Abschied

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Hier war er - der schrecklichste Tag in meinem Leben.
Der Tag, den ich so gut es ging seit 2 Monaten verdrängt hatte.
Doch jetzt nützte auch das Verdrängen nichts mehr, denn Lewis würde heute wegfliegen. Und er würde 3 Monate nicht wiederkommen.
Ich trat aus der Dusche und ging in mein Zimmer, nur mit einem Handtuch um meinen Körper gewickelt.
Gedanken verloren starrte ich in meinen Schrank.
Es war mir noch nie so egal was ich anziehen wollte.
Das einzige woran ich denken konnte war, dass ich Lewis jetzt schon vermisste.
Ich hatte heute zwar bei ihm übernachtet, aber er hatte sich vorhin noch mit den Jungs getroffen, da er sich von denen auch noch verabschiedete.
In einer halben Stunde traf ich mich bei ihm und ich begleitete ihn zum Flughafen.
Dafür war ich nicht bereit.
Kein bisschen.
Wie sollte ich das nur aushalten?
Als ich merkte, dass meine Augen zu brennen begannen, schüttelte ich die Gedanken schnell aus meinem Kopf.
Nicht jetzt schon.
Stattdessen konzentrierte ich mich auf meine Klamotten und suchte mir irgendein Outfit raus.
Ich redete mir ein, dass ich mir mühe dabei gab, doch in wahrheit war das das letzte woran ich dachte.
Trotzdem musste ich mich irgendwie ablenken.
So wie ich mich die nächsten 3 Monate ablenken werden muss.
Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, nahm ich meine Tasche und setzte mich in mein Auto.
Sobald ich an seinem Haus angekommen war, sah ich wie bereits Koffer in Robbys großes Auto gepackt wurden.
Ein Kloß fing an sich in meinem Hals zu formen, als ich Lewis neben seiner Mom stehen sah.
"Hey." Sein Lächeln strahlte mir entgegen. Ich sagte nichts und ließ mich einfach in seine Umarmung fallen,da ich die Zeit nutzte, den Knoten in meinem Hals runterzuschlucken.
Danach begrüßte ich auch Clara.
"Sicher, dass du alles hast?"
Fragte sie Lewis, nachdem sein ganzes Gepäck verstaut war.
"Ja Mom. Wenn nicht kauf ich was nach."
Er rollte grinsend mit den Augen.
"Wir können."
Rief Robby und setzte sich auf den Fahrersitz.
Lewis drehte sich zu Clara und umarmte sie fest. Seine Mom tat das selbe und schlang die Arme um seinen Hals.
"Hab spaß da draußen, aber nicht zu viel klar?"
Lewis kicherte.
"Jaja, so wie immer."
Wir verabschiedeten uns von Clara und setzten uns auf die Rückbank von Robbys Wagen.
Lewis griff nach meiner Hand, doch niemand von uns sagte etwas.
Wir beide wussten, was geschehen würde und wir versuchten einfach nur die letzten Minuten miteinander zu genießen.
Je näher wir dem Flughafen kamen, desto stärker wurde das Übelkeitsgefühl in meinem Magen.
Lewis flog mit einem Privat Jet, weswegen wir nicht wirklich lange warten mussten.
Während Robby und andere Mitarbeiter des Flughafens sich um alles kümmerten, warteten wir beide in einem Raum, der durch eine Glastür direkt zu seinem Jet führte.
Ich stand, mit meinen Gesicht in seine Brust vergraben, eng an ihn gekuschelt,während seine Arme fest um mich geschlungen waren.
Mit einer Hand strich er mir über meinen Kopf.
"Prinzesschen?"
Der Kloß in meinem Hals war bereits so groß, dass ich ihn nichtmehr in irgendeiner Weise verdrängen konnte. Ich atmete seinen Duft ein, während meine Augen zu brennen begannen.
"Hey..."
