beinahe überall: Paparazis, Reporter von irgendwelchen Katschzeitungen.
Es war manchmal etwas unangenhem, doch ich blieb zuversichtlich.
Meist war Robby da und half uns. Und solange ich mit Lewis zusammen war, machte es mir eigentlich fast nichts aus.

"Wir haben mit einander geschlafen! Es war total romamtisch und so, einfach perfekt."
Quieckte April leise am Telefon. Ich lag bereits in meinem Bett und hatte mein Handy an mein Ohr gepresst.
"Wirklich?"
"Ja! Du weisst garnicht wie glücklich ich bin, es ist, als würde ich ihn jetzt nur mehr lieben, irgendwie..."
Ich schluckte.
"Ich freu mich für dich."
"Also, habt ihr es schon getan?"
April flüsterte auf der anderen Seite des Hörers.
"Nein... noch nicht." Antwortete ich etwas verlegen.
"Nein? Dann wird es aber mal Zeit, Grace. Wie lange bist du jetzt mit ihm zusammen?"
"Einen Monat." Ich musste lächeln, als mir bewusst wurde, wie viel Zeit ich schon mit ihm verbracht hatte.
"Du bist bald 17 und er 18! Ihr müsst unbedingt..."
"Aber was ist, wenn ich garnicht bereit dazu bin!"
Ich schnitt ihr das Wort ab und überlegte.
"Grace, du hast einfach nur Angst. Ich weiß, dass du bereit dafür bist. Und ganz ehrlich, jemand besseren als Lewis könntest du für dein erstes Mal nicht haben. Man sieht es euch an, wie sehr ihr euch liebt. Da schadet doch ein kleiner Liebesbeweis nicht."
Hatte meine beste Freundin recht? Vielleicht nicht. Vielleicht ja.
"Ich muss jetzt schluss machen, mein Akku ist fast leer." Log ich und legte auf.
Ich war so hin und her gerissen und total verunsichert wegen dem Gespräch.
Mein Kopf sank zurück in mein weiches Kissen und ich began darüber nachzudenken.
Ich liebte Lewis, das wusste ich.
Ich liebet ihn wirklich sehr.
Aber ich hatte Angst vor dem erstem Mal. Ich hab gehört, es soll schmerzhaft sein und überhaupt - was ist, wenn ich es total vermasselte?
Ich wusste zwar nicht, was man daran vermasseln konnte, aber ich bekam sowieso alles hin.
Vielleicht gefällt es ihm ja garnicht mit mir? Was ist, wenn er mich mit anderen verglich?
Zwar wusste ich nicht, wie hiele oder ob er überhaupt mit mehr als einer Person geschlafen hatte, trotzdem machte ich mir Gedanken.
Ich konnte nicht anders, als mir dabei ein Bild von Lewis und einem anderem Mädchen in den Kopf zu rufen.
Halt!
Ich kniff die Augen zusammen. Über soetwas sollte ich vielleicht nicht nachdenken!
Ich seufzte.
War ich bereit dafür?
Vermutlich schon, ich meine.
Ich liebte ihn.
Er war das beste, was mir passieren konnte, auch wenn ich es am Anfang nie gedacht hätte.
Ich liebte ihn
Ich schloss die Augen, während sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich.

How To Love A Super(-star)assholeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt