Das Wochenende ging, für meinen Geschmack, viel zu schnell vorbei. Ehe ichs mich versah, saß ich am Montag schonwieder an meinem stink langweiligem Platz, während Mr Black seinen stink langweiligen Unterricht führte.
Mein Blick wanderte nach links, was er leider in dieser Stunde schon viel zu oft getan hatte. Lewis Ich-steh-auf-Mädchen-die-mich-blöd-da-stehen-lassen Harper, hatte zur Abwechslung mal nicht sein Dauergrinsen aufgesetzt, sondern schaute- im Gegensatz zu mir und den anderen Schülern- interessiert nach vorne. Unser kein-Date Date hatte ich natürlich nicht vergessen und aus meinem Gedächtnis gelöscht, sowie ich es eigentlich vorgehabt hatte. Aber es erwies sich als unglaublich schwer, die Tatsache zu Leugnen, dass mir dieses "Treffen" doch nicht ganz so am Arsch vorbei ging.
Und schuld war ganz allein diese freundliche und ganz und garnicht bescheurte Atmosphäre, die beim Essen in der Luft hing. Ich war davon ausgegangen, den gesammten Abend über dumme und total selbstverliebte Geschichten von Mr Obercool zu hören. Stattdessen waren es eher Fragen, die sich für mich interessierten und selbst, wenn er mal sprach mochte ich es, ihm zuzuhören, jedes Wort klang so ehrlich und aufrichtig, dass ich es ihm glaubte. Nun ja, zumindest solange er mich mit diesem ganz speziellem Lächeln ansah- was übrigens der Zweite Grund war, wieso es alles andere als blöd war.
Jetzt war ich wieder etwas skeptischer geworden, doch das Lächeln war zugegebener Maßen, vielleicht doch nicht so umsonst gewesen.
Mein Blick wanderte über seine, wie immer, perfekt gestylten Haare, zu seinen hellen, blauen Augen, die von langen Wimpern umrahmt wurden, bis zu seinem Mund- ebenfalls makellos schön geformt. Wieso sahen alle Stars und Promis nur immer so perfekt aus? Das machen die doch extra, nur die hübschen werden unter Vertrag genommen- wenn man nicht dem Schönheitsideal entspricht, gibt's auch keinen roten Teppich. Oder wie sollte man sich das bitte erklären?
Ich war wohl so in meine Gedanken vertieft gewesen, dass ich garnicht merkte, wie lange ich jetzt schon, mit aufgestütztem Kopf auf der Hand, zu Lewis rüber sah. Ich bekam es erst mit, als seine Lippen aufeinmal strahlend weiße Zähne umrahmten, denn ich hatte die ganze Zeit auf seinen Mund gestarrt.
Etwas erschrocken über mich selbst und weil es mir super peinlich war, schnellte mein Blick hoch, genau in seine Augen, die wahrscheinlich schon viel zulange zurückstarrten.
"Ah, dass Prinzesschen erwacht endlich aus ihrem Traum."
Es war schon peinlich genug, dass er mich beim starren erwischt hatte und die Tatsache, dass unsere Tische knapp zwei Meter voneinander entfernt waren, machte es nicht weniger peinlich.
"Ich hoffe er war schön." Sagte Lewis mit leiser, rauer Stimme, denn immerhin saßen wir ja noch mitten im Unterricht von Mr Black. Leider.
Ich wusste nichts zu antworten, weil es sich nicht lohnte zu lügen. Er hatte mich erwischt und das machte mich so nervös und sauer, dass ich höchstwahrscheinlich rot anlief.
Was war nur los mit mir? Vor 6 Tagen konnte ich diesen Typen nichtmal Leiden und jetzt zeigte ich schon die Symptome, die alle anderen kranken Mädchen hatten. Nicht, dass ich zu Einen von denen mutierte.
Oh gott! Ich muss mich unbedingt wieder besinnen- und zwar schnell!
Leichter gesagt als getan.
Mit einer besten Freundin, die einem die gesammte Zeit die Ohren über den heißen und süßen Lewis Harper vollsingt, ist es wirklich nicht so einfach.
Ach quatsch, ich musste mich einfach wieder auf die innere Wahrheit konzentrieren, die ich schon von Anfang an wusste:
Dass Lewis Harper ein total selbstverliebtes und aufmerksamgeiles Arschloch war.
Tja...nur war ich mir nichtmal mehr sicher, ob diese Wahrheit überhaupt die richtige war.
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How To Love A Super(-star)asshole
RomanceAn der Minton High ist das Chaos ausgebrochen. Das Kreischen der Mädchen und das Lästern der Jungen ist überall in den Gängen zu hören und bestimmen den Alltag. Und was steckt hinter dem ganzen Spektakel? Der "ach so süße" und "gutaussehende" Sänger...