Kapitel 36

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Vorsichtig legte ich den Notizblock wieder auf den Tisch und kramte das Tagebuch aus meiner Schultasche heraus. Vielleicht hatte Klitus, der Butler ja recht und ich würde wirklich die Antworten, die ich so dringend brauchte darin finden. Mit Bedacht schlug ich das Buch auf der nächsten Seite auf.

3.September

Eigentlich sprach er immer sehr viel, aber jetzt schien er plötzlich verstummt zu sein."Was ist denn?" Er legte seinen Zeigefinger auf meine Lippen und deutete mir, mich zu verstecken. Hastig lief ich hinter einen großen Stamm und hoffte, das man mich von hier aus nicht sehen konnte.Donnerndes Hufgetrappel ließ die Erde erbeben. Die Reiter hielten genau vor dem Fremden, wie ich ihn nannte. 

"Warum reisen sie alleine, haben sie überhaupt eine Genehmigung dafür?" Der Fremde antwortete nicht, sondern stand einfach nur regungslos da.

 "Antworten sie gefälligst!" Er stieg von seinem Pferd ab und seine Männer folgten ihm. Plötzlich lösten sich meine Füße aus der Starre und ich lief zu ihm.

 "Was machst du hier, ich  habe dir doch gesagt, das du dich verstecken sollst." Das hätte ich so oder so nicht lange durchgehalten, außerdem hatte ich mit meinem plötzlichen Auftauchen die Pferde in die Flucht geschlagen. Diese Pferde waren auch für gar nichts gut. Auf einmal tauchte einer der Männer direkt vor dem Fremden auf und versuchte sich heroisch auf ihn zu stürzen. Er wich geschickt aus, doch als ein zweiter Mann dazu kam, drängten sie ihn gegen einen Baum. Als die Angreifer nahe genug waren stieß er beide aufeinmal weg und sie fielen augenblicklich tot um. Was war hier gerade passiert und warum hatte der Fremde die selben Fähigkeiten wie der Reiter?  Völlig in Gedanken versunken, merkte ich nicht, wie sich einer der Männer an mich heranschlich. Er lief los, ohne Rücksicht auf Verluste und stieß dabei einen gehlenden Schrei aus. Ich hielt die Arme schützend hoch, wodurch er sich nur ein Lächeln abgewinnen konnte. Doch als meine Hand seine Brust berührte, fühlte ich wie sein Herz stehen blieb und er innerlich verglühte.

 "Schnell wir müssen Sir Wemmington Bescheid sagen!", riefen sie alle im Chor. Der Fremde nahm mich bei der Hand und zog mich eilig davon. 

"Komm, wir haben keine Zeit zu verlieren."

Deadly TouchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt