der perfekte Abend?

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"Ich finde bestimmt was, das dir gefällt !"
April sah aus wie ein kleines Kind, als sie aufgeregt ihren Kleiderschrank öffnete. Ich hatte es mir auf dem orange farbenem Sitzsack bequem gemacht und schaute ihr grinsend dabei zu, wie sie nachdenklich durch den Haufen an Klamotten ging.
Wow, nichtmal Tante Susi hatte so viele Kleider.
"hmm... es muss zu dir passen und darf nicht zu overdressed sein, schließlich musst du das ja auch noch beim Spiel anhaben."
"Gut analysiert, Modeexpertin Montess."
April drehte sich beleidigt um.
"Hey, welche Mutter von uns beiden ist die berühmte Designerin?"
"Schon gut. Ich finde es einfach nur so lustig. Gib mir doch einfach irgendwas zum anziehen."
"Einfach irgendwas?! Spinnst du? Ich will, dass Lewis aus den Socken gehauen wird, sobald er dich sieht."
Ich rollte nur lachend mit den Augen und ließ mich wieder in meinen Sitz zurück sinken.
"Apropo, anscheinend hat es unser kleiner Superstar doch geschafft, dich für ihn zu begeistern, oder siehst du das anders?"
Ich schnappte mit offenem Mund nach Luft und starrte meine Freundin empört an, wobei ich mir ein Lachen verkneifen musste.
"Er hat mich erpresst, dass ich mit ihm zur Party gehe, okay?!"
"Sicher."
April legte kichernd eine schwarze Hose zurück in den Schrank und kramte weiter.
Bitte, soll sie denken was sie will. Ich weiß zwar, dass sie auch den gestrigen Tag gemeint hat, aber ich wollte ihr nicht recht geben. Schließlich hatte sie ja auch nicht recht. Das gestern war einfach nur... einfach nur Spontan.
Ich erinnerte mich nochmal daran, wie ich mit zu ihm nachhause gekommen war und es ganz anders war, als ich mir es vorgestellt hatte. Ich dachte, es würde total komisch werden, spießig. Mit förmlichen Eltern und preisgekrönten Möbeln. Doch nichts davon war aufgetaucht, im Gegenteil. Die gesammte Situation war einfach ganz... normal. Es hat mich selbst total überrascht, aber es war richtig entspannt, seine Mutter war nett und locker gewesen, das Haus sah aus, wie das von mir und April, es war nichts besonderes. Bis auf den Flügel, aber das ist was anderes.
Ich hatte mit Lewis so normal geredet, wie noch nie zuvor und ihn von einer ganz anderen Seite kennen gelernt.
"Das ist es!"
April riss mich aus meinen Gedanken. Sie hielt etwas rosa farbenes hoch, vielleicht war es auch eher pfirsich, eine Mischung aus beidem.
Ich wollte gerade meinen Mund auf machen, um sie davon abzuhalten, mir das Teil zu geben, aber sie ließ es garnicht erst dazu kommen.
"Du sagst jetzt nichts! Zieh dich einfach um, okay? Vertrau mir, das wird dir super stehen."
Wiederwillig riss ich ihr das Kleid aus der Hand und zog mich um, während sie kurz aus dem Zimmer ging und drei Paar Schuhe in ihren Armen brachte.
Ich betrachtete mich mittlerweile im Spiegel und zupfte mir den Stoff zurecht der, für meinen Geschmack, viel zu eng anlag. Aber ich musste eingestehen, dass ich in dem Kleid echt gut da stand und genau das wollte ich.
Ich wollte hübsch aussehen für Lewis. "Das ist einfach perfekt. Aber noch perfekter wird es, mit den richtigen Schuhen. Ich hab hier welche in deiner Größe, von Mom."
"Nein, dass kann ich doch nicht machen!"
"Entspann dich, sie hat so viele Schuhe und ist eh nie da."
Schließlich überredete sie mich doch noch für das dunkelgraue Paar mit Absatz . Dann half ich April bei der Wahl ihres Kleides, es war genau so eng anliegend wie meins, dunkelblau und Trägerlos.
"Ich dachte, unsere..."
Ich schaute an mir herunter.
"... extra vaganten Outfits sollten eine Überraschung bis zur Party sein."
Meine Freundin drehte sich mit einem Lippenstift-der die passende Farbe zu meinem Kleid hatte- in der Hand zu mir um und lächelte überlegen.
"Natürlich hat die 'Modeexpertin Montess' auch dafür einen Plan."
Sie griff nach einer Tüte unter ihrem Schreibtisch und holte zwei große, langärmlige T-Shirts raus. Bis auf die zwei weißen Streifen an den Seiten und dem Schullogo, das in der Mitte groß in weiß gedruckt war, war das Shirt komplett schwarz.
"Das, meine Liebe, sind die Shirts, die es bei uns in der Schule zu kaufen gibt. Sie haben genau die gleichen Farben wie die Trikots unserer Basketball Mannschaft und anstatt der Nummer ist das Logo drauf."
Sie wirft mir das Viel zu große Teil zu und grinst zufrieden.
"Und wieso müssen die so groß sein?"
"Hallo? Das soll schließlich dein Kleid verdecken."
Ich zog mir das Shirt über, stellte mich vor den Spiegel und betrachtete mich darin. Es sah aus, als wäre mein Kleid jetzt nur noch ein Rock, den das Shirt beinahe verdeckte.
"Also, gehen wir jetzt los oder was?"
Ich nickte seufzend und folgte April aus dem Haus, nachdem wir uns unsere Jacken angezogen hatten.

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