Kapitel 30

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Entsetzt blickte ich immer wieder zwischen dem Lehrer und Will hin und her. Ding Dong. Na klar, jetzt funktionierte die Schulklingel wieder. Jetzt, da ich sie nicht mehr brauchte.

 "Ich wünsche euch allen eine schöne Pause.",sagte er mit einem verschwörerischen lächeln. Bevor mich Will etwas fragen konnte, lief ich hastig davon mit dem Tagebuch in meiner Hand. Aus den Augenwinkel sah ich, wie Will mir folgte. Eilig lief ich hinaus auf den Gang und hinein in die Toilette. Ich ging niedergeschlagen in meine übliche Ecke. Langsam ließ ich mich an der Wand niedersinken. Was sollte ich Will nur sagen und wie würde er reagieren?

Warum musste alles nur so verdammt schwer sein? Ich schlug das Tagebuch meiner Großmutter vorsichtig auf.
3. September Abend

Der See hatte eine unglaubliche Länge. Mir kam es so vor, als würden wir schon seit Tagen daran entlanggehen. Wenigstens war das Wasser trinkbar, zumindest dachte ich das. Der Fremde betrachtete mich schon eine ganze Weile von der Seite und ich fragte mich, ob ich etwas in den Haaren kleben hatte.
"Kara ich weiß, das du da drin bist, können wir reden?" Ich wollte etwas sagen, aber es kam nichts aus meinen Mund heraus. Was könnte ich ihm schon antworten? Ich wusste doch nicht einmal wie die Verbindungen zwischen ihm und dem Reiter waren. Was wenn er böse war und einfach nur so tat, als wäre er nett und freundlich und gutausehend. Schluss jetzt damit, ermahnte ich mich selbst.

 "Bitte, du kannst mir nicht ewig aus dem Weg gehen, das weißt du genau, Kara. Manchmal kann man nicht mehr davon laufen, auch wenn man es noch so sehr will. Manchmal muss man sich dem stellen." Mit bedachten Schritt ging ich aus der Toilette hinaus und vor mir stand er, der in den ich so unglaublich verliebt war, Will.

Deadly TouchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt