Kapitel 1

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..und sie lebten glücklich bis an ihr Ende. Missmutig schlug ich die letzte Seite des Buches zu. Es war doch immer das gleiche. Der Prinz bekam die Prinzessin alle Guten überlebten und sonnten sich in ihrem Ruhm. Tja, meine Geschichte war anders. Bei mir gab es kein Happy End. Jedes Mal wenn ich jemanden berührte war er sofort tot. Man könnte sich jetzt denken, das wenn man jemanden nur kurz berührte nichts geschah aber leider saß ich in dieser Zwickmühle.

Ich hatte mein ganze Familie umgebracht. Die Polizei hatte damals gesagt, das es wohl der seltsamste Fall sei, der ihnen je untergekommen war. Aber wie sollten sie ein kleines Mädchen verdächtigen, das noch zu klein war, um so etwas zu tun? Damals war ich bei einer Pflegefamilie untergekommen, aber ich hielt es einfach nicht aus und rannte davon. Und hier war ich nun. Auf der Flucht vor mir selbst. Vor dem Monster das ich war und meiner Gabe die ich eher als Fluch bezeichnen würde.

Das Buch lag noch schwer in meiner Hand und ich ließ es in den Rucksack gleiten. Mein Bruder hatte es mir zu meinen fünften Geburtstag geschenkt. Der Buchrücken war abgewätzt und auf manchen Seiten konnte man keinen Text mehr erkennen, aber es war das einzige das nicht starb, wenn ich es berührte.

Morgen würde ich auf eine neue Schule kommen. Ich hasste es in die Schule zu gehen. So viel Menschen so eng beieinander und wenn ich auch nur einmal in Gedanken versunken wäre, würde sich die Anzahl der Todesfälle hier im Ort wieder drastisch steigern. An Freunde war überhaupt nicht zu denken. Also würde ich wahrscheinlich viel Zeit damit verbringen, allen aus dem Weg zu gehen und dabei nicht wie der größte Freak der Welt zu wirken.

"Kara, da bist du ja. Wir haben dich schon überall gesucht.", sagte sie mit nervösen Unterton. Sie hatte Angst vor mir, denn irgendwie wusste sie genau, dass ich etwas mit dem Tod meiner Familie zu tun hatte.

"Tut mir Leid Angelika, ich wollte nur ein bisschen Frische Luft schnappen." Angelika war meine Pflegemutter und eigentlich sehr freundlich, aber zu mir hielt sie Abstand- was in Anbetracht der Umstände wohl besser war. Das Zittern in ihrer Stimme war kaum zu überhören.

"Komm jetzt mit, es ist schon sehr spät." Widerwillig ging ich mit in das Leben, das mir bestimmt war.









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