Teil 6 - Zu spät kommen, suchen und reschaschieren

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Seitdem ich bei Mats und Cathy übernachtet hatte, waren schon wieder 2 Tage vergangen. Ich hatte mich mittlerweile in den Stoff für die mündliche Prüfung rein gewühlt. Ich ließ mich in Philosophie prüfen, was das Ganze nicht einfacher machte. Ich war gerade ziemlich vertieft in meine philosophischen Aufzeichnungen, als mir meine Verabredung mit Julian wieder einfiel. Ich schaute auf die Uhr. So ein Mist! Ich wollte schon vor 10 Minuten bei Julian sein. Er ist bestimmt sauer. Ich schnappte mir mein Handy und die Hausschlüssel, lief nach unten, zog so schnell wie möglich Schuhe und Jacke an und verließ das Haus. Draußen schnappte ich mir mein Fahrrad und trat so doll ich konnte in die Pedale. Mit Auto wäre das Ganze natürlich schneller gegangen und ja ich habe auch einen Führerschein, doch leider bin ich ja noch nicht 18. Dementsprechend blieb mir nichts anderes übrig, als mit dem Fahrrad zu fahren. Ich schaffte den Weg in der Hälfte der Zeit, die man normalerweise brauchte und war ziemlich froh endlich angekommen zu sein. Ich klingelte, nachdem ich mein Rad weggestellt hatte. "Bist du auch mal da!", öffnete mir ein leicht angepisster Julian die Tür. "Es tut mir total leid! Ich hab die Zeit vergessen. Ich war gerade so mit lernen beschäftigt und in den Utilitarismus vertieft..", sagte ich leicht außer Atem. Julian schaute mich fragend an. "Ich hab für meine Philosophieprüfung gelernt.", meinte ich. "Dann sag das doch gleich!", lächelte er und bat mich rein. Julians erster Ärger über mein Zuspätkommen schien verflogen zu sein. Julian startete meinen Besuch mit einer Besichtigungstour, die wir im Wohnzimmer enden ließen. Seine Wohnung war echt schön und eigentlich etwas groß für eine Person. Julian hatte Wasser und 2 Gläser geholt, während ich mich schonmal auf die Couch gesetzt hatte. "Und wie war das Training?", fragte ich, um die Stimmung ein bisschen aufzulockern. "Joar..war eigentlich ganz gut. Nur ein bisschen anstrengend, wie immer eigentlich.", meinte er. Mittlerweile hatte er seinen Laptop angeschaltet und irgendsoeine Berufs- und Studienorientierungsseite aufgerufen. "So, dann wollen wir doch mal anfangen. Du gehst nicht nach Hause, bevor wir nicht den richtigen Studiengang für ich gefunden haben!" Ich seufzte. "Dann kann ich ja nie nach Hause gehen.", meinte ich. Daraufhin musste Julian lachen. Wir sahen uns zunächst erstmal alle Studienfelder an, von denen ich gleich ein paar ausschließen konnte. Ich war in Naturwissenschaften zwar nicht schlecht, aber ich wollte keinen Beruf in diesem Feld erlernen. Alle anderen konnten wir auch ausschließen, bis auf eins. Es blieb eigentlich nur das Studienfeld Gesellschafts- und Sozialwissenschaften, Sport für mich übrig. "Das ist doch schonmal was!", meinte Julian nach einer Weile. Ich stöhnte. Ich hatte eigentlich so gar keine Lust mehr, aber Julian machte das ja auch nur für mich, also machte auch ich weiter. Nach einer weiteren Stunde, des Suchens und Reschaschierens hatten wir den passenden Studiengang gefunden. Nach mehrfacher Aufforderung von Julian, schrieb ich mich auch gleich für den Studiengang an mehreren Unis in Dortmund ein und schickte meine Bewerbungsunterlagen, die ich auf einem Stick mitgenommen hatte, ein.

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