Teil 1 - Vorfreude

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Ich lief gerade die Treppe von meinem Zimmer runter, um mir was zu trinken zu holen. Ich hörte Stimmen aus dem Wohnzimmer und blieb stehen."Ich werde sie heute mitnehmen, ob ihr wollt oder nicht. Sie hat ein Recht darauf sie endlich mal kennenzulernen. Eliza wartet da schon so lange drauf!" "Meinst du echt? Ist das nicht zu riskant?", sagte meine Mutter. "Mama, er ist nicht dabei und außerdem wollt ihr es ihr doch eh bald erzählen." "Na gut, aber pass auf sie auf." Ich erkannte Mats' Stimme und setzte mich sofort wieder in Bewegung. Ich flitze den Eingangsbereich entlang, hielt mich am Türrahmen fest, damit ich um die Kurve kam und sprang Mats dann auf den Rücken. "Hey, nicht so stürmisch!", sagte er und ließ mich wieder runter, um mich dann in eine kurze Umarmung zu ziehen. "Was machst du hier? Musst du gar nicht zum Training?" Ich sah ihn fragend an. "Doch, aber wir haben uns ja jetzt schon 1 Monat nicht mehr gesehen und da wollte ich mal wieder vorbei kommen. Außerdem wollte ich dich abholen.", meinte er. "Abholen?", fragte ich in den Raum. "Mats nimmt dich mit zum Training. Du wolltest schon so lange unbedingt mal mit und in 3 Monaten machst du ja eh das, was du willst!", antwortete unsere Mutter. "Da hast du recht. Ich geh kurz Schuhe anziehen.", sagte ich und verschwand im Flur. Ich freute mich riesig. Ich wollte eigentlich schon mein halbes Leben Mats mal live beim Fußball mit seiner Mannschaft zu schauen, aber unsere Eltern waren immer schon dagegen gewesen. Mats und ich hatten sonst eigentlich ein recht inniges Verhältnis, aber wir sahen uns halt dementsprechend selten, weil er viel zu tun hatte. Ich hatte in letzter Zeit auch ziemlich viel zu tun gehabt, da ich meine Abiturprüfungen geschrieben habe. Zum Glück habe ich jetzt nur noch die mündliche Prüfung vor mir. Ich schnappte mir noch schnell mein Handy und die Hausschlüssel, sagte meiner Mutter tschüss und ging nach draußen, wo Mats bereits auf mich wartete. Ich steig neben ihm auf der Beifahrerseite ein und er fuhr los. "Hast du eigentlich vorhin mitbekommen worüber Mama und ich gesprochen haben?", fragte er, während er sich weiterhin auf die Straße konzentrierte. "Nein hab ich nicht. War irgendwas Wichtiges? Ich hab mich so gefreut, dass du da bist!", meinte ich. "Ach so. Nö war nicht wichtig. Wie läuft eigentlich dein Abi? Du bist fast durch oder?", lenkte er vom Thema ab. "Joar eigentlich ganz gut. Ich hab jetzt noch die Mündliche vor mir und dann bin ich durch. Ich hab erstmal ein Monat Zeit bis zur Prüfung." "Da gammelst du ja die ganze Zeit zu Hause rum.", sagte er lachend und fuhr auf den Parkplatz vor dem dortmunder Trainingsgelände. "Ja so ähnlich. Ich muss mich ja auch noch vorbeireiten. Ich freu mich einfach riesig, dass ich endlich mal dabei sein darf, wenn du trainierst.", gab ich zurück. Wir stiegen aus und liefen zum Eingang, vor dem zwei Order standen. Nachdem Mats ihnen erklärt hatte, dass ich zu ihm gehöre, wurden wir durch gelassen.

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