Kapitel 64

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Mein Köpf dröhnte, als ich wieder aufwachte. Langsam richtete ich mich auf. Ich war schon wieder gefangen in einem Zimmer, doch diesmal war es karger eingerichtet. Es war wieder Nacht geworden in dieser trübsinnigen Welt in der nichts war, wie es schien. 

Der Wind peitschte gegen das veriegelte Fenster, das jeden Moment zu zerspringen drohte. Ich verkroch mich weiter unter der samtig weichen Decke, bis ich wieder klar denken konnte. Ich musste hier irgendwie raus. Aber wie nur? Meine Augen fielen wie von selbst zu, während ich sanft in meine eigene Traumwelt gleitete.

Ich wusste das es ein Traum war, obwohl ich das Gefühl bis jetzt noch nie hatte. "Kara, da bist du ja." Will kam freudestrahlend auf mich zu. In seinem Gesicht zeichnete sich einfach nur Glücklichkeit ab, nichts weiter. So wie ich ihn nur selten erlebt hatte. "Ich habe gute Neuigkeiten für uns." Uns, dieses Wort hallte noch lange in meinen Gedanken nach. Er gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Die Stelle, an der seine Lippen meine Haut berührt hatten, kribbelte noch etwas. Ich blickte ihm noch lange in seine dunkelbraunen Augen bis er mich auffordernd ansah. "Worauf wartest du noch?", fragte er mit einem breitem Grinsen im Gesicht. 

"Aufwachen!" Ein schriller Laut riss mich aus meinem Traum. Marcus stand prustend in der Tür. Was war denn so witzig. Langsam dämmerte es mir, ich sah sicher wie eine Vogelscheuche aus. Vergeblich versuchte ich mir die Haare irgendwie herzurichten. 

"Deine Träume sind sehr aufschlussreich." wusste er etwa was ich geträumt hatte? Hitze stieg in mir hoch. Wohlmöglich konnte er auch noch Gedanken lesen. Schon allein die Vorstellung daran lies mich erschaudern. Was wenn er es wirklich konnte und sich gerade schlapp lachte über ihre peinlichen Versuche, die Situation zu retten. Doch wieso versuchte ich es überhaupt? 

"Wieso bin ich überhaupt hier, Marcus?" 

"Haha das du mich und meinen Großvater nicht unterscheiden kannst, macht mir große Sorgen, aber schließlich altern wir nicht." Und warum nicht? Diese Gedanke schwirrte mir immer wieder durch den Kopf, doch ich würde ihn den Gefallen nicht tun, ihn laut auszusprechen. Warum hatte er die gleichen Augen wie Will? Ich legte den Gedanken beiseite, es gab hunderte die die gleiche Augenfarbe hatten. Darauf sollte ich keinen voreiligen Schluss ziehen. 

"Bist du bereit für dein Training."

"Training, du glaubst doch selber nicht, das ich bei eurem miesen Spiel mitmache." Er musste laut anfangen zu lachen.

"So wie ich das sehe, hast du keine andere Wahl.", 

"Man hat immer eine Wahl.", sagte ich entschlossen und dabei war ich mir nicht sicher, ob ich wirklich wissen wollte was sonst passieren würde. 


Deadly TouchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt