Kapitel 10

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Ich rannte atemlos über den schwarzen Asphalt. Meine Füße trugen mich immer weiter und weiter, obwohl ich schon das Gefühl hatte zu ersticken. Völlig außer Atem stüzte ich meine Hände auf meinen Knien ab und sah mich genauer um.

 Anscheinend  war ich in einer Wohnsiedelung gelandet. Ungeachtet dessen, das ich die letzten sieben Jahre in dieser Stadt gewohnt hatte, kannte ich mich schlechter aus als die vielen Touristen, die hier jedes Jahr vorbeikamen. Also bog ich erstmal rechts ab. Irgendein Weg musste doch hoffentlich nach Hause führen. Und tatsächlich, nach 10 minuten irgendwo hilflos herumirren , befand ich mich endlich in der Nähe von meinem Haus. Erleichtert atmete ich aus. Ein Problem war gelöst, hundert andere warteten noch. 

Das Haus war weiß gestrichen und zwei Säulen trugen das Vordach. Meine Familie war sehr wohlhabend, aber das musste ich ja nicht sofort jeden auf die Nase binden. Mal sehen, wie viele echte Freunde ich dann hätte. Wahrscheinlich keinen, denn Geld schien den Menschen wichtiger zu sein als alles andere. Aber war es das wirklich? Viele Menschen beurteilten einander nach ihrem Status und ihrem Vermögen, nicht etwa  nach ihrer Hilfsbereitschaft und ihren inneren Werten. Meine Pflegeeltern waren in dieser Hinsicht anders. Jedes Jahr spendeten sie tausende Euro für Hilfsprojekte. Das liebte ich so an ihnen, das sie trotz ihres Reichtums nicht vergaßen, wo sie einst gestanden hatten. 

Aber ich sollte mir jetzt wirklich keine Sorgen über das machen, denn ich hatte weitaus größere Probleme. Das Haus stand am Ende der Straße, also musste ich noch ein bisschen Weg hinter mich bringen. Der Aphalt hatte an manchen Stellen dunkle, große Schlaglöcher. Eigentlich sollten sie das schon vor zwei Jahren richten, aber bis jetzt hat noch niemand etwas gemacht. So war das eben mit den Menschen. Plötzlich sah ich einen Schatten, der mir folgte. Ich ging hastig schneller, aber ich wurde ihn einfach nicht los. Schlagartig drehte ich mich um. Wie konnte das sein?







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