Lewis drückte mich leicht von sich, platzierte seine Hand unter meinem Kinn und hob meinen Kopf an, damit er in meine Augen sehen konnte.
Sobald ich sein Gesicht sah rollten bereits die ersten Tränen meine Wange hinab, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte.
Er lächelte bemitleident und wischte mit seinen Daumen meine Tränen weg. Seine warmen Hände hielten mein Gesicht sanft nach oben.
"Ich werde jeden Tag mit dir skypen und dich anrufen und mit dir schreiben okay?"
Versuchte er mich aufzumuntern, aber es machte die Tatsache nuneunmal nicht besser, dass er nicht bei mir war. Ich würde ihn nicht berühren können, nicht seine Wärme spühren, nicht seinen Fuft riechen und nicht seine wundervollen Lippen küssen können.
Bei diesem Gedanken verstärkte sich mein Tränenfluss und meine Schultern begannen unkontrolliert zu zittern.
"Grace..."
Seine Stimme klang so, als hätte ich ihm ein Messer in sein Herz gerammt. Es tat mir Leid, dass ich weinte. Ich wollte nicht weinen.
Ich wollte ihn voll und ganz dabei unterstützen, dass er das tat was er liebte.
Ich wollte ihn nicht schlecht fühlen lassen oder mich dazwischen stellen. Aber ich konnte einfach nicht anders, es war als würde mein Körper mir nicht gehorchen.
"Hör auf zu weinen, ich hasse es dich so zu sehen."
Ich half ihm meine nassen Wangen mit meinem Ärmel trocken zu wischen.
"Tut mir Leid i-ich... ich liebe dich nur so sehr..."
Brachte ich mit meiner weinerlichen Stimme hervor.
"Ich dich doch auch Prinzesschen. Du kannst dir garnicht vorstellen wie unglaublich schwer mir das hier fällt."
Langsam versuchte ich mich wieder zu beruhigen.
"Aber du machst es mir wirklich nicht leicht."
Er grinste, doch ich konnte erkennen, dass seine Augen glasig wurden.
Ich brachte ein kleines Lachen heraus, welches sich mit meinem weinerlichem Ton vermischte und fuhr mir nocheinmal durch mein Gesicht, bevor ich ihn anschaute.
Dann atmete ich einmal tief durch.
"Wir packen das schon. Und während du da draußen bist, hab den größten Spaß deines Lebens Harper. Weil ich hier auf dich warten werde."
Sein Lächeln wurde breiter und ganz plötzlich schlang er seine Arme um meinen unteren Rücken, hob mich hoch und drehte sich samt mir im Kreis. Ich quiekte auf und kicherte.
Er blieb stehen, doch hiekt mich immer noch in der Luft.
Ich schaute grinsend auf ihn runter.
"Deswegen liebe ich dich, Grace McCain. "
Während er mich langsam absetzte, presste er seine Lippen auf meine und küsste mich für ein paar Sekunden.
Nachdem er sich von mir gelöst hatte, lehnte er seine Stirn gegen meine und schloss seine Augen.
"Ich liebe dich."
Meine Augen waren ebenfalls geschlossen.
"Ich dich auch."
Ich konnte spüren, wie seine Mundwinkel zuckten, sobald ich meinen Satz ausgesprochen hatte.
"Okay Mr. Harper. Wir sind startklar."
Hörte ich eine Stimme hinter uns rufen.
Lewis nickte jemandem hinter mir zu, dann wanderten seine Augen wieder zu mir.
Er gab mir einen letzten, sanften Kuss, es reichte um mir seine gesammte Liebe zu spühren zu geben.
Sobald er durch die Tür gelaufen war, hatte ich das Gefühl,dass sämtliche Wärme aus meinem Körper gewichen war.
Doch ich lächelte.
Ich lächekte ihm zu, durch die Scheibe, und sah zu wie der Flieger abhob.

How To Love A Super(-star)assholeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt