Kapitel 8

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Wehmütig sah ich aus dem Fenster. Draußen stand eine große Eiche, die schon von den vielen Jahren, die sie an dieser verdammten Schule verbracht hatte, gezeichnet war. Die Blätter waren abgefallen und an manchen Stellen war etwas eingeritzt. Ein Vogel saß bedächtig auf einen Zweig, so als würde er nicht wollen, das dieser abbrach. Er breitete sorgfältig seine Flügel aus und erhob sich in die Lüfte. 

Ich wünschte mir im Moment nichts sehnlicher, als dieser kleine Vogel zu sein. Einfach seine Schwingen ausbreiten und davonfliegen. Fort von hier, von dieser Stadt und von diesem Leben. Dorthin zu fliegen, wohin mich mein Weg auch immer führen möge, ohne Regeln und ohne Bestimmungen. Einfach frei von allem zu sein. Die Stimme von Carrie riss mich aus meinen Gedanken. 

"Kara, kommst du? Der Unterricht ist schon vorbei.

"Mit zusammen gekniffenen Augen sah ich sie an. Hatte ich etwa so lange aus dem Fenster geblickt? Ich hatte wirklich eine elende Wahrnehmung, was Zeit anging. Zaghaft stand ich auf und ging zu ihr hinüber. 

"Carrie, da ist noch etwas, das ich dich fragen wollte." Was sollte ich sie jetzt fragen? Sie würde mich sicher für verrückt halten. Plözlich stand Will in der Tür und ich wich hastig einen Schritt zurück. 

"Carrie , wie lange brauchst du denn noch?", fragte er genervt.

"Ich bin ja gleich fertig. Was wolltest du mich fragen Kara?"Ich wollte etwas sagen, aber mir fiel einfach nichts ein. Will sah mich entnervt an.

 "Nichts, ist nicht so wichtig." Sie lächelte ein bisschen unsicher.

 "Na dann, wir sehen uns Morgen wieder."

Deadly TouchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt