Kapitel 32

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Will sah mich so an, als ob ich von einem anderen Planeten kommen würde. "Ich, also, Will,...", wollte ich sagen, aber bevor ich auch nur einen Ton herausbrachte, kam plötzlich der Direktor zielstrebig auf mich zu. Er würde sicher wo anders hingehen dachte ich mir, aber er ging tatsächlich auf mich zu. Er blieb einen Meter entfernt von mir stehen und hatte einen mitleidigen Blick. 

"Sind sie Karola Elisabeth Genevieve Kaira Goodhall?", fragte er ein bisschen entgeistert. Warum sagte er meinen ganzen Namen? Was war hier los? Er wollte etwas sagen, schien aber nicht zu wissen, wie er es formulieren sollte. 

"Wir haben soeben einen Anruf vom Krankenhaus bekommen." Er machte eine kleine Atempause und ich hoffte so sehr, das es nichts schwerwiegendes war.

 " Ihr Mutter hatte einen schweren Unfall, den sie leider nicht überlebt hat." Meine Beine gaben nach und ich musste mich an der Wand abstützen um nicht umzufallen. Sie war tot? Für immer verloren? Ich wollte weinen, wegrennen und einfach die ganze Welt anschreien. Warum? Warum musstest du mir das nehmen was ich am meisten liebe? War mein Leben nicht schon so schwer genug?

 " Miss Goodhall, sie können jetzt nach Hause gehen, gehen sie lieber mit Mister Wemmington"

Er nickte leicht. Ich konnte mich nicht bewegen. Es fühlte sich so an, als würde ich innerlich explodieren. Ich wollte gehen, aber meine Beine waren schwer wie Blei. Langsam schloss ich meine Augen.War das gerade wirklich passiert, vielleicht..., nein ich musste aufhören und in der Realität leben, die mich wie immer daran erinnern musste, das es sie gab. Die Wirklichkeit, diese schreckliche Welt. Ich wollte das alles nicht. Ich wollte einfach ein Mädchen wie Amber sein, der alle Möglichkeiten offen standen. Ein ganz normales Leben führen, wie jede andere, aber das Schicksal hasste mich offensichtlich. 

Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen, aber es fühlte sich so an, als würde ich gerade erst Laufen lernen. Will folgte mir auf Schritt und Tritt und sah mich dabei immer wieder trübselig von der Seite an. Ich hasste diese Blicke, ich brauchte kein Mitleid, nicht schon wieder. Warum musste es wieder passieren, warum musste mir das Universum meine Mutter nehmen? Ich wusste nicht genau wo ich hinging, aber es war mir egal, was würde es schon nützen? Ich fühlte mich innerlich so leer, kein einziges Gefühl kam durch die Mauer meines Herzens. Plötzlich breitete sich ein Stechen von meinem Herzen über meinen ganzen Körper aus und alles wurde tiefschwarz. 



Deadly TouchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt