Kapitel 40

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Wir standen schweigend nebeneinander, nicht ein einziger Laut schien den strömenden Regen zu durchbrechen. Ich konnte nicht weinen, es schien noch immer so, als wäre ich wie ausgetrocknet. Er hielt meine Hand ganz fest, so als ob er mich nie wieder los lassen wollte. 

So als ob ich das Einzige wäre, das seinem Leben Halt gab und vielleicht war ich das auch für ihn. Wer wusste das schon? Ich konnte seine Gedanken nicht lesen, nicht sagen, warum er hier war oder ob er mich auch so sehr liebte, das wenn er mich nicht sah, sein Herz in tausend Stücke brach. Das alles wusste ich nicht, aber vielleicht war es auch besser so. So konnte ich mich vor Entäuschungen schützen, nie wieder würde ich diese zulassen. Nie wieder würde ich zulassen, das ich unüberlegte Dinge tat, die anderen das Leben kosteten. Dessen war ich mir sicher.

 Ich konnte mir keine Fehler mehr erlauben. Menschen konnten das und ich glaubte schon lange nicht mehr, das ich dieser Art angehörte. Diese Menschen, die in ihrem Gier und ihrem Reichtum die übersahen, die sie einst gewesen waren. Die sich selbst verleugneten, nur um Erfolg zu haben. Nein, ich wollte kein Mensch sein, aber das was ich war, ebenso wenig. Hier war ich nun. Ich stand vor dem Grab eines Menschen, den ich einst Anabell genannt hatte. Die eine Mutter hätte sein sollen, aber es nie wirklich war. Ich muss zugeben, das ich sie nie als solche annerkannt hatte und auch wenn sie noch länger gelebt hätte, wäre sie nur die Frau gewesen, die mich einst aufgenommen hatte und trotzdem war ich hier.

 Als einzige auf ihrer Beerdigung und der, der neben mir stand, war der dem ich gesagt hatte, das ich ihn nicht liebte, obwohl er der wichtigste Mensch in meinem Leben war. "Will, ich ....." 

Deadly TouchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt