Deadly Touch

Kapitel 28

Als ich aufwachte, lag das Buch aufgeschlagen neben mir und ich hatte noch immer mein normales Gewand an. Ich warf einen verstohlenen Blick auf meinen Wecker. Ein Wunder, heute hatte ich nicht verschlafen, das konnte nur ein guter Tag werden. Ich zwang mich dazu aus meinen Bett zu rollen und wäre dabei fast wieder auf den Boden eingeschlafen. Langsam rappelte ich mich auf und humpelte unter die Dusche. 

Wer war wohl der Fremde, von dem sie sprach und wer war Marcus Wemmington? Wussten sie davon, oder waren sie genau so ahnungslos wie ich? Vor meinem Schrank fingen dann aber sie richtigen Probleme an, ich hatte überhaupt nichts zum Anziehen. Vorsichtig zog ich den untersten Pollover aus dem Stapel. Würde Will dieser Pullover gefallen? Warum dachte ich noch darüber nach, das war doch vollkommen egal. Er würde nie das gleiche für mich empfinden, wie ich für ihn und wenn würde ich ihn dadurch nur verletzten. Ich liebte ihn viel zu sehr um ihm das anzutun. Warum musste das so sein? Warum konnte ich es nicht sagen, diese einfachen drei Wörter. Diese Wörter, die ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr ausgesprochen hatte und die sich als die schwierigste Aufgabe der Welt erwießen. 

Wäre ich ein ganz normales Mädchen, würde sich so viel in meinem Leben verändern. Ich würde eine glückliche Familie haben, die sich liebevoll um mich kömmert, gleich vom ersten Tag an, eine Beziehung führen, ohne ständige Angst vor etwas zu haben, das es eigentlich nicht geben sollte. 

Aber das Leben war kein Märchen. Ich konnte mir nicht aussuchen wer ich war, aber wer ich sein wollte. Eines Tages würde ich einen Weg finden, um Will meine Gefühle zu gestehen. Erwartungsvoll tänzelte ich die Treppe hinunter- wohlgemerkt ohne runterzufallen. Als ich gerade meine Tasche zusammen packte stand plötzlich der Butler hinter mir. "Vergessen Sie nicht, auf sich aufzupassen, versprechen sie es mir." Verwirrt sah ich ihn an. Hatte das nicht Kairas Mutter auch gesagt?