Deadly Touch

56

Als ich wieder aufwachte, war ich nicht mehr in meinen Zimmer. Stattdessen war ich umgeben von meterhohen Bäumen, die bis zum Himmel zu reichen schienen. Ich erkannte die Lichtung wieder, genau hier hatte meine Großmutter einst gestanden. Die Blumen wiegten sich sanft im Wind, es hätte fast idyllisch wirken können. Hätte ich nicht den Brief meiner Pflegemutter gelesen. 

Von Will sah ich hier keine Spur, war er auch hier gelandet oder war ich alleine hier? Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Hastig drehte ich mich um zu sehen, was hinter mir war.

 "Will?", fragte ich in die tiefste Nacht hinein.

 "Kaira, endlich bist du heimgekehrt." Was redete er da? Lauf, lauf um dein Leben, oder er wird dich töten. Ich konnte mich von meiner Starre lösen und lief los, ohne zu wissen wohin. Wenn es wirklich dieser Ort war, gab es keinen Ausweg, außer ich fand die unsichtbare Wand. Aber das war so gut wie unmöglich, ich wusste nicht einmal wo sie genau lag.

 "Will, wo bist du?", flüsterte ich ganz leise in die Nacht hinaus, doch ich wusste das er mich nicht hören konnte. Niemand würde mich retten. Ich wusste das ich nicht gewinnen konnte. Wenn ich richtig lag, war ich gerade dem Reiter begegnet, dem König und ich war nur ein Mädchen, das sich hierher verirrt hatte. Warum hatte er mich für meine Großmutter gehalten? Meine Schritte wurden immer schneller, ich trieb mich dazu an, nicht nachzulassen, sondern so mutig zu sein wie meine Großmutter. Aber schon nach kurzer Zeit merkte ich, wie sich die Konturen des Schlosses in der Dunkelheit abzeichneten und davor stand eie düstere Gestalt. 

"Es hat keinen Zweck wegzurennen, ich werde dich ja doch finden." Er stand nun direkt vor mir."Du bist ja gar nicht Kaira, aber warum siehst du ihr dann so ähnlich?" Ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Gesicht ab. Wie aus dem Nichts stand Will hinter ihm. Er legte seinen Zeigefinger auf seinen Mund, zumindest sah es so aus. Er holte aus und schlug dem Reiter mit voller Wucht ein Brett über den Kopf. "Will,wie....?